Yamaha THR wurde zum Topteil weiterentwickelt
So nach und nach sind die modernen Recording Combos mit USB-Ausgang THR10 und THR5 von Yamaha in mehr und mehr (Home)Studios angekommen. Klanglich spielen sie für viele oben mit – und kosten verhältnismäßig wenig. (Ich persönlich mag die eingebauten Speaker ja nicht.) Der logische Schritt von Yamaha ist natürlich nach der zweiten Version (V2) eine weitere Version. Allerdings wurde hier noch mehr verändert als ich gedacht hätte – abgesehen davon, dass es nun ein reines Topteil ist.
Es gibt gleich zwei unterschiedliche Modelle: THR100H und THR100HD. Das D bedeuted einfach nur Dual und – logisch – es ist zwei Mal der gleiche Amp in einem Gehäuse nebst A/B-Umschalter. Wie der Name vermuten lässt, liefert das Modell 100 Watt. Im Gegensatz zum Vorgänger hat er aber noch viel mehr Funktionen, die ihn in meinen Augen erst richtig interessant machen.
Die Bedienelemente sind nun an der Front und weitgehend gleich geblieben: Gain, Master, 3-Band-EQ, Presence, Reverb und Volume. Ein Delay gibt es nicht mehr, auch die Modulationseffekte wie Chorus, Flanger Phaser und Tremolo sind verschwunden. Bei den Amp-Modellen wurde auf Bass, Aco und Flat verzichtet. Die neuen Modi gleichen aber den alten in etwa: Modern, Lead, Crunch, Clean, Solid. Dazu gibt es einen zuschaltbaren Booster.
An der Rückseite des THR100H-Dual befinden sich neben dem bekannten USB- (Typ-B) und Phones-Anschluss (Mini-Klinke) ein Effect-Loop und der Impedanz- (16, 8 und 4 Ohm für jeden Ausgang speparat) und Watt-Wahl (100, 50 und 25) noch ein eher unüblicher Regler mit der Bezeichnung Power Section. Hier lässt sich zwischen digital emulierten Endstufenröhren umschalten: EL34, 6L6GC, KT88, EL84 und 6V6 und außerdem noch zwischen Class A und Class A/B. Das ist doch mal richtig geil, wenn es wirklich danach klingen wird. Natürlich sind auch zwei obligatorische Line-Ausgänge als XLR einschließlich Ground-Lift-Schalter vorhanden. Die „einkanalige“ H-Variante verfügt nur über einen Boxenausgang und einen Line-Ausgang.
Ebenfalls neu ist der Fußschalteranschluss als 5-polige DIN-Buchse. Mit dem mitgelieferten Fußschalter lässt sich zwischen Amp-Kanal 1 und 2 umschalten, der Booster zuschalten und natürlich auch Reverb und FX-Loop aktivieren. Damit ist klar: Der neuste Sprössling von Yamaha ist auch livetauglich.
Passend zum Topteil wird es auch zwei Boxen geben: THR112C und THR212C. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um eine 1×12 (Eminence Legend1218, 150 W an 8 Ohm) und eine 2×12 (Eminence Legend1218 + Eminence The Tonker). Die 2×12 kann neben dem üblichen Mono-Betrieb bei 300 Watt an 16 Ohm auch im Dual Modus bei 2x 150 Watt bei 8 Ohm betrieben werden.
Genaue Preise für den Euroraum sind noch nicht bekannt. Allerdings konnte ich schon eine UVP in britischen Pfund ausmachen:
– THR100H: 564 GBP
– THR100H-Dual: 755 GBP
– THR112C: 286 GBP
– THR212C: 477 GBP
Das ist alles nicht mehr ganz so günstig wie beim Vorgänger, in Anbetracht der Neuerungen aber vielleicht sein Geld wert. Wenn die kommenden Reviews stimmen, muss ich doch mal über eine Anschaffung der kleinen Version für mein kleines Heimstudio nachdenken. Hoffentlich ist der Lüfter nicht zu laut.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
3 Antworten zu “Yamaha THR wurde zum Topteil weiterentwickelt”
Nachdem Yamaha ja vor einiger Zeit Line6 übernommen hat, wird da wohl einiges an Know How eingeflossen sein. Ich liebe ja noch immer meinen Yamaha DG1000.
Bedeutet „Dual“, dass man da Stereo in den Input reingehen kann? Viele Gitarreneffekte sind ja inzwischen Stereo, aber auf der Verstärkerseite gibt’s bisher keine vernünftigen Lösungen außer „einfach 2 Verstärker kaufen“. A/B-Umschalter klingt allerdings eher nach einfach nur 2 alternativen Kanälen.
Bei Yamaha steht: INPUT I (1/4″ Phone), INPUT II (1/4″ Phone). Ich gehe davon aus, dass es 2x Mono ist. A/B bedeutet dann höchst wahrscheinlich auch nicht „gleichzeitig“ sondern per FS umschaltbar.