Wenn Musiker selbst Instrumente bauen …

 ·  Quelle: Rob Scallon / Youtube

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„Die meisten Musiker sind keine Instrumentenbauer und anders herum ist es auch so“ – meinte mal ein befreundeter Gitarrenbauer zu mir. Ich möchte es doch stark anzweifeln, denn zumindest das zu bauende Instrument beherrscht ein Instrumentenbauer vermutlich doch recht gut. Vielleicht ist aber etwas dran. Doch was passiert, wenn ein Musiker sich selbst ans Instrumentenbauen wagt?

Meine DIY Jazzblaster

Leider habe ich keine Fotos mehr: Vor etwa 15 Jahren habe ich unter Anleitung eines erfahreneren Gitarrenbauers eine eigene E-Gitarre gebaut. Komplett. Also nicht nur Fertigteile kaufen und anpassen* oder fertig bei Warmoth bzw. AllParts kaufen und zusammenstecken, sondern komplett aus Vollholzbrettern. (Erle-) Body ausschneiden, (Ahorn-) Hals aus einem Kantholz schleifen, dazu ein (Birne-) Griffbrett mit (Stahl-) Bünden anfertigen, Tuner-Löcher fräsen, Hardware reinlöten (lassen) und am Ende war sie nicht nur akzeptabel bespielbar, sondern war auch zu 100 % selbst gebaut. Ein ziemlich geiles Gefühl. Auch wenn Bundieren echt nicht sooo einfach ist, vor allem beim seitlichen Entgraten.

Hals bundieren macht nur bedingt Spaß und muss gelernt sein

Es war am Ende grundlegend eine Jazzmaster mit Body-Dicke einer Les Paul, sehr fettem 70s Hals und billo Wide Range Humbuckern aus Fernost für IIRC 35 Euro das Paar. Alles zusammen hat geschätzt 100 Euro gekostet und zwei volle Tage Zeit. Und dafür war sie erstaunlich gut, vor allem wenn man bedenkt, dass sie ein Erstlings-DIY-Projekt war. Ich habe sie irgendwann verschenkt. Vielleicht war sie doch nicht so gut? Vor allem war sie mit 4,5 kg nicht gerade leicht.

Für Top-Instrumente gibt es schließlich auch Gitarrenbauer und Gitarrenbauerinnen, allerdings kosten die Instrumente dann auch deutlich mehr. Trotzdem ist E-Gitarrenbau kein Hexenwerk, sondern ein vergleichsweise einfach zu erlernendes (aber nicht zu meisterndes) Handwerk. Vor allem wenn man bedenkt, dass das Holz eine sehr marginale Rolle beim Klang spielt.

Hast du schon einmal ein Instrument gebaut? Ab damit in die Kommentare und bitte mit Link!

Rob Scallon baut eine Profi-Akustikgitarre

Es heißt, Akustikgitarren seien die Königsdisziplin des Gitarrenbaus. Der YouTuber Rob Scallon hat unter Anweisung von Gitarrenbauer M. E. Brune aus den USA tasächlich eine sehr, sehr amtliche Akustikgitarre gebaut. Seine Gitarren kosten sonst ab 3000 USD – vermutlich hat er es drauf, sonst könnte er nicht den Preis aufrufen.

5 Tage hat es gedauert und ich denke, es hat sich absolut gelohnt. Vor allem, weil während des ganzen Prozesses ein fast 2,5-stündiges Video entstanden ist. Es lohnt sich auf jeden Fall. Auch für E-Gitarristen, denn es gibt doch einige Unterschiede, die immer wieder erklärt werden. Damit könntest du theoretisch direkt anfangen. Es fehlen „nur“ die Maschinen.

Hast du schon einmal eine (Akustik)gitarre gebaut?

DIY Klavier aus Holzplatten und Gitarrenteilen

Etwas trashiger ist da das DIY-Klavier, ebenfalls von Rob Scallon. Sowohl das Video als auch das Klavier am Ende der … Prozedur. Es ist dem „Snappy Piano“ aus Mario 64 nachempfunden und trifft es ziemlich gut. Abgesehen von der Farbe. Der Clou: Das Klavier besteht aus Holzplatten, die es in jedem Baumarkt gibt und die Saiten sind Gitarrensaiten. Auch die Tuner könnten so auf Gitarren verbaut sein.

Leider verfügt es über keine Klaviatur, sondern wird manuell pro Saite über Federn mit Gummiende gespielt. Deswegen klingt es auch nicht ganz so „klavierig“. Aber ich denke, es bringt doch seinen ganz eigenen Djent-Style mit.

Kennt ihr noch mehr solche Videos? Her damit!

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