Waves eMotion LV1 – Live-Mixer mit zwei Touch-Monitoren und Soundgrid Effekten
„Eine neue Ära des Live Sound Mixing“ – so stellt Waves die neuen eMotion LV1 Modelle vor. Das neue Touchsystem wird in drei Versionen angeboten: mit 64, 32 und 16 Stereokanälen. Alle drei sind Live-Mischer und ganz doof gesagt eine Art Laptop mit zwei Touchscreens, auf denen das gesamte Mischpult bedient wird. Nintendo 3Ds für Große? ;)
Das ist eigentlich auch schon die gesamte Magie der Sache. Man bekommt ein komplett digitales Mischpult mit Effekt-Inserts wie in der DAW – natürlich nur Effekte aus eigenem Hause, die für Soundgrid entwickelt wurden. Da Waves aber nahezu alle Plug-Ins auch parallel für Soundgrid anbietet und ein ziemlich umfassendes Paket in Petto hat, ist die Idee gar nicht mal so schlecht. Man muss aber nicht zwingend Effekte kaufen. Beim Kauf gibt es die eMo Plug-ins D5, F2 und Q4 kostenlos dazu.
Die 64er Version hat, wie der Name es schon verrät, 64 Stereo- bzw. Mono-Inputs, 36 Busse, 16 AUXe, 8 Audiogruppen, 16 DCA Fader, 8 Mute-Gruppen und 8 selbst belegbare Shortcuts. Bei den kleineren Versionen gibt es dann an manchen Stellen entsprechend weniger Features. Im Inneren arbeitet eine 32 Bit (float) Audioengine mit 96 kHz Samplerate und es ist außerdem mit Windows und Mac kompatibel, beispielsweise um mit Waves Tracks Live zu kommunizieren. Die Live-Latenz soll übrigens bei 0.8 ms liegen.
Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass man immer (!) ein Soundgrid Interface oder Server benötigt. Die Effekte wollen schließlich ohne Latenz berechnet werden. Jetzt macht in meinem Kopf auch die Einstellung von TDM-Support ein wenig mehr Sinn. Zusätzlich braucht es eine Soundgrid-kompatible MADI-Box in der Mitte.
Ich bin mir aktuell nicht sicher, ob die FOHler wirklich auf Touch und 100% digital setzen wollen. Persönlich kenne ich nur wenige FOHler. Die schwören aber alle auf „So-viel-wie-geht-analog“, weil da nichts abstürzen kann – auch wenn sie gern weniger Equipment rumschleppen wollen. In dem zweiten Video erklärt Pooch (aka. Ken Van Druten, Live-Mischer von Linkin Park, Kiss und Stone Temple Pilots) wie er es einsetzt, bzw. einsetzen würde. Es wird mit keiner Silbe erwähnt, dass er es auch tut. Klar, die Welt wird immer digitaler, aber so lange Touch diesen Input-Delay hat und Computer (nichts anderes ist es im Endeffekt) abstürzen können, würde ich mir zwei Mal überlegen, ob es das richtige für mich ist. Aber auf der anderen Seite: Versuch macht klug. Schließlich wünschen sich viele solche Möglichkeiten live.
Und weil in den Youtube-Kommentaren schon wieder Menschen meinen, dass es sich dabei nur um preiswerte Versionen von Slate Raven Mixern handelt. Nun … Nein! Gemeinsamkeiten sind da (Touch und Effekte), aber das war es auch schon.
Preislich ist es ziemlich niedrig angesiedelt:
Waves eMotion LV1 64: 1149 USD
Waves eMotion LV1 32: 949 USD
Waves eMotion LV1 16: 749 USD
Was meint ihr, setzt sich 100% digital langfristig auch Live durch?
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3 Antworten zu “Waves eMotion LV1 – Live-Mixer mit zwei Touch-Monitoren und Soundgrid Effekten”
Die Preise sind ja heftig. Da bin ich mal gespannt wann man sowas zum Testen unter die Finger bekommt. Zum Thema Computer: Jedes digitale Pult, egal ob Licht (so ziemlich alles Größere, was im RnR Bereich meines Wissens eingesetzt wird) oder Ton
ist letztendlich ein Computer mit Hardware-Bedienoberfläche. Jedes Digitalpult kann mal auf die ein oder andere Art abrauchen oder einfrieren. Daher seh ich das kaum noch als Argument ;)
grad gesehen – reine Software. Das Soundgrid Server noch dazukommt ist klar, aber Breakout + Touchscreens + Computer……
Break Out klingt harsch, aber wenn man einmal mehr darüber nachdenkt stimmt es.