von claudius | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Wampler Triumph Phenom

 ·  Quelle: Wampler / Youtube

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In Zeiten von steigenden Preisen kontert Brian Wampler, der Mensch hinter Wampler Pedals, mit zwei neuen Effektpedalen unter der magischen 100 USD-Grenze: Triumph und Phenom. Da kommen zwar noch Steuern drauf, dennoch sind die beiden Overdrive- bzw. Distortion-Pedale für den Hersteller bemerkenswert günstig.

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Wampler Triumph Front

Quelle: Wampler

Wampler Triumph

Das erste neue Effektpedal ist das Wampler Triumph, ein Overdrive mit Boss SD-1 und Digitech Bad Monkey als Vorbild. Also im Groben verwandt mit dem Maxon/Ibanez Tube Screamer. Kein Wunder, dass es eine seiner liebsten Schaltungen ist. Der Unterschied ist allerdings nicht nur der Preis, sondern auch die effektivere EQ-Sektion, unterteilt in Bass, Mid und Treble.

Dazu ein Kippschalter, der zwischen Smooth und Punch umschaltet und im Inneren noch ein Mäuseklavier (DIP-Schalter) mit 2 Schiebeschaltern, die noch mal Einfluss auf den Effektsound nehmen. Für den Preis klingt das (auf dem Blatt und im unten verlinkten Video) erstaunlich gut. Ein flexibler TS-Style Overdrive passt eigentlich auf jedes Board.

Wampler Phenom Front

Quelle: Wampler

Wampler Phenom

Das andere neue Effektpedal ist das Wampler Phenom. Es basiert grundlegend auf der Plextortion-Schaltung, wurde aber auf Basis von JFETs statt OpAmps und Dioden von Grund auf neu entwickelt bzw. umgebaut. Am Ende kommt ein Distortion-Sound aus dem Pedal, das an den „vintage“ 5150-Sound erinnern soll. Schön finde ich, dass es sich quasi um eine eigenständige Schaltung handelt und nicht um einen Clone eines Clone eines Clones. Wobei natürlich auch hier nicht das Rad neu erfunden wurde.

Neben dem 3-Band-EQ kommen auch hier Gain– und Volume-Regler sowie ein Kippschalter zwischen Bright- und Normal-Mode zum Einsatz. Damit lässt es sich sicherlich gut an die jeweilige Gitarre anpassen. Im Inneren befinden sich noch Trimmpotis. Allerdings sollte man die laut Hersteller nicht anfassen, da die den BIAS ändern und das Pedal im Zweifel danach nicht mehr funktioniert. Merkwürdiges Feature, aber gut. Am Ende bauen vermutlich die wenigsten das Pedal auseinander und drehen innen an Reglern.

Update: Danke für die Hinweise in den Kommentaren. Ich hatte bei den JFETs komplett die Arbeitsweise übersehen. Klar brauchen die einen Bias-Regler. Allerdings sind die meist in den Pedalen so versteckt, dass man die nicht einfach so verstellen kann.

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Wampler Triumph Phenom Slant

Quelle: Wampler

Preis und Marktstart

Wampler Triumph* und Phenom* kosten beide jeweils 119 Euro und können sogar schon bestellt werden. Der Lieferzeitraum steht allerdings bei „auf Anfrage“, es könnte also ein paar Tage dauern.

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Wampler Triumph Overdrive
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Wampler Phenom Distortion
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Die versprochenen 99 USD sind übrigens auch nur Nettopreise, dazu kommen Steuern je nach Bundesstaat (oder eben Ausland) und Versandkosten. Damit kommt man hierzulande locker auf die 119 Euro, hat bei Rückgabe oder Garantieansprüchen aber ungleich höhere Kosten. Damit passt das in meinen Augen.

Ich finde es gut, dass derlei gut klingende und flexible Effektpedale für die breitere Masse erreichbar werden. Wer noch nicht seinen Zerrer gefunden hat, kann hier ruhigen Gewissens vorbeischauen. Das Video macht Lust auf mehr.

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Video

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5 Antworten zu “Wampler Triumph und Phenom: 99 Dollar Overdrive/Distortion Pedale”

    Patrick sagt:
    2

    Das „Feature“ der Trimpotis ist für die Fertigung. So wie Röhren brauchen auch JFETs eine Betriebsspannung bzw. einen sog. BIAS. Ist dieser nicht ordentlich eingestellt verzerrt der JFET unschön, und das Gerät verhält sich nicht wie vorgesehen. Ist mit OPAMPs nicht notwendig.

    In diesem Punkt von einem seltsamen Feature zu sprechen triffts in etwa so wie der Tatsache, dass man in einer Waschmaschine Schrauben hat, die aber für den Endverbraucher nicht zum Lösen vorgesehen sind..

    nur meine 2 Pfennig

    The Rob sagt:
    2

    Klingt interessant, schön an Wampler-Pedals ist der recht straighte Aufbau der Schaltung, Brain experimentiert solange mit bewusst wenigen Bauteilen bis das Optimum erreicht ist, das garantiert kurze Signalwege und damit auch eine gute Dynamik.
    Bei Boss beispielsweise ist das völlig anders, nicht ganz ohne Ironie sind ausgerechnet die relativ einfachen Schaltungen des SD1 und DS1 die erfolgreichsten, was natürlich auch mit dem Preis zu tun hat.
    Die beim „Wampler Phenom“ angegebenen Bias Regler sind sehr wahrscheinlich zwei Trimpotis, man kann die tatsächlich so verstellen das kein Ton mehr herauskommt, deswegen ist es aber nicht „verloren“, man muss sie nur wieder geneinsam angleichen.
    Dazu dreht man „gefühlt“ beide Regler in die mittlere Position und dreht mit wirklich kleinen Veränderungen solange in beide Richtungen bis ein guter Kompromis aus Signalstärke und Frequenzspektrum erreicht ist.
    Im Regelfall ist das eher ein kleiner Sweetspot den man relativ schnell findet, hört sich komplizierter an wie es ist.
    Je nach Schaltung kann man damit die Charakteristik eines Pedals verändern, meistens sind sie aber bereits optimal abgestimmt und es bringt nicht viel hier Veränderungen vorzunehemen.
    Die Verwendung von JFET’s hat zwei Seiten, bis modereratem Gain bringen sie einen recht röhrenähnlichen Sound, bei immer mehr zunehmenden Gain komprimieren sie dann aber immer stärker und tendieren zum „farting out“, die Gainstructure verliert jede Kontur…

    Antilope Anne sagt:
    0

    Endlich es wurde erfunden, darauf hat die Menschheit gewartet! Der Distortion ist da! Hurra 😑👍

    Marco 🪴 sagt:
    -4

    Achtung läuft mit 18 Volt Netzteil! Das nochmal extra gekauft werden muss! Batterien ist normal 9v. Also mit der normalen Powerplanet geht’s nicht. Frage mich was die sich dabei gedacht haben! Dazu kommt, dass die Teile gar nicht lieferbar sind. Na ja und wenn schon dann nehme ich eben ein Distortion Pedal das lieferbar ist, eines von den 687 gelisteten Pedale wird dir doch zusagen?

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