VR-Brille: Musik produzieren im Virtual Space?
Ableton Live in der virtuellen Realität nutzen
VR-Brille aufziehen und los geht’s in eine neue Welt. Einfach mal in den 3D-Space abtauchen und die eigene Umgebung „vergessen“ und ausblenden. Das musste ich doch auch einmal ausprobieren. Denn das Phänomen Virtual Reality greift immer mehr um sich. Aber kann die Hardware mehr, als nur zum Zocken einzuladen? Wie ist es mit Aufgaben, die uns im Alltag nutzen? Und wie sieht es eigentlich mit unserer Leidenschaft Musik aus?
Virtual Reality, künstliche Intelligenz und Roboter in der Musik?
Die Medien und Nachrichtenportale sind zurzeit voll mit Posts über VR und KI. Diese neuen Technologien beherrschen nicht nur die Musik, sondern anscheinend bald unseren kompletten Alltag. Teilweise beängstigend, aber auch innovative, inspirierende und kreative Ideen entstehen durch diese neuartigen Möglichkeiten. Die Zukunft, die wir „damals“ in Science Fiction Filmen und Romanen vorgegaukelt bekamen, scheint jetzt real zu werden. Einfach die VR-Brille auf den Kopf und mit Kollegen zusammen an einem virtuellen Ort gemeinsam Projekte abarbeiten, gemeinsam spielen, diskutieren, Filme anschauen oder Musik produzieren?
Ja, das funktioniert. Natürlich nur rudimentär, aber wir wissen, wie schnell sich eine solche Technologie entwickeln kann. Die Möglichkeiten von ChatGPT und Google Music LM könnt ihr selbst im eigenen Browser ausprobieren. Aber wie das Ganze mit einer VR-Brille funktioniert, musste ich einmal selbst im eigenen Studio testen.
Ist die VR-Brille mehr als ein Spielzeug für Tech Nerds?
Wer das erste Mal eine VR-Brille aufsetzt, erlebt und fühlt tatsächlich etwas komplett Neues. Die meisten Neulinge berichten von unerwarteten Eindrücken und vor allem: „Das hätte ich absolut nicht gedacht, dass die Technologie schon so weit ist!“ Und ja, das kann ich selbst bestätigen. Als Tech Nerd bin ich wirklich sehr spät dazu gekommen, eine solche Hardware einmal zu testen. Ich dachte wohl selbst, dass es „nur“ ein wenig 3D-Animation in einer klobigen Bildschirmbrille sei. Nein. Es ist definitiv viel mehr! Und falls ihr noch nie die Gelegenheit hattet, dann müsst ihr es bald einmal testen. Aber Vorsicht vor Nebenwirkungen (Motion Sickness)!
Nach dem Aufsetzen und Starten der Brille verlässt man die Realität. Schon allein der Begrüßungsraum im Virtual Space lädt zum Verweilen an. Das ist die erste Virtual Reality Erfahrung, die ihr mit VR-Brille genießen könnt. Vorne, hinten, links, rechts, oben, unten – 360 Grad lückenlose Grafiken, gespickt mit fliegenden Menüs. Beeindruckend. Dazu muss ich sagen, dass die „neuen Welten“ wirklich gut und recht nah an der Realität designt sind. Wesentlich besser, als ich dachte. Und das Beste: Eine Latenz von den „Eingabegriffeln“ und der Bewegung meines Kopfs ist nicht spürbar, also absolut direkt. Perfekt! Übrigens teste ich eine PICO 4.
Spielen oder Arbeiten mit der VR-Brille
Die kommerzielle Ausrichtung einer VR-Brille ist klar: Die meisten Besitzer einer solchen Hardware wollen Games spielen. Das zieht die Kleinen und Großen in den Bann und macht süchtig nach mehr. Und vor allem Spaß! Hier gibt es Unmengen an coolen Games aller Genres – natürlich auf Virtual Reality und die mitgelieferten Controller (oder sogar Handgesten) ausgerichtet. Solche Spiele sind interessant, um sich mit der neuen Materie anzufreunden, zu üben und die exotischen Bedienungstechniken zu erlernen. Denn das Bewegen im 3D-Space ist ungewohnt und definitiv Neuland. Und das für jeden von uns.
Aber auch diese Technologie bewegt sich schnell weiter. Apple möchte wohl schon bald dieses Jahr eine neue Eigenentwicklung einer VR-Brille (eigentlich eine Mixed-Reality-Brille) vorstellen, die die echte Welt in die Virtuelle integrieren soll. Hier steht Gaming nicht im Vordergrund, sondern eher das Arbeiten mit Software und Hardware über diese Hardware. Virtuelle Meetings wirken so echter, fast real. Programme bedienen à la Science Fiction Film „Minority Report“ wäre dann Standard. Aber würdet ihr mit einer solchen Brille durch die Stadt laufen? Hier müssen die Firmen noch am Design schrauben und es fehlt an besseren Akkus, einer kleinen leistungsstarken CPU und Speicher.
DAWs steuern im VR – Stand heute
Aber wie verhält sich eine solche VR-Brille eigentlich im heimischen Studio? Kann man damit Musik produzieren. Oder besser gesagt: Lassen sich über den Virtual Space und die Eingabe-Controller DAWs und Synthesizer steuern? Behringer hatte vor Jahren für den DeepMind Synthesizer eine VR-Software vorgestellt, mit der ihr den Klangerzeuger in jedem Teilbereich fernsteuern könnt. Darüber hinaus gibt es schon seit Jahren Möglichkeiten, in VR Plugins und Modular Systeme zu bearbeiten sowie in VR DAWs Musik zu produzieren.
Auf aktuelle Versionen einer VR-Brille könnt ihr Unmengen an Apps installieren. Unter anderem eine Software namens Virtual Desktop. Diese lässt sich mit wenigen Klicks mit jedem eurer Rechner (macOS, Windows) verbinden und zeigt dann den Desktop-Inhalt im 3D-Space an. So könnt ihr nun jedes installierte Programm mit euren Controllern und/oder Handgesten fernsteuern. Natürlich auch Ableton Live und Co. Natürlich ist das zum Stand heute noch wirklich umständlich, da die DAW (noch) nicht auf eine solche Bedienung ausgerichtet ist. Aber das wird sicherlich irgendwann einmal kommen. Ich bin mir sicher!
So lassen sich auch mehrere Displays und sogar Computer zusammen auf einem virtuellen Desktop über die VR-Brille gleichzeitig anschauen. Und mit den richtigen Einstellungen gleichzeitig und miteinander bedienen (mehr hierzu findet ihr im Internet). Eure externen Synthesizer, Effekte und Sequencer sind natürlich nur über die DAW ansteuerbar und lassen sich so nicht „virtuell anfassen“. In-the-box arbeiten ist hier angesagt.
Fazit und Aussicht zum Arbeiten mit VR-Brille
Mein erster Eindruck (und das auch nach mehreren Wochen Einsatz) ist durchaus positiv. Aber mehr aus der Sicht des Spaßes, Gamings und (3D-) Video/Film/Serien-Anschauens. Das Arbeiten mit den Controllern muss definitiv von den Entwicklern der Programme auf die neue Bedienbarkeit optimiert werden. Dann könnte ich mir vorstellen, in dieser virtuellen Welt vielleicht sogar die eine oder andere neue musikalische Idee zu entwickeln. Melodien einspielen, arrangieren von Songs und auch das Bearbeiten der Software Synthesizer funktioniert, aber eben nicht so intuitiv und „perfekt“, wie mit der Tastatur, Maus und dem Trackpad. Filter und Resonanz in einem Ableton Synthie gleichzeitig verändern, klappt ganz gut – mit ein wenig Übung. Trotzdem bevorzuge ich immer noch Regler.
Apple möchte mit der kommenden AR-/VR-Brille eher genau solche Wege gehen und die Technologie für die Arbeitswelt und künstlerische Dinge öffnen. Das ist sicherlich die bessere Richtung, Software mit VR zu verknüpfen. Ich bin mehr als gespannt, wie VR, AR und KI in der nächsten Zeit unser Leben verändern und beeinflussen wird. Wie seht ihr die Entwicklung: spannend oder eher kritisch?
Mehr Infos zu VR-Brille und Virtual Reality
Weitere Videos zum Musikmachen mit VR-Brille
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4 Antworten zu “VR-Brille: Musik produzieren im Virtual Space?”
Meiner Meinung nach komplett unnötig!
„DAWs steuern im VR“
Ich sehe da keinen Mehrwert.
Momentan ist das noch alles sehr rudimentär und der Workflow ist unnötig sperrig. Aber die Entwicklung ist spannend zu beobachten.
Mit einem Quest 2 VR Headset vertiefe ich mein Klavierspiel an einem echten Piano, dessen Tasten mir zusammen mit einer Pianoroll im Headset angezeigt wird. Das fühlt sich gut an.
Ebenso bin ich Fan von SynthVR, einem modularen Syntheszier, den man im virtuellen Raum zusammenstellt.
Ist eine interessante Sache, bringt das Ganze auf einen anderen Level der Bedienbarkeit aber mal sehen wie sich das Ganze weiterentwickeln wird.
Trotzdem ist es schön zu sehen, wie Menschen sich diese Technik zu nutzen machen.
Es wird sowieso so kommen…
Wer zum Beispiel kein Platz für ein Studio hat, der kann das jetzt auch in der 3D Welt erleben, am Ende warum nicht.