Von Länge, Wellen und Spiegeln – die NAMM dieses Jahr für mich
OmnomnomnamNAMM. Junge (und Mädchen), dieses Jahr war ja einiges auf der NAMM an Neuheiten dabei. Im Bereich Gitarre/Bass kein echter Kracher (sonst auch nicht wirklich – imho), aber viele kleine Sachen, die dem Musiker von Welt Freude machen. Meine Lieblinge dieses Jahr waren:
Auf die Länge kommt es an
Der Pedal-Trend geht zur NAMM gefühlt klar in Richtung Cabinet Simulation und Sustain Pedale. Bei Letzteren gab es gleich zwei interessante Vertreter: Digitech FreqOut und Plus. Trotz ähnlichem Grundkonzept könnten beide aber unterschiedlicher nicht sein.
FreqOut widmet sich als (soweit ich weiß) erstes Pedal über den digitalen Weg dem Feedback Sound, also dem Part im Klang einer Gitarre, wenn der Ton ausklingt und der Amp durch die Verzerrung und Rückkopplung anfängt in die Obertöne zu kippen und zu fiepen. Das Pedal macht genau diesen Sound. Allerdings ohne lauten Amp, sondern direkt aus jeder Gitarre.
Das andere fiel auf, weil es wie ein Sustainpedal vom Klavier aussieht: Plus. Mit einer selbst entwickelten Technik soll das Pedal den Klang der Gitarre (oder der anderen Instrumente) aufnehmen (sampeln) und dann unendlich abspielen. Es hatte anfangs mal 179 USD für Vorbesteller gekostet, aber die erste Charge war sehr schnell durch. Die Zweite kostet schon 249 USD, immer noch 100 weniger als später im Handel. Gehört hat es noch keiner, ich war leider für die erste Charge zu spät dran, die zweite ist mir persönlich schon zu teuer.
Manchmal muss man es wiederholen
Eine weitere Überraschung hatte T-Rex schon vor der NAMM angekündigt: Binson soll wiederbelebt werden und das Echorec soll als Pedal wieder aufgelegt werden. Mit Metallscheibe und mit modernerer Fertigung. T-Rex hat beim Bandecho Replicator bewiesen, dass sie es drauf haben. Allerdings hat Qualität auch ihren Preis – für viele ist das in der heutigen Zeit zuviel. Auch ich zögere immer noch.
Wellen um Nachfolger
Abseits der Gitarren hatte mich Tracktion etwas beeindruckt, die von ihrem eisern gepflegten Weg der Kein-Mixer-DAW über Jahre nicht abgewichen sind … bis zur NAMM. Waveform heißt die Inkarnation und Fortsetzung von Tracktion 7. Mal sehen, wie das angenommen wird. Ich bin da ja noch eher verhalten. Tracktion ist ein klasse Konzept für Einsteiger, die sich nicht in die altbackene Arbeitsweise mit Editor und Mixer einarbeiten wollen/können und eine eher logische GUI brauchen. Allerdings hakt es bei mir immer wieder an anderen Stellen mit der Optik.
Apropos DAW: Bitwig Studio 2 wurde veröffentlicht und gehört jetzt zu den Abo-DAWs. Das ist nix für mich, ebenso wenig Rolands neue Abo-Cloud. Schrecklicher Trend, der in den nächsten Jahren garantiert noch polarisieren und spalten wird.
Der Schönste im Land?
Das Bild von Akais neuer MPCX hatte mich beunruhigt. Das Display sieht aus wie ein Schminkspiegel – und das unter Messebedingungen. Ja, da sind Lampen an der Decke und an allen Ständen, aber nehmen wir mal an, Open Air am Tage oder ein für den Künstler zu gut beleuchteter Club wollen damit bespaßt werden … Kollegen auf der NAMM konnten meinen Unmut beim Anblick der MPC-X nachvollziehen. Hoffen wir, dass es passende Anti-Spiegelfolien gibt. Touch hin oder her – ein mattes Display kostet nur ungleich mehr in der Produktion.
Auch Elektron hatte auf der NAMM mit Live Stream und Trara ein neues Produkt vorgestellt und davor sehr gut als Geheimnis gehütet. Die Welt erwartete einen neuen Octatrack, was herauskam war ein kleiner Drumsampler: Digitakt. Die Welt war entäuscht, verärgert, aber auch erfreut. Elektron hat ein für viele erschwingliches Produkt herausgebracht. Gibt Schlimmeres. Und Zeit für die Octatrack MK II ist ja immer noch …
… es stehen schließlich Super Booth und Musikmesse an. Wir sind natürlich vor Ort. ;)
2 Antworten zu “Von Länge, Wellen und Spiegeln – die NAMM dieses Jahr für mich”
zu FreqOut: sowas gabs mal in Zusammenarbeit zwischen Softube und Fender -> https://www.softube.com/index.php?id=runaway
Stimmt, das ist schon bei mir total in Vergessenheit geraten. :)