Vocals aufnehmen – Die besten Tipps für Podcast, Streaming und Gesang!
Vocals aufnehmen ist einer der wichtigsten Bestandteile bei Podcasts, Content Creation und Musikproduktion. Wie geht das eigentlich? Welches Equipment braucht man dazu? Wir zeigen in unserem großen Kaufberater, was du zum Einsteig beachten musst.
Im Original auf Gearnews.com veröffentlicht von Julian Schmauch. Übersetzung von Julian Schmauch.
Vocals aufnehmen – die Basics
Egal, ob du zu Hause ein Voice-over aufnimmst, im Projektstudio eine Sängerin oder im Keller mit ein paar Freunden an deine nächsten Podcast-Episode – als Erstes stellt man sich meistens die Frage, wie das eigentlich geht, Vocals aufzunehmen.
Am Anfang steht der technische Aspekt: Du brauchst einen Computer, entweder ein Audiointerface, ein Mikrofon und ein XLR-Kabel oder ein USB-Mikrofon, dazu einen Kopfhörer und einen Popfilter. Auch brauchst du eine Software, mit der du die Audioaufnahmen bearbeitest und mischst. Hier gibt es entweder Audio-Editoren wie das kostenlose Audacity, die nur für die Aufnahme gedacht sind. Oder du schaust dir gleich eine DAW wie Ableton Live oder Cubase an.
Und dann ist da noch der Raum, in dem du aufnimmst. Falls du zu Hause mit lauten Nachbarn, brummenden Küchengeräten und spielenden Kindern Vocals aufnehmen willst, hast du später beim Bearbeiten viel zu tun! Denn dann braucht es eine Vielzahl an Bearbeitungsschritten, um den nervigen Hintergrundlärm so gut es geht zu entfernen. Und da ist da ja auch noch die Person vor dem Mikrofon. Vor allem, falls du dich selbst aufnimmst (wahrscheinlich liest du deswegen dieses Tutorial), nimm dir Zeit für die Aufnahmen und hab‘ Geduld. (Fast) niemand ist zum One-Take-Wonder geboren.
Das Mikrofon
Nach dir (oder Sängerin oder Sänger) ist das Mikrofon das wichtigste Equipment zum Vocals aufnehmen. Hier gibt es zwei Richtungen, in die du gehen kannst, je nachdem, was du bereits hast und wie viel zu ausgeben willst.
Besitzt du bereits ein Audiointerface und Kopfhörer, dann ist ein dynamisches Mikrofon wie das Shure SM7-B oder ein Kondensatormikrofon wie das Rode NT1-A eine gute Wahl. Je lauter du beim Singen oder Sprechen sein möchtest, desto eher sollte es ein dynamisches Mikrofon sein. Denn dieser Mikrofontyp verzerrt nicht so schnell.
Bist du eher auf der Suche nach einer All-in-one-Lösung, ist ein USB-Mikrofon eine Überlegung wert. Denn hier ist das Audiointerface schon integriert. Für einfache Voice-over- oder Podcast-Aufnahmen eignen sich Modelle wie das the t.bone SC 420 oder das Shure MV 7 hervorragend. Achte vor dem Kauf darauf, dass das USB-Mikrofon über einen eigenen Kopfhörerausgang für das Monitoring verfügt.
Vocals aufnehmen – das Zubehör
Studiokopfhörer sind ein absolutes Muss für beim Vocals aufnehmen, denn du musst dich selbst sprechen hören können. Über die Lautsprecher deines Rechners geht das leider nicht, denn hier entsteht nervtötendes Feeback-Pfeifen. Bluetooth-Kopfhörer sind leider auch keine Option. Denn hier ist die Latenz, also die Verzögerung zwischen dem Sprechen oder Singen und dem Zeitpunkt, wann das Audiosignal wieder am Ohr landet, einfach zu hoch.
Studiokopfhörer wie der AKG K-182 oder der beyerdynamic DT-770 PRO (80 Ohm) klingen nicht nur hervorragend. Die geschlossenen Kopfhörer isolieren dich gut von deiner Umgebung während der Aufnahme und du bist so weniger abgelenkt.
Dazu brauchst du einen Mikrofonständer und einen Popfilter, falls diese nicht schon in einem Bundle deines Mirkos dabei waren. Beide helfen dabei, unerwünschtes Rumpeln in deinen Aufnahmen zu vermeiden. Aus eigener Erfahrung rate ich dringend davon ab, das Mikrofon während der Aufnahme in der Hand zu halten. Die Menge an dumpfem Rumpeln und Rascheln, die das Mikrofon hier zusätzlich aufnimmt, weil man sich bewegt, ist es einfach nicht wert.
Beim Stativ kommt es darauf an, ob du eine lange Aufnahme im Sitzen machst, wie es bei Podcasts der Fall ist. Oder du eher kurze Aufnahmeblöcke planst, wo für das Vocals aufnehmen dazu viel Körperspannung notwendig ist. Für die Aufnahme im Sitzen braucht es ein Tischstativ wie das K&M 23325. Für Aufnahmen im Stehen sollte es ein höhenverstellbares Modell wie das Millenium MS-2003 sein.
Ein Popfilter sitzt zwischen dir und dem Mikrofon. Er verhindert, dass sich zu viel Luft ansammelt, wenn du beim Vocals aufnehmen harte Konsonanten wie „P“ oder „T“ aussprichst. Falls du ohne Popfilter aufnimmst, kann es schnell passieren, dass die Aufnahme voll von lauten „p“-Lauten ist und du viel zu tun hast bei der Nachbearbeitung. Einen einfachen Filter wie der t.bone MS-180 kannst du direkt am Mikrofonständer befestigen.
Und zu guter Letzt brauchst es, falls du kein USB-Mikrofon nutzt, noch ein XLR-Kabel, um dein Mikrofon mit deinem Audiointerface zu verbinden. Hier ist zum Einstieg vor allem die Länge entscheidend. Ein 6 m langes Kabel wie das the sssnake SM6BK ist aber für Aufnahmen zu Hause allemal ausreichend.
Das Audiointerface verbindet dein Mikrofon mit dem Computer
Wir gehen für die nächsten Schritte davon aus, dass du Zugang zu einem Rechner (Mac oder Windows) hast. Falls du ein Mikrofon ohne USB-Anschluss besitzt, brauchst du nun noch ein Audiointerface mit einem XLR-Eingang. Das Interface verstärkt das Mikrofonsignal und wandelt es dann in digitale Daten um, die auf dem Rechner gespeichert werden. Einsteiger-Interfaces wie das Steinberg UR12 oder das Focusrite Scarlett Solo sind qualitativ bereits auf einem Level, dass damit professionell klingende Aufnahmen möglich sind.
Mikronfon da, Rechner da, Kopfhörer da, Interface da – fehlt noch was? Ja! Die Software, mit der die Aufnahme gemacht wird. Hier gibt es wie erwähnt zwei Richtungen. Entweder du nutzt einen reinen Audio-Editor wie das kostenlose Audacity. Willst du nur Vocals aufnehmen und bearbeiten, also keine Musik produzieren oder mehrere Instrumente gleichzeitig aufnehmen, dann reicht ein Audio-Editor vollkommen.
Aber soll es etwas umfangreicher werden, braucht es eine DAW (Digital Audio Workstation). Neben Vocals aufnehmen und bearbeiten gibt es hier viele virtuelle Instrumente, komplexe Routing-Möglichkeiten und mehr. Falls du hier gerade am Anfang stehst, schau dir die Einstiegsversionen beliebter DAWs wie Ableton Live, Bitwig Studio, Studio One, FL Studio oder Cubase an.
Vocals aufnehmen – die Raumakustik
Auch das beste Mikrofon und das teuerste Audiointerface nutzen wenig, wenn du in einem Raum aufnimmst, dessen Akustik nicht zumindest grob optimiert wurde. Natürlich haben die meisten von uns nicht die Möglichkeit, in teuren, akustisch optimierten Studios aufzunehmen. Aber schon kleine Dinge können einen großen Unterschied machen. So kann es bei zu viel Straßenlärm reichen, dass man nachts aufnimmt. Oder in eine andere Ecke der Wohnung zum Vocals aufnehmen zieht.
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Der größte Feind guter Aufnahmen neben Hintergrundgeräuschen sind Raumreflexionen. Die meisten von uns nehmen in quadratischen oder rechteckigen Räumen mit parallelen Wänden auf. Und hier kommt es schnell zum nervigen Flatterecho, ein metallisch klingendes Echo, das der Raum erzeugt. Um das zumindest ansatzweise aus einer Aufnahme herauszuhalten, kann ein Akustikschirm wie der SE Electronics RF-X helfen. Nimmt man mit einer Kombination aus Akustikschirm vor dem Mikrofon und mit einem Bücherregal oder einer anderen möglichst unebenen Oberfläche im Rücken auf, kommt hat man damit gute Voraussetzungen für wenig Störgeräusche.
Zum ersten Mal Vocals aufnehmen
Seine eigene Stimme nach dem Vocals aufnehmen zum ersten Mal zu hören, klingt ungewohnt und ist für viele erst einmal unangenehm. Daran führt leider kein Weg vorbei, da mussten alle Sprecher und Sängerinnen durch. Und so geht es am Anfang beim Vocals aufnehmen auch darum, sich ein seine eigene Stimme in der Aufnahme zu gewöhnen. Denn nur so wird man früher oder später entspannter.
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Nimm dir vor jeder Aufnahme-Session genug Zeit, den passenden Pegel zu finden. Am Audiointerface oder USB-Mikrofon gibt es dafür einen Gain-Regler. Ist dieser zu weit aufgedreht, kann es zu unerwünschten Verzerrungen bei der Aufnahme kommen. Führe also eingangs einige Testaufnahmen durch, wo du einfach nur Quatsch erzählst (das lockert auf!), um einen guten Mittelwert zu finden.
Mach dir keinen großen Kopf, falls du Fehler beim Singen oder Sprechen machst. Seine eigenen Fehler danach auf den Ohren zu hören, kann absolut verstörend sein, gerade wenn man am Anfang steht. Das Praktische an digitalen Aufnahmen ist aber eben auch, dass du jedes Wort und jeden Satz endlos wiederholen und später beim Bearbeiten korrigieren kannst.
Versuche gar nicht erst, alles perfekt in einem Durchlauf aufzunehmen. Nimm dir Satz für Satz vor und wiederhole jeden häufig. Beim Sprechen oder Vorlesen können es auch größere Blöcke sein, die du am Stück aufnimmst.
Fazit
Glückwunsch! Jetzt weißt du alles Essenzielle zum Vocals aufnahmen. (Noch) sind wir nicht bei der Bearbeitung. Aber mit einem Setup wie dem von uns vorgeschlagenen und einer großen Prise Geduld und Humor braucht es nur ein paar Wochen, schon bist du Recording-Profi!
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