Viktor NV-1: Browser-Synth mit 3 Oszillatoren
Wer gerade sowieso vorm Rechner sitzt und gerne mal ohne Aufwand ein bisschen an einem Synthesizer schrauben will, dem empfehlen wir heute den Viktor NV-1 von Nikolay Tsenkov.
Es ist Sommer, wir haben 30 Grad im Schatten, du bist im Freibad … ach nee, es sieht heute ja mal wieder eher nach Regen aus. Da kommt ein bisschen Abwechslung doch gerade recht! Für alle Synthesizer-Fans oder solche, die es werden wollen, haben wir da was: den Viktor NV-1 der noch jungen Firma Universless Ltd., einen schönen Synthesizer mit 3 Oszillatoren mit jeweils 6 Schwingungsformen, Rauschgenerator, LFO, 2 Hüllkurven, Low-Pass-Filter und den Effekten Compressor, Delay und Reverb.
Browser-Synth Viktor NV-1
Das Beste an diesem überraschend gut klingenden Synthesizer: Er läuft komplett im Browser. Du musst nichts installieren, sondern einfach nur den Link unten klicken und kannst sofort loslegen. Eigene Sounds kannst du auf deine Festplatte exportieren und auch wieder einladen. Oder aber du teilst deinen Patch online mit anderen Usern. Der Viktor NV-1 erzeugt dann einen Link, den du weitergeben kannst.
Die Steuerung erfolgt über die Computertastatur. Dabei solltest du ein englisches Layout einstellen, denn y und z sind hier vertauscht. Alternativ gibt es eine MIDI-Schnittstelle, was zumindest in Google Chrome auch sehr gut funktioniert.
Ein paar Macken hat er noch
Und die betreffen in erster Linie die Hüllkurven. Attack = 0 führt schon mal dazu, dass der Sound erst gar nicht startet. Hier hilft einfach ein Attack-Wert von 1. Auch die klassische Gate-Einstellung, also Attack auf 0 (oder hier 1), Decay und Sustain auf Maximum und Release wieder auf 0, sorgt beim Viktor NV-1 für einen Dauerton, selbst wenn keine Taste mehr gedrückt ist. Hier hilft es einfach, einen funktionierenden Patch nach seinen Vorlieben zu verändern und die „Primary“-Hüllkurve nicht anzufassen.
Als Basis des Browser-Synths kommt die Web Audio API zum Einsatz. Die MIDI-Funktionen wurden über die Web MIDI API realisiert, das Abspeichern über das npm-Modul “store”. Für die Effekte nutzte der Entwickler Nikolay Tsenkow Tuna.js. Das erwähne ich deswegen, da der Quellcode komplett Open Source ist und hier zum Download bereitsteht. Alle Beschreibungen inklusive Update-History werden dort mitgeliefert. Wen also die paar Macken stören, der kann aber mit ein bisschen Programmiergeschick den Browser-Synth vielleicht selber verbessern.
Auf iOS-Geräten habe ich den Viktor NV-1 übrigens nicht zum Laufen gebraucht. Vielleicht probiert das ja einer von euch mal mit einem Android-Gerät aus und postet das Ergebnis in den Kommentaren.
So klingt der NV-1
Das Einfachste ist, einfach auf diesen Link zu klicken und den Synth selbst auszuprobieren. Für alle, die lieber etwas vorgespielt bekommen, habe ich zwei Demovideos eingebunden. Mein Tipp: Kopfhörer benutzen. Und dann viel Spaß, übermorgen wird das Wetter ja wieder besser! Und wem der NV-1 zu simpel ist, der kann alternativ ja mal wieder ein paar virtuelle Kabel stecken.
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