Vermona kann bald ein komplettes Euro-System anbieten?
Zwei neue Module sind jetzt erschienen. Bisher waren es immer speziellere Einzelmodule, aber da es Filter und jetzt auch einen Oszillator gibt, könnte man vermuten, dass es mal ein Komplettsystem geben könnte.
Die beiden Neulinge heißen UniCYCLE Oszillator und quadroPOL Mixer mit Ringmodulator.
UniCYCLE
Beim Oszillator fällt die Option von zwei Synchronisationsformen auf. Davon ist die S-Variante interessant (für „Soft“, H steht für „Hard“). Er hat eine einstellbare Pulsbreite für das Rechteck und die lässt sich auch modulieren. Als Ausgänge findet man neben Reckteck auch Sinus, Dreieck, Sägezahn und eine offenbar bewegliche Form des Sägezahns. Diese könnte ein Morphing zwischen Sägezahn und Dreieck, aber auch eine Verdopplung bedeuten. Letzteres ist wahrscheinlicher, da die Pfeile auf dem Panel für alle Wellenformen eher so etwas wie Tonhöhensteuerbarkeit andeuten sollen.
Eine Art Sample & Hold oder Zufallswellenform scheint es auch zu geben. Die könnte irgendwo zwischen Rauschen und gefiltertem Rauschen mit Tonalität liegen. Der doppelte Sägezahn würde zu der nur drei Stufen umfassenden Oktavlageneinstellung passen. Nur ist sicher auch das Tuning weitreichender und sicher um mindestens 2 Oktaven möglich, was eine Reichweite von 5 Oktaven entspräche. Das ist ausreichend, und mit dem Doppelsägezahn würde man 6 Oktaven umfassen können.
Für FM-Experimente sind lineare und exponentielle FM vorgesehen und Dank des Sinus ist das auch zu Ende gedacht. Der Oszillator ist damit klassisch-solide. Aber er ist mit einigen zusätzlichen Möglichkeiten versehen, die erstaunlich wenig protzig wirken. Aufgrund der bisherigen Qualität von Synthesizern wie dem „14“ wird er mit Sicherheit klanglich überzeugen .
quadroPOL
Der Mixer ist gleichzeitig ein Ringmodulator und nicht einfach nur ein Audiomixer. Denn offenbar lassen sich die vier Eingänge per Steuerspannung kontrollieren. Das Prinzip des Quadratur-Polarisations-Mixers ermöglicht als Nebenprodukt eben auch Ringmodulation. So sind hier eigentlich 4 VCAs mit verbaut und der Nutzen ist hoch.
So langsam könnte man aus Vermona-Modulen ein Komplettsystem bauen, so etwas wie die Vermonalisa, die bekanntlich im Louvre hängt. Wir erwarten da jedenfalls ein hervorragendes Grundsystem, welches ähnlich gut durchdacht und praxisnah ist wie etwa Erica.