Update-Welle der Synthesizer auf dem Prüfstand & Musiktipp der Woche
Synthesizer sind nicht immer günstig. Aber es gibt einem nach manchen Updates ein Gefühl, als hätte man ein weiteres oder ganz neues Gerät gekauft. Manchmal sind es aber auch nur kleine Anpassungen oder einige nützliche Neuerungen.
Die 90er Updates
Den Anfang mit Updates machten Firmen wie Waldorf mit dem Microwave XT und II und Access mit dem legendären Virus A. Es gab teilweise bahnbrechend neue Filtertypen mit S&H-Filter, ein echtes komplett steuerbares Bandpass oder Funktionen wie den Atomizer im Virus TI und TI2, der in etwa heute Granular- und Glitch-Effekten zugerechnet werden würden. Sie waren die Ersten, die keine EEPROM-Wechsel und damit kein Öffnen der Geräte mehr benötigten.
Heute gibt es das auch. Einige Firmen beschränken sich auf ein großes „2.0-Update“, um die nächste Charge der Serie noch einmal attraktiv zu machen, wie zum Beispiel Roland, Yamaha und Korg Synthesizer und Grooveboxen. Manchmal tut es da auch eine neue Farbe. Die wirklich großen Firmen setzen oft eher auf neue Hardware oder die komplette Abkehr. Aber auch das hat sich etwas geändert, wenn man sich die Pflege der MC-Serie heute (die MC-707 liegt heute bei 1.81) oder den Jupiter-X/m ansieht. Da ist auch mehr passiert, als ich erwartet habe. Als V-Synth User hatte mich noch mehr überrascht, dass sie damals ein GT-Modell folgen ließen. Denn die Serie war sicher kommerziell nicht sonderlich erfolgreich, sondern eher ein „Technologie-Ding“. Super für uns Musiker, die Innovation mögen. Das ist sehr selten. Auch der Nord Modular G2 war so ein Projekt, was schwer zu finanzieren war.
The Heute
Auch sind die meisten Geräte heute recht einfach mit einer neuen Firmware zu aktualisieren. Meist muss eine Datei auf eine SD-Karte geschoben, das Gerät mit einem bestimmten Tastendruck beim einschalten gestartet werden und es geht los. Was aber ist aktuell am „Update-Markt“ passiert?
Squarp Hapax Sequencer Update
Dieser Sequencer ist wohl der Aufwendigste und Übersichtlichste nach den Electribes und erlaubt komplexe und sogar generative Musik. Dort hat man neben einzeichenbaren Controllern, die auch ein Nicht-Nerd auf einem Blick versteht, auch einen Kompromiss zwischen der Lernkurve eines Deluge (mit einem hervorragenden Produktpflegeprofil) und einem klassischen Lauflicht-Prinzip geschaffen.
Dort kann das Gerät inzwischen mit Version 1.12 Templates für Instrumente lagern, unterstützt nun auch 14 Bit-Controller (neben Pitchbend), hat Sideschains für Hüllkurveneffekte (!!) und mehr Modulationsquellen wie Keytracking und Anschlagdynamik. Damit lassen sich erstmals in einem Hardware-Sequencer auch Modulationsbeziehungen zu musikalischen Dingen herstellen, die ein Synthesizer nicht bietet. Midi-Echo–Vermeidung durch clevere Recording-Modi mit und ohne Controller und Anzeige von MIDI Befehlen zur Kontrolle und natürlich eine sehr kreative Akkord-Progressions-Page.
Interessant ist daher auch die Betrachtung von Updates, wenn man den ersten und letzten Stand vergleicht. Das ist beim Hapax noch zu neu, deshalb ist der Novation Circuit hier beispiellos zu nennen. Aus einem mittelmäßigem Synthesizer wurde ein Sampler, ein ausgefuchster Performance-Sequencer und das ist die heutige Serie mit einfachster Bedienung und ganz ohne Display. Es ist einer der wenigen Geräte, die einen nicht zur Verzweiflung treiben und die Lernkurve nicht über Gebühr belasten.
Um einen nicht so bekannten Hersteller zu nennen, sei noch die belgische DR-2 von Modor genannt. Dort gab es kürzlich ein Update mit Parameter Locks, etwas das für den Entwickler eine echte Herausforderung war. Das ist ein 1-Mensch-Hersteller, für den so etwas eine Menge Nachteile bringen kann. Die Sounds und Parameter werden damit deutlich lebendiger und der Sound mit seinen nun 17 Drum Engines der Maschine subjektiv vielseitiger.
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Alice-D25 MiditraC Sequencer vs. Polyend Play
Rasende Updates auch beim MiditraC Sequencer. Dort ist man bereits bei 1.53 (von 1.08 seit meiner Videodemo) angekommen, hat einen Arpeggiator mit Clock und Absenden von Sequencer-Daten integriert. Dazu die weltbeste Transponier–Steuerung, die ich bisher irgendwo gesehen habe, eingebaut. Als Einfälle-Sequencer und Ideengeber ist er unschlagbar, da er alles vereinfacht, ohne jedoch auf Spuren zu verzichten – da er eigentlich ohne „Spur-Nomenklatur“ auskommt. Hier ist das Ein-Mensch-Unternehmen doch einfach sehr aktiv, um das Konzept nicht zu zerbasteln und es hört sehr auf die User. Da gibt es etliche sehr kleine Hersteller, die so aktiv sind. Die Modulszene und einige kleine Hersteller von spannenden Sequencern gehen sehr unterschiedlich mit dem Thema Updates um.
Auf der anderen Seite liefert Polyend für den Polyend Play ein kleines Update, welches aber nach Erfahrung mit dem Tracker nicht das letzte sein wird. Dort gibt es ein SD-Card-Exportformat in Version 1.1. Auch hier wird eher ein spezielles Produkt in Details aufgewertet, was eher an die Methode MiditraC erinnert. Die Art und Weise bleibt aber recht gleich.
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Pech haben dann eher die User der Pioneer Toraiz Sequencer und Sampler und dem durchaus teilgeliebten AS-1. Alle diese Geräte waren in einigen Teilen grandios, jedoch wurde ihnen kein einziges Update gespendet. Dazu muss die Company dem Entwickler in der Regel ein GO geben und damit Geld und Zeit. Das hat auch Waldorf dem Kyra nicht so recht gegönnt. Hier hätte der ein oder andere Verkauf durch so eine Aktion sicher gesteigert werden können.
Musikerin der Woche: Karin Dreijer
Und noch ein kleines Video mit Computern, Fever Ray’s neue EP „What they call us“ ist da. Das unerreichte erste Album erreicht sie damit zwar nicht mehr, dennoch setzt sie voll auf ein sonderliches Äußeres, was auch die letzte Tour beweist. Hier ist Carbon Dioxide, was einfach nur einen alten Computermonitor zeigt.
Weitere Projekte: Fever Ray, The Knife, Honey is Cool
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