von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Ungeborenes Baby produziert ein ganzes Musikalbum

Ungeborenes Baby produziert ein ganzes Musikalbum  ·  Quelle: Sacred Bones

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‌Die sehr junge Künstlerin und Musikerin Luca Yupanqui wird im April 2021 ihr Debut-Album auf dem Label Sacred Bones veröffentlichen. Und das natürlich mit Hilfe ihrer Eltern. Die schwangere Mutter Elizabeth Hart und der Vater Iván Diaz Mathé arbeiteten in den Monaten vor der Geburt ihrer Tochter an diesem absolut ungewöhnlichen Projekt. Wie bitte? Ja, das ist wirklich so. Über Biosonic MIDI konnte das damals noch ungeborene Baby aus dem Uterus heraus mit der DAW und somit den Klangerzeugern kommunizieren. Ein komplettes musikalisches Werk namens „Sounds of the Unborn“ wurde somit geboren.

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Luca Yupanqui ist die jüngste Künstlerin der Welt

Ungeborene Lebewesen reagieren auf Musik und auf Geräusche. Das ist Fakt und wurde schon mehrfach bewiesen. Aber kann ein noch nicht geborenes Kind auch Musik komponieren? Jein. Natürlich nur mit Hilfe der Eltern oder eines Nerds. Und genau das ist hier geschehen. Denn die Mutter und der Vater von Luca Yupanqui verkabelten den Unterleib der schwangeren Mama mit Sensoren, die Bewegungen des Babys in MIDI-Parameter wandeln können. Und so entstanden Klangcollagen, die in kompletten Songs endeten.

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MIDI Biodata Sonication Device

MIDI Biodata Sonication Device · Quelle: Sacred Bones

Nach der Geburt der Tochter machten sich die Eltern ans Werk, mischten und arrangierten das große Werk, das die Kleine dann mit ihren echten Ohren mitverfolgen durfte. Und das, laut der Erziehungsberechtigten, mit großen Augen und offenem Mund. Denn anscheinend hatte sich Luca tatsächlich an diese Aktion erinnern können. Ein tolles Projekt, dem sicher eine große Musikkarriere folgen wird.

Was denkt ihr darüber? Ist das eine gut geplante Marketing-Aktion oder tatsächlich ein Meisterwerk eines ungeborenen Babys? Die eingesetzten Hardware-Sensoren sind zumindest sehr real und lassen sich sehr gut für etliche experimentelle MIDI-Übertragungs-Sessions einsetzen. Ähnliche Sensoren gibt es für Pflanzen, die ebenfalls elektrische Ströme in MIDI-Daten transformieren können (wir berichteten hier).

Preise und Daten

Das Album „Sounds of the Unborn“ von Luca Yupanqui erhaltet ihr im Webshop von Sacred Bones als CD, Vinyl und in einer VIP Edition (ab 12 US-Dollar). Die MIDI Biodata Sonication Device Sensoren gibt es ebenfalls im Shop zu einem Preis von 200 US-Dollar.

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18 Antworten zu “Ungeborenes Baby produziert ein ganzes Musikalbum”

    Marc sagt:
    0

    „…Ist das eine gut geplante Marketing-Aktion oder tatsächlich ein Meisterwerk eines ungeborenen Babys?…“

    Marketing, denn das Hirn eines im Mutterleib entstehenden Babys dürfte noch nicht imstande sein, Musikstücke zu komponieren. Vielmehr – so scheint mir – dienten die am Unterleib der Mutter angebrachten Sensoren als zusätzliche Signalgeber, um evtl. eine zufällige Folge vorher definierter Intervalle und/oder Steuerparameter auszulösen. Ob man das als Komponieren bezeichnen kann, liegt im Auge des Betrachters. Auf jeden Fall aber empfinde ich dies als einen originellen Marketing-Trick. Ich bin mal gespannt, was für eine Art von Musik dabei herauskommt. Hoffentlich wird’s nicht so etwas wie ein „Konzert für Nasenflöte, Sopranvioline und Betonmischer“. :)

    Siddartha sagt:
    0

    Also ehrlich gesagt, wenn ich sehe, wie ungeborenes menschliches Leben dafür instrumentalisiert wird, die Egos aufmerksamkeitsgeiler „Attention-Whores“ der Millenial-Generation zu pushen, da könnte ich nur noch kotzen! Das Ungeborene hat daran sicher keinerlei Interesse. Einfach ekelhaft.

      Marc sagt:
      0

      Echt guter Kommentar, dem ich nur beipflichten kann! Marketing als solches ist okay. Aber sollte man alles machen, was machbar ist? Ganz sicher nicht!

        Siddartha sagt:
        0

        Absolut! Und da hängt noch so viel mehr mit dran. Denken die Eltern z.B. mal darüber nach, was es mit ihrem Kind macht, dafür benutzt worden zu sein? Also allein für die Psyche des Kindes, „Ich bin benutzt worden für ein Produkt meiner aufmerksamkeitsgeilen Eltern, ohne dass ich mich hätte entscheiden können…“ usw. Und dann Schule, „Ah, schaut mal, da ist ja die, die von ihren Eltern vor Geburt an Drähte angeschlossen wurde, die „….“ „…““ In die Anführungszeichen einfach einsetzen, was Kindern und Jugendlichen so alles an Herabwürdigung einfällt. An die möglichen Folgen denkt da wohl keiner… Es ist einfach falsch, Menschen für irgendetwas herzunehmen, noch schlimmer, wenn es Kinder sind oder wie in diesem Fall ein Ungeborenes ist. Das ist einfach so typisch für die übersättigte, respektlose, ausschließlich selbstverliebte „anything goes“ Mentalität, die manche „Künstler“ befällt.

      M sagt:
      0

      Das einzige was ekelhaft ist, sind solche Kommentare und diese typische Missgunst.

      Wie kann man sich über sowas harmloses so aufregen? Neid? Langweiliges Leben? Wie wärs mit einem Hobby?

      Ist doch eine witzige und kreative Idee die auch schon andere wie Andrew Huang hatten:
      https://youtu.be/NH2XUuOm9MM

      Wie man sieht die Leute finden es super! Also nehmt euch ein Beispiel und zieht den Stock aus euren vier Buchstaben :-)

    Mick sagt:
    0

    …wohin steuern wir eigentlich!?
    musikalisch oder komplett kulturell und politisch sehe ich ganz schlimmen Zeiten entgegen!

    Lornik sagt:
    0

    Ich habe mir ähnliche Sensoren dank Rapsberry Pie gebastelt und diese auf den Bauch meiner Wellensittiche geklebt. Über die Sensoren ist es möglich durch Flugelschläge und unterschiedlichen Töne die sie von sich geben in Ableton Mididaten und CV Signale auszuwerten und somit Instrumente zu steuern. Beim abspielen des daraus entstandenen Projekt bzw. Lied gehen meine beiden Vögel richtig ab.Und sind besser drauf den je,

      Mick sagt:
      0

      oder…Du klebst sie auf deine Stirn und schickst die Daten zu deinem Arzt…und dort wo Du dann hin kommst, bis Du auch besser drauf den je! ;-)

      Sharon sagt:
      0

      Geiler kommentar!!!! Ist auch fast der einzige kommentar der hier wirklich hin passt. Danke fürs Lächeln.

    Eighty/Twenty sagt:
    0

    Bislang hatte ich immer Schiss vor elfjährigen Whizkids, die mich durch ihre schiere Genialität arbeitslos machen. Und jetzt kommen Ungeborene, die schon Musik produzieren! Lustig, wenn man das mal weiterspinnt: „Dein Kind kann lesen und schreiben? Tja, meins produziert schon sein fünftes Album…“

    Sharon sagt:
    0

    Musik braucht kein entwickeltes, Musik braucht lediglich eine Seele. Da ich zwei Kinder habe kann ich für mich sagen das ein ungeborenes Kind eine hat.

    Thomas sagt:
    0

    Das mache ich jetzt auch – ich habe eine ausgewachsene Lebensmittelschwangerschaft und packe die Sensoren auf meinen Bauch und wandle die Signale dann um. Jeder Song wird cool nach dem jeweiligen Essen benannt und das Album nenne ich „Unadulterated digestion“ – wer meldet sich freiwillig zum Mastern :-) ?

    Peter sagt:
    0

    Wenn das Kunst sein soll, bin ich zum ersten mal stolz darauf, ein Banause zu sein.

    Nein, ist es natürlich nicht, sondern ganz banale PR – und ich Depp fall darauf rein, verfasse einen Kommentar und verhelfe diesem stinklangweiligen Projekt damit zu noch mehr Aufmerksamkeit…

    simoneanemone sagt:
    0

    Scheint als hätte man von diesem baby ganzschön große erwartungen. Wird bestimmt ein entspanntes aufwachsen

    Bobby Bobsen sagt:
    0

    Ich schreibe sehr ungern, wenns nur negativ ist. Hierzu fällt mir nur wirklich nichts positives ein. Analysiert das Foto einmal, welches Equipment da steht und wofür; wie der Raum samt Pflanzen arrangiert wurde, wie affektiert die Mutter sitzt. Letztendlich hat das Baby ja nichts gemacht, denn die Produktion kommt von den Eltern. Das Songwriting würde nicht viel anders klingen, wenn man Sensoren an einen Hund und ein Aquarium kleben würde. Klar, lässt sich nir nicht so in Szene setzen, wäre ja langweilig. Wobei der Einsamste Wal der Welt war für seine Zeit schon schön. Ganz seltsames, mieses Marketing – ohne Consent – eines Pandemiebabys von aufmerksamskeitshungrigen Eltern, die sich jetzt auch noch über diesen Diskurs freuen. Deswegen und wegen solcher Menschen ist das Internet kaputt.

    Pedro sagt:
    0

    Die Frage ist warum man noch über so einen Schrott berichten muss?!

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