von Moogulator | Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Ultraschnelle LFOs

Ultraschnelle LFOs  ·  Quelle: Sequencer.de

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Ultraschnelle LFOs – Ich habe mir angeschaut, welche Synthesizer eine wirklich spannende Möglichkeit bieten, die speziell, aber sehr reizvoll sein kann. Nach Experimenten mit Modular Systemen, früheren Synthesizern und FM im Allgemeinen sind Experimente mit Modulationen jenseits der 100 Hertz eher selten. Meine Klänge wurden immer dann interessanter, wenn die profane, schon hörbare, aber nicht mehr als Modulation wahrnehmbare untere Schwelle deutlich überschritten wurde und sich „überschlagend“ neue Klänge bildeten, sei es mit Filtern, PWM, Oszillatoren – alles ist spannend!

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Ultraschnelle LFOs – Modulationsoszillator!

Die Sounds, die damit möglich sind, sind faszinierend, besonders wenn der LFO auch Sample & Hold bietet. Welche Geräte auf dem Markt können das, also besitzen ultraschnelle LFOs? Überraschenderweise sind es relativ wenige. Ich habe vor allem nach polyphonen Synthesizern gesucht. Die Magie ist noch viel größer, wenn man solche Klänge tonal und polyphon spielt.

  • Der König unter ihnen ist eindeutig der Moog One, der allerdings in diesen Tagen unsere Welt verlässt. Noch kann man Restexemplare kaufen. Er hat 4 ultraschnelle LFOs mit 1000 Hertz in mehreren Geschwindigkeitsbereichen. Ich hatte die Chance ihn zu spielen und es ist fantastisch, was man mit diesen vier LFOs alles anstellen kann. Gerade, wenn man sie dosiert oder über Wheels oder Hüllkurvengeneratoren steuert.
  • Der zweite und neuer König ist der Moog Muse. Generell hat Moog eine lange 500 Hz Tradition hinter sich. Er liefert nicht nur einen „dritten Oszillator“, der als FM-Quelle nutzbar ist, sondern seine LFOs erreichen ebenfalls 1000 Hz. Er besitzt zwei ultraschnelle LFOs. Macht insgesamt drei. Er ist bezahlbar. Ein Traum. Nach 3-4 Stunden Jams will ich den! Genau deshalb.
  • Der unterschätzte Dritte im Bunde ist der Sequential Pro 3. Seine drei LFOs reichen bis 500 Hertz. Er ist leider bei den noch erhältlichen Geräten der einzige analoge Synthesizer, der so weit reicht. Er ist allerdings nur paraphon.
  • Als Klassiker gibt es noch einen digitalen Synthesizer, der mehr zu bieten hatte. Das war der Waldorf Q. Seine drei LFOs reichen bis zu 2600 Hertz hinauf. Die LFOs lassen sich über die Tastatur tracken und bilden damit faktisch weitere Oszillatoren. Somit hat er ein großes Potential für interessante Sounds. Er klingt etwas hart, dennoch ist er in dieser Hinsicht einzigartig.
  • Auch der Elektron Digitakt und noch mehr der Digitakt 2 hat sehr schnelle LFOs, er kann mittels Basiswellenformen als Samples ebenso als Synthesizer missbraucht werden und ist ebenfalls bezahlbar, leider aber nicht polyphon in DEM Sinne. Man kann aber Stimmen zusammenfassen.
  • FM-Synthesizer wie der opsix können sehr sehr interessante Ergebnisse liefern, die sonst eher schwer auf klassischen Synthesizern nachzustellen sind. Sie können Oszillatoren modulieren oder Filter als Oszillatoren definieren. Damit kann er mein gefordertes Ziel umsetzen. Seine LFOs sind ok, aber nicht so schnell wie gewünscht, dafür sind es die 6 OPs. Das reicht! Sicher ist er nicht so breit und gutmütig wie ein Analoger oder gar ein Moog. Aber es ist eine Alternative.
  • Modular-Synthesizer erlauben freie Zusammenstellungen mit VCOs als LFOs und mit LFOs, die extrem weitreichend sind. Damit kann man alles tun, nur polyphon arbeiten ist schnell sehr aufwendig und teuer.
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In heutigen Zeiten gibt es sogar noch Hersteller, die ihre LFOs wirklich noch auf etwa 25-40 Hertz maximal begrenzen. Das ist sehr schade. Ultraschnelle LFOs sollten zur Erkennbarkeit eigentlich eher Modulations-Oszillatoren (MO) genannt werden, um den Wortsinn eines LFOs (Low Frequency Oscillator) nicht absurd erscheinen lassen.

Korg hat seine LFOs am Ende der Siebziger Jahre Modulationsgeneratoren (MG) genannt. Dennoch sind sie im MS-20 und anderen Synthesizern ebenfalls nicht sonderlich schnell. Lediglich in der PS-Serie gab es einen der „MG’s“, die in den Audiobereich hineinreichen können.

Ultra-LFOs: Welche Sounds lassen sich damit erstellen?

Rauschende, aber auch tonale Klänge werden mystischer, interessanter, sie bekommen eine Textur, ohne unbedingt metallisch zu klingen. Sie können freundlich, aber auch bedrohlich klingen, je nach Intensität und Zweck. Die Intensität und die Schwinungsform sind sehr unterschiedlich im Klang und als subtile Modulation des Filters, der Resonanz, der Pulsbreite oder der Symmetrie einer Wellenform oder eines (oder aller) Oszillatoren eine sehr spannende Angelegenheit. Das gilt übrigens auch für die Sample-and-Hold-Schaltung, die erst weit oberhalb von 100 Hz ihren vollen Reiz entfaltet. Nebulös bis magisch, krass bis interessant und absolut nicht langweilig.

Von da an klingt ein solcher Klang nicht mehr nach „zyklischem Computerflimmern“, sondern eher nach Regen, Wald und Nebel aus der Zukunft. Bei polyphonen Synthesizern ist das sehr selten. Monophon ist das billiger und daher technisch viel einfacher zu realisieren. Es reicht auch FM über einen VCO, den man dann opfern muss. Aber Routings von VCOs auf die gewünschten Parameter sind seltener. Es ist nicht dasselbe, weil auch der Effekt ein anderer ist.

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Es gibt leider analoge Baugruppen, die nicht immer gut auf schnelle Modulation reagieren oder weniger „musikalisch“ sind. Sie klingen deshalb bei jedem Hersteller etwas anders.

Günstig geht es auch: Etwa so wie hier klingen ultraschnelle LFOs des Moog Mavis.

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Vielleicht inspiriert dich das, vielleicht bist du neugierig? Dann schau mal, ob einer deiner Synthesizer so etwas bietet und probiere es aus, stelle den LFO auf Maximum und drehe ihn langsam runter und höre, was das im Bereich zwischen 80 und 1000 Hz verändert – das ist alles relevant.

Gemappt auf die Filter, die Oszillatoren oder nur auf einen Oszillator und viele andere Ziele passen mit etwas Rauschen, um den eigenen Synthesizer in einem anderen Licht zu sehen. Diese Sounds werden nicht allzu oft verwendet. Deshalb sind sie auch nicht völlig abgenutzt.

Mit VCV-Rack, einem Q oder auch dem alten Nord Modular oder G2 lassen sich auch solche Klänge aufbauen.

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Sounds mit ultraschnellen LFOs

Sehr bekannt sind die Sounds, die „The Klinik“ in frühen Zeiten mit dem EMS VCS 3 (500 Hz aus VCO 3) und dem kleinen Kawai F100 hergestellt haben. Dort ist die Magie bereits im Intro von „Hours and Hours“ ab wenigen Sekunden bis 1:18 zu hören. Ich liebe es!

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