Die besten Overdrive-Pedale 2024: Von Boss über JHS bis UAFX
Übertriebenes Overdrive, gleißender Klon-Klon oder bluesige Boss-Legende – bei den besten Overdrive-Pedalen ist dieses Jahr viel passiert. In unserer Liste haben wir nicht nur Neuerscheinungen, sondern auch Klassiker – so ist für alle etwas dabei! Um Enttäuschungen vorzubeugen: Tubescreamer-Pedale haben wir in dieser Liste außen vorgelassen. Für sie gibt es bereits eine separate Auflistung.
Overdrive vs. Distortion vs. Fuzz: Wie klingen Overdrive-Pedale im Vergleich?
Grundsätzlich geht es bei allen drei Pedalarten um Verzerrung, mal sanfter, mal stärker. Overdrive-Pedale sind tendenziell im Vergleich zu Distortion oder Fuzz um einiges sanfter und vor allem dynamischer im Klangcharakter. Das bedeutet, dass Overdrive-Pedale, spielt man eher sachte und gezupft, zwar ordentlich anwärmen, aber meistens noch nicht kratzen.
Das holt man dann bei entsprechend brachialerer Spielweise und höherem Eingangspegel aus den meisten Overdrives auch raus. Im Vergleich dazu zerren und sättigen Distortion-Pedale das Signal unabhängig vom Eingangspegel. Bei Fuzz kommt dazu noch eine Schippe Kompression obendrauf, die das Signal nicht nur extrem verzerrt, sondern im Vergleich zu Overdrive und Distortion oft eher düster dröhnend als spitz kratzend klingend lässt.
Overdrive-Geschmäcker: Klon, Bluescreamer und mehr
Nicht nur im Verzerrungsuniversum gibt es Unterschiede, auch innerhalb des Planeten der Overdrive-Pedale gibt es einige Geschmäcker. Ganz vorne ist neben dem Röhren der Tubescreamer-Fraktion natürlich die Armee der Klon-Klone. Etwas sanfter und bluesiger wird es mit Overdrive-Pedalen aus der Riege der Bluedrive-Emulationen.
Grundsätzlich kommt die ganze Overdrive-Geschichte ja mehr oder weniger aus ver- oder zumindest angezerrten Endstufen in Amps. Daher sollte man auch bei der wachsenden Zahl an kompakten Amp-in-a-Box-Pedalen genauer hinschauen, ob hier nicht genau der gesuchte Overdrive-Geschmack dabei ist.
JHS NOTAKLÖN – Klon Centaur Klon zum Selbstbauen
Wie könnten wir eine Overdrive-Liste mit etwas anderem beginnen, als DEM Pedal, das diesen Herbst eine riesige Welle gemacht hat. Weit über 20.000 Vorbestellungen gab es für das Pedal zum Selbstzusammenbauen in den ersten Tagen. Und der Hype scheint ungebrochen.
Wer noch zögert: Zusammenbauen bedeutet in diesem Fall wirklich, nicht eine einzige Stelle löten zu müssen – beim NOTAKLÖN, dem ersten unserer Overdrive-Pedale, wird alles gesteckt, auch Lötfeinde kommen hier auf ihre Kosten. So hat man aber schon das Gefühl, man hat etwas selbstgemacht am Pedal, ohne die Gefahr, es mit falschem Löten komplett zu schrotten.
Apropos, ca. 130,- Euro inklusive Versand bekommt ihr das JHS NOTAKLÖN auf der Website des Herstellers. Für eine Lieferung noch für Weihnachten dürfte es etwas knapp werden, aber wer DIY-Vorsätze hat, für den dürfte das Pedal auch im neuen Jahr noch interessant sein. Und gut zu klingen scheint es ja auch noch.
Warm Audio Centavo – ohne DIY, mit legendärem Sound
Wer es nicht ganz so bastelig mag, aber klonig, sollte einen Blick auf das Warm Audio Centavo werfen. Gut ein Jahr auf dem Markt hat der Overdrive nicht nur uns begeistert, sondern auch schnell eine große Fangemeinde bekommen. Zu Recht.
Dazu kommt das Centavo mit seinem goldenen Finish auch optisch ziemlich nahe ans Original. Von sanftem Anwärmen bis zu knackig rumpeligem Kratzen bekommt ihr aus dem Pedal, je nach Gain-Menge und Spielart natürlich, eine große Bandbreite an Sounds heraus. Und bei Thomann (Affiliate) kostet das Overdrive-Pedal 179,- Euro.
Wampler Tumnus – Overdrive-Pedale mit KLON-Garantie
Die kürzlich auf den Markt gebrachte Sonderedition mit Germanium-Dioden ist leider schon vergriffen. Aber auch der Nachbau ohne „Unobtainium“ kommt dem kaum bezahlbaren originalen Klon Centaur klanglich (und optisch) ziemliche nahe. Und ist dazu vom Format her eines der kompaktesten Overdrive-Pedale.
Denn Platz auf Pedalboards ist in den letzten Jahren heiß umkämpft geworden. Nicht nur EHX hat das erkannt, auch Brian Wampler. Und so kommt das Tumnus mit den Maßen 38 x 89 x 38 mm (B x T x H). Auch der Preis ist klein: das Wampler Tumnus kostet 147,- Euro bei Thomann (Affiliate).
Harley Benton Good Cop/Bad Cop – Doppelzerre in Pink
Schlagen wir eine Brücke von klassischem Overdrive hin zum crémigen Bluesdriver-Sound. Und wie könnte das besser gelingen, also mit dem knallig pinken Good Cop/Bad Cop. Denn hier stecken genau diese zwei Overdrive-Pedale in einem Gehäuse vereint drin!
Praktischerweise könnt ihr, wie bei allen Pedalen der Dual-Effect-Serie von Harley-Benton, nicht nur jeden der beiden Effekte einzeln nutzen. Dazu könnt ihr beide auch kombinieren und die Reihenfolge beliebig verändern. Und dazu gibt es dieses Overdrive-Pedal für schmale 49,- Euro bei Thomann (Affiliate).
Boss Overdrive-Pedale: BD-2 Blues Driver, SD-1W Super Overdrive und mehr
Keine Pedalliste, bei fast allen Effektkategorien, ist komplett ohne wenigstens ein paar Boss-Modelle. Einige der kleinen, fast unkaputtbaren Tretminen gelten soundtechnisch gerade bei Overdrive und Distortion auch heute noch zum absolut Besten und Vielseitigsten auf dem Markt. Und davon gibt es viele, allein bei Thomann (Affiliate) sind 34 verschiedene Overdrive-Pedale, Distortion-Effekte und mehr gelistet.
Beispielhaft wollen wir den Boss BD-2 Blues Driver (Affiliate) und den Boss SD-1W Super Overdrive (Affiliate) aus der äußerst beliebten Waza-Craft-Serie nennen. Beide könnten unterschiedlicher nicht klingen im Overdrive-Soundspektrum, sind aber klar abzugrenzen von den weitaus brachialeren Distortion-Pedalen des Herstellers.
Overdrive-Pedale von Marshall_: Der Bluesbreaker
Wer Overdrive sagt, muss auch Marshall sagen. Denn die in den Neunzigern vorgestellten Overdrive-Pedale, allen voran der Bluesbreaker, haben sich in der Welt der Anzerrer eine eigene kleine Nische erkämpft. Und in der werden sie nachgebaut und emuliert, was das Zeug hält.
Aber auch die Originale gibt es bis heute. Und das zu einem sehr bezahlbaren Preis. Denn bei Thomann (Affiliate) gibt den Bluesbreaker für 159,- Euro.
Amp-in-a-box von Universal Audio: Die UAFX-Serie
Mit den Pedalen der UAFX-Serie hat Universal Audio in den letzten zwei Jahren für ziemlich viel Furore gesorgt. Butterweicher analoger Sound, gepaart mit der DSP-Expertise aus den Apollo-Audiointerfaces, ist hier in einer Reihe an Pedalen resultiert, die schnell auf Bestenlisten noch und nöcher landeten.
Was Universal Audio hier mit Dream ’65 (Affiliate), Woodrow ’55 (Affiliate) und Ruby ’63 (Affiliate) aufgetischt hat, kommt soundtechnisch den großen Verstärkervorbildern teilweise erschreckend nahe. Und bringt damit Overdrive-Geschmäcker noch und nöcher. Alle drei Overdrive-Pedale kosten bei Thomann jeweils 319,- Euro.
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4 Antworten zu “Die besten Overdrive-Pedale 2024: Von Boss über JHS bis UAFX”
Ist der Tubescreamer (1979) nicht vor dem Boss SD-1 (1981) erschienen?
Den SD-1 gibt es AFAIK seit 1977, bzw. die Schaltung als OD-1 bis 1985. Der TS zerrt auch symmetrisch, der SD-1 asymmetrisch, sie nutzen aber grundlegend eine sehr ähnliche Schaltung.
Hallöchen, die BOSS Fotos sind falsch …. denn die Waza-Ausführungen kosten ungleich mehr.
Gut gesehen, steht deswegen auch direkt drunter – die Grundschaltung ist aber identisch. :)