Kompakte Performance-Synthesizer für die Bühne
Mobile Klangerzeuger für Live Performer
Natürlich ist der Begriff Performance-Synthesizer für verschiedene Musikertypen doch sehr verschieden. Während die alte Schule eher Allrounder mit Piano-Orgel-Sampling mit gewichteten Tasten bevorzugt, schauen wir eher auf die alternative Musikszene, wo man keine ausladenden Synths mehr verwendet.
Kleine Performance-Synthesizer für eure Live Performance
Welche Geräte findet man heute oft oder viel auf der Bühne? Sieht man von Grooveboxen und Rechner/Controller-Kombinationen ab, so gibt es jetzt durchaus auch Renaissancen von klassischen Synths in großen Ausmaßen, aber nach wie vor sind das kompakte Synthesizer mit kleinen Minitasten oder als Desktop mit Kontrolle durch Sequencer/Grooveboxen oder/und Rechner. Man sieht bei den großen Bands wieder häufiger den Moog Voyager oder Minimoog über diverse Junos bis hin zu Sequential-Synths. Auch ein MS-20 ist wieder öfter zu sehen (in allen Varianten). Nicht nur bei den Underground-Performern. Zuletzt etwa bei Depeche Modes Vorgruppe Young Fathers.
Zunächst fällt auf, dass immer mehr modulare System auf Bühnen gesichtet werden. Nicht nur bei experimentellen Acts, sondern auch bei Techno und Indie-Bands, aber eher Acts aus Europa. Dabei sind wohl die Fähigkeiten und Vielseitigkeit wichtig, um Standardsounds aber auch viele Synthesekategorien abdecken können. Viele erzeugen damit dennoch oft einfach nur Drums oder ein paar Klänge, die bei Könnern ein ganzes Set ersetzen (Martial Canterel/Orphx, bis hin zu Frontline Assembly oder sogar Muse).
Der Behringer Pro-800 als Performance-Synthesizer?
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Interessant ist jedoch, dass die günstigen Behringer Geräte noch immer eher selten auf Bühnen als Performance-Synthesizer anzutreffen sind, auch wenn sich die Desktop-Geräte dazu eignen. Allem voran der relativ neue Pro-800 (dem Prophet 600 „Inspirat“), der für den Preis ganz sicher einen hohen Stellenwert erreichen müsste, da er zu nahezu jedem Set passt. Er klingt gut, kann alle analogen Standards und hat den im Original fehlenden Rauschgenerator. Recht sicher, wird man diesen Klangerzeuger bald auf Bühnen sehen. Was ihm fehlt ist heute die digitale Vielfalt. Aber in dem Punkt ist auch ein Minilogue ohne XD nicht besser als Live-Synthesizer und Allrounder. Behringer würde hier sicher durch Speicherfähigkeit wie beim Pro-800 deutlich häufiger auf Bühnen vorkommen. Für die Leistung und mit Speicher ist der Pro-800 also als Nummer-1-Tipp zu sehen. Mehr gibt es für dieses Geld kaum.
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Arturia MicroFreak vs. MiniFreak
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Ganz heimlich hat sich der kleine Live-Synthesizer mit dem nunmehr fünften Update durchaus bewährt. Meist als freier Synth für alle Fälle ist er bei vielen Acts verstohlen irgendwo dabei. Er kann Sampling/Granular, Physical Modeling, FM, und Standard-Analoges liefern und ist damit von Depeche Mode Sounds von „Emulator II bis Delta Machine“ über feinsinnige Modularkunst in der Ästhetik und Ambient bis hin zu Flächen aller Art schlicht und einfach offen genug und günstig. Man bekommt ihn heute in einer stilvollen und der Urversion und hat damit auch einen Vocoder dabei. Es will einem kaum ein Stil einfallen, wo er so gar nicht passen würde. Und wieso nicht so ein speicherbares Teil nutzen, wenn modulare Systeme live doch einiges an Vorbereitung benötigen und der Synth eigentlich leichter in die Flugzeugtasche passt?
Für den MiniFreak haben sich die Bands noch nicht lang genug etabliert, er ist offenbar noch zu neu, dennoch hat er das Zeug ähnlich genutzt zu werden, besonders wenn man ihm die sehr nützlichen fehlenden Klangmodi wie Sampling/Granular und Wavetables spendieren wird. Er ist kompakt und damit eigentlich mit allem ausgestattet der große Bruder des Microfreaks zu sein.
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Korg Minilogue und Minilogue XD
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Auf eine Reihe von Konzerten kleinerer Bands ist mir doch sehr oft der Minilogue und XD aufgefallen. Er hat eine große Verbreitung durch einen günstigen Preis und kompakte Maße. Der XD ist dazu noch deutliche vorteilhafter, da seine digitale Natur den analogen Bereich deutlich erweitert. Und das um eine Reihe von Klängen mit Wavetables, FM, Modelling und einfache One-Cylce-Waves á la DW-8000. Damit ist man besser gerüstet als der noch häufiger gesehene rein analoge „normale“ Minilogue. Er ist quasi eine Art Microkorg als Analogversion. Etwas, was der Klassiker interessanterweise noch gut leisten kann…
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Korg Microkorg / S als Performance-Synthesizer
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Der Microkorg ist zwar einfach, jedoch hat Korg damals LFOs und Hüllkurven so gut dimensioniert, dass sie keinem zu langsam oder zu unflexibel sind. Es gibt simple FM und DWGS-Waves und damit ist der Klangcharakter von VA bis Digitalsynth noch heute sehr vielseitig und funktioniert im Mix und auf Live-PAs unfassbar gut. Das einzige, was man ihm anlasten kann, ist das Fehlen einer anständigen Namensanzeige für Sounds, und dass oberhalb von 9 kHz eigentlich gar nichts mehr passiert. Da sind aktuellere Geräte im Vorteil.
Auch Korg selbst gelang es nicht, mit dem Microkorg XL oder XL+ an diesen Erfolg anzuknüpfen, obwohl die Eckdaten dort sehr gut, die Fähigkeiten verbessert und auch die Soundnamen lesbar sind. Sehr coole Arpeggio und Schnappsounds sind wegen der Hüllkurvencharakter-Einstellungen durchaus spannend. Auch, wenn die Geräte gar nicht mehr so neu sind.
Bis hier her sind es die gängigen aktuellen Geräte, aber als Empfehlung können noch eine Reihe weiterer Geräte, die leicht, kompakt und gut zu transportieren sind, Gefallen finden.
Korg modwave, opsix und ganz vorn wavestate oder auch Yamahas Reface Serie sind noch immer gute Live-Maschinen, die viel bieten. Die offenste Variante dieser Angebote bezüglich der Synthese und „Vielfalt der Klänge“ sind sicherlich Geräte mit Sampling – in dem Falle aktuell der modwave.
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Roland SH-4d
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Aber ohne Frage ist ein neuer Stern am Himmel der Performance-Synthesizer mit dem Roland SH-4d dazu gekommen. Er ist kompakt, gut dimensioniert und vielseitig genug um multitimbral live auch viel mit einem Gerät zu erreichen.
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7 Antworten zu “Kompakte Performance-Synthesizer für die Bühne”
Ich dache es geht um Live Synthesizer?
Gezeigt werden Mini Keyboards, Expander, kurze Keyboards …
Ich dachte z. B.: ein Sequential Prophet X wäre ein Live Synthesizer, also vollständige große Tastatur ?
Eigentlich geht es eher (wie im Einleitungstext beschrieben) um Live „Performance“ Synthesizer.
Worin besteht der Unterschied ?
Ich hätte ehr zwischen Studio und Live unterschieden.
Gibt es noch einen Unterschied zwischen Live und Live Performance ?
Ich finde schon. Ein Live Performer spielt meist alleine auf der Bühne und benötigt kleines und leichtes Equipment (und davon meist einiges). Den Bereich Live zähle ich zu Gruppenauftritten einer Band. Hier benötigt der „Tastenmann“ größere Versionen mit vielen Tasten und viel Ausstattung. Eine Liste mit solcher Hardware hatten wir vor kurzem hier: https://www.gearnews.de/die-besten-synthesizer-fuer-live-keyboarder-2020/
Intro gelesen? Da steht wie es gemeint ist
Also ich möchte nicht auf der Bühne stehen und an den kleinen Spielzeug Boutique Geräten von Roland rumfummeln müssen. Ergonomie gehört auch zu Live Performance, da kann ich mir diese kleinen Kisten nun echt kaum vorstellen.
Im Text erklärt – es geht hier um kleine transportable Geräte für den Einsatz. Wir machen auf jeden Fall noch was zu den klassischen Sachen. Beispiel System 8 wäre für diese Bühnenaufsteller besser als ein System 1m – aber so ein System 8 ist vergleichsweise „klobig“ und die Tastatur ist sicher in anderen Teilen besser. Hoffe es kommt rüber, in Verbindung mit der EINLEITUNG, die habe ich extra aufwendig erkärt für diesen Typus Livesets. Bin selbst Spieler und Sequencernutzer. Aber alles klein und kompakt, mit kleinen Tasten die aber gut spielbar sind. Deshalb Reface – die beste Tastatur in klein. Das geht auch nochmal in „normalgroß“..
Ok?
Die Livesachen für die Klassiker sind auch noch machbar – ebenso für die klassische Spielweise – da wäre Pro 3 und Co groß drin.
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