Top 5 kranke Effektpedale – 2016 ist nicht nur Standard
Effekte mag doch fast jeder. Es gibt Abertausende Pedale – gefühlt wiederholt sich alles immer wieder auf die eine oder andere Art und Weise. Es gibt aber auch ein paar Pedalhersteller, die sich einfach mal abseits der konventionellen Aufgüsse ein paar Leckereien überlegt haben – oder einfach nur etwas verrückt sind … wer weiß? Wir haben mal unsere Lieblinge von diesem Jahr gesammelt. Und auch ein Pedal mit reingenommen, das eigentlich kein Effekt ist. Die Reihenfolge dient keiner Wertung.
Fuzzrocious / Electro Faustus – Grey Fly
Was ist denn das? Ein Fuzz-Pedal mit Metallfedern oben drauf? Klar, warum denn auch nicht. Muss ja nicht immer Tube Screamer drin sein. Genau genommen ist es eine Zusammenarbeit der Firmen Fuzzrocious und Electro Faustus. Beides Spezialisten für abstruse, noisige Effekte. Die Fendern stammen vom passiven Black Fly mit internem Piezo und der Fuzzschaltkreis vom Grey Fly. Beide lassen sich natürlich kombinieren oder von Gitarre/Bass/Instrument ansteuern. Krach mit Federn – und Fuzz.
Classic Audio Effects – Roller statt On/Off Schalter
Eine Erfindung, die schon hätte viel, viel eher hätte passieren müssen: Ein stufenloses Rad anstatt einem On/Off Fußschalter auf dem Pedal. Es ist eine ganze Serie an Modulationseffekten, die Classic Audio Effects hier vorgestellt hat. Das Rad regelt je nach Pedal andere Parameter – wer wie ich nicht so auf Expressionpedale steht oder nicht wirklich Platz auf dem Effektboard hat: Das könnte eure Lösung sein. Ist leider kein Schnäppchen und zum Zeitpunkt dieses Artikels noch nicht in den Läden angekommen, könnte aber die Effektpedalwelt wach treten.
Dr. No – Mother Brain
Eins fehlt der Welt immer öfter: Gehirn! Ob das die Intension hinter dem Mother Brain von Dr. No ist, wage ich zu bezweifeln, aber ich finde die Idee sehr romantisch. Im Inneren verrichtet übrigens ein Delay sein Werk – ein Effekt mit Kurzzeitgedächtnis. Schön abgedrehte Idee, es sollte mehr Effektbauer geben, die sich so was trauen. Und selbst mit den Gehirnpotikappen ist es nicht so überteuert wie manch Voodoo-Boutique-Pedal.
Joe Gore – Gross Distortion
Gross hat nichts mit Größe zu tun, sondern mit dem englischen Wort für krass bzw. ekelhaft. Hier rechts in Bild. Krass ist das Pedal auf jeden Fall: Grundlegend ist es ein Fuzzeffekt auf Basis von Dioden. Davon stecken aber gleich 24 unterschiedliche Ausführungen im Pedal, die sich zu je 12 auf zwei Regler verteilt fast frei kombinieren lassen. Dazu noch ein Schalter mit symmetrischer oder unsymmetrischer Struktur umschaltet – insgesamt kommt man damit auf 156 verschiedene Kombinationen. Wow!
Zvex Candela – Kerze statt Strom
Das ist mein heimlicher Liebling und dürfte vor allem bei Steampunkfans für runtergeklappte Kinnladen sorgen. Das Pedal hat Zachary Vex, dem Namensgeber der z.vex-Pedalschmiede, auf der NAMM vorgestellt: Es funktioniert nur mit einer Kerze. Genauer gesagt einem Teelicht. Als Grundlage wird hier ein Stirlingmotor zum Antrieb genutzt. Der Effekt ist ein Mix aus Vibrato und Phaser.
Nicht wirklich bühnentauglich, aber wer die veranschlagten 6000 USD für das „Pedal“ ausgibt, wird es wohl nicht auf eine Bühne ausführen. Toll, dass es noch Entwickler gibt, die sich an neue-alte Denkweisen wagen.
Zusatz: Stomp Light
Ein bisschen außerhalb der Reihe ist das Stomp Light. Kein Effekt, der den Ton verändert, sondern den Teint. Mit einem Fußtritt schaltet man Lampen auf dem Effektboard an, die euch selbst beleuchten. Wer also sein Ego und sich auf der Bühne noch mehr in den Vordergrund stellen oder damit bestimmte Stimmung hervorrufen will, sollte hier mal für mehr Infos reinschauen. Und immer schön dem Rigger / Lichttechniker vorher Bescheid geben. ;)