Synthesizer-Hacks: Die Community hilft!
Synthesizer-Hacks, Veränderungen und Anpassungen sind wichtig. Mal geht es um simple Individualisierung, aber viel interessanter ist das Zweckentfremden und Verbessern von Geräten, die zum Musikinstrument werden. Beides ist spannend. Das ist so sinnvoll wie Geldautomaten beizubringen Pure Data zu akzeptieren, damit die Kunst siegt und nicht das Geld.
Synthesizer-Hacks
Game to Musik – Umwandlung durch Synthesizer-Hacks
Aus dem „Spielgerät“ (Playdate) wird eine Bedienoberfläche, Merkblatt und Steuerung von Knöpfen in einer Anwendung. Das Gerät mit der Kurbel ist ein recht teures Gerät mit Teenage-Technologie für den Game-Markt. Es ist nicht das Einzige, aber ein gutes Beispiel dafür, dass sich musikalisch sinnvolle Anwendungen per „Synthesizer-Hack“ umsetzen lassen.
Das ergibt eine Art modulares Gesamtkonzept mit Speicher. Für alle hier gezeigten Geräte ist das für Performer ein klarer Vorteil. Die nötige Software stammt von Öppenlab Yorkshire (34:15 im Video). Ganz nebenbei stellt der Ein oder Andere auch eigene Hardware her. Beim Stöbern fand ich einen Anwender (Arman Bohn) für den Playdate Synthesizer-Hack. Er hat Norns und zwei eigene Schöpfungen (hier zu sehen) namens Prismatic Spray verbunden. Norns ist ein kleiner Steuercomputer für Musikanwendungen. Eine kleinere Version heißt „Norns Shield„. Da kannst du jede Menge Synthesizer-Hacks bauen oder bestehende umbauen.
Akai Force Hack
Es gibt sogar Synthesizer-Hacks für große bestehende Geräte, sehr bekannt ist das JJOS für die alten Akai MPCs. Es gibt aber für die Akai Force tatsächlich einen Hack namens Mockba (Moskau). Damit lassen sich Menüs der normalen MPCs aufrufen, Push 1 Support, diverse Sequencer, SysEx-Konverter und mehr einbauen.
Weitere Synthesizer-Hacks dieser Art sind die Volca Hacks oder die Hacktribe. Sie wurden oft von externen Leuten gemacht und bringen weitere Funktionen.
Deluge Community OS Synthesizer Hack
Wenn die Community übernimmt, kann etwas sehr Großes entstehen. Da sind zunächst die vielen Nord Modular und Nord G2 Editoren zu nennen, aber auch das neue Community OS für den Synthstrom Deluge.
Der hat nun eine Ableton-artige Arrangement-Clip Struktur, bessere und sichtbare Automation mit Balkendarstellung, mehr Filtertypen (SVF), mehr Effekte (Master Kompressor, Stereo-Chorus), Wavefolding und an vielen Stellen verbesserte Bedienung. Dabei werden beide Versionen mit OLED und „altem 7-Segment“-Display unterstützt. Das Gerät konnte man hierzulande noch nie kaufen, sondern nur direkt. Die Entscheidung dies in Community-Hände zu geben, ist sehr erfolgreich. Die meisten Funktionen betreffen eine bessere Bedienung. Um sie zu installieren benötigt man keinerlei Sonderwissen und kostet nichts.
Das Community OS mit dem Codenamen „Amadeus“ hat eine eigene Website und Github, wo die Funktionen beschrieben werden. Es gibt bereits jetzt schon etliche Videos dazu. Synthstrom sind eine der wenigen, die ihren Quellcode in Open Source geöffnet hat.
Synthesizer-Hacks mit und ohne Zustimmung der Hersteller?
Nicht jeder Hersteller öffnet sich so weit wie in diesem Falle Synthstrom. Deshalb sind die MPC-Hacks und die Electribe-Hacks, sowie der Volca-Hack ein „Re–Engineering„. Dennoch können viele Mitmacher durchaus auch das „System knacken„. Klar ist, dass die Hacks bekannter Geräte und Plattformen uns Musikern tatsächlich mehr bringen von Kontinuität zu heutigen Umgebungen bis zu einer besseren Bedienung nahezu aller gehackten Plattformen. Dazu musst du kein Bastler sein. Wer hilft, ist es aber meistens.