Welche Synthese-Innovation ist wirklich neu? Welcher Synthesizer bietet sie?
Synthese-Innovation? Wer bringt wirklich neue Methoden für Synthesizer und Klangerzeuger und wo finden wir sie heute? Es gibt durchaus eine Menge digitale Synthesizer, Software, Module und Konzepte in Grooveboxen mit interessanten Synthese-Modellen und Oszillator-Ideen. Aber sind sie bahnbrechend anders als das, was man schon sehr lange kennt? Es tut sich etwas bei Synthese und Innovation. Wer macht sie wirklich neuartig oder setzt ganz neu an? Auch angesichts mehr Rechenpower. Wer ist radikal und verbessert bestehende Konzepte grundlegend?
Wenn es um Synthese geht, fällt vielen „Granular“, „FM“ und ähnliches ein. Aber FM gibt es schon seit den Siebzigern für die Breite der Musiker. Recht klar ist, dass analoge Konzepte hingegen seltener bis gar keine „neuen“ Aspekte mehr erreichen können, oder doch? Ist digital besser?
Echte Synthese-Innovation? Welcher Hersteller macht es?
Klassische Synthese, Innovation oder Weiterentwicklung?
- Es gab bisher kaum einen polyphonen analogen Synthesizer, der mit FM und schneller Modulation so weitreichend umgehen konnte wie der Moog Muse, denn er hat LFOs, die in Oszillatoren–Geschwindigkeit arbeiten können und zwei der drei Oszillatoren haben die Option, eine ganze Reihe von Parametern in Oszillator–Tempo zu modulieren. Leider wird genau das in wenigen bis gar keinen Videos gezeigt, da viele Youtuber das nicht immer erkannt haben.
- Korgs opsix und die dazugehörige gesamte Serie von Desktop-Expandern, sowie Waldorfs Iridium und Quantum liefern für die FM (Frequenzmodulation) alternative Verknüpfungen anstelle der FM an, wie Wavefolding, Ringmodulation und resonierende Filter als Oszillatoren bis hin zu Phasenmodulation. Außerdem erlauben sie eine freie Modulation zueinander (Algorithmus). Yamaha ist etwas sparsamer damit, liefert aber 8 Operatoren. Bei Software gibt es sogar noch weitgehendere Konzepte. Versuche mit mehr als 11-12 Operatoren gibt es allerdings noch nicht, sieht man von Tracktions F’*em ab.
- Granularsynthese klingt selten total gleich. Das ist für die Firmen eine gute Chance auch benötigt zu werden. Tasty Chips, 1010music, Torso oder Beetlecrab sorgen für unterschiedliche Konzepte und Anwendung, auch immer mehr Echtzeit–Granular-Betrieb wie in Tempera ab Version 2.1, dem S-4 von Torso oder auch dem kleinen Lemondrop von 1010music, lassen dem Musiker viel mehr Raum für den persönlich und künstlerisch besseren Ansatz. Klanglich liegen selbst ähnliche Konzepte so weit auseinander, dass da der Geschmack noch eine große Rolle zusätzlich spielt. Auch viele Apps auf dem iPad bieten sich an (Tardigrain und viele andere).
- Auf dieser Ebene gibt es eine Menge interessanter Synthesizer. Es gibt zunehmend 2-3 Parameter-Konzepte wie bei Arturias Freak-Synthesizer-Serien, bei denen von FM bis Granular vieles möglich ist, jedoch über bewusst maximal 3 Parameter eingestellt werden müssen und somit einsteigerfreundlich bleiben. Für den Nerd fehlen hier sicherlich Optionen für Mehr-Operatoren-FM, additive Konzepte und vieles mehr. Aber es ist ein guter Start.
Was ist mit grundlegend neuen Ideen und damit Synthese-Innovation, selbst wenn sie nicht als solche direkt erkannt werden oder vom Hersteller sogar bescheiden klassisch benannt werden?

Synthese-Innovation „unter der Haube“
U-He hat für einen neuen Ansatz bei dem Wavetable– und Wavemorph-Konzept gewählt, der sehr viel Innovation in sich trägt. Das betrifft die Freewave Zebralette und den vierfach enthaltenen Oszillatorbereich des quasi-modularen Synthesizers Zebra 3. Dort werden Wavetables eher wie ein Vektor-Illustrationsprogramm behandelt. Zudem vermischt man diese Möglichkeiten mit einem additiven Ansatz, der den Klang auf spannend neue Weise verändern kann und dazu einen ganz anderen Zugang möglich macht.
Zebra-Serie
Es gibt analog zu Wavetables gegenüber Vektor-Grafik „keine Pixel“, keine Auflösung in einer minimalen Form. Wieder in der Synthese-Idee transportiert, heißt das folgendes: die Wellenformen lassen sich faktisch in jede Oktave transponieren, ohne starke Artefakte zu erzeugen, wie das in den klassischen Wavetable-Synthesizern zwangsläufig passiert.
Diese Ergebnisse bringen für eine erstellte Schwingungsform mit Abweichungen in 3-4 Oktaven tiefer gestochen genaue und scharfe Kanten. So erhält man druckvolle dunkle Klänge, die von einer Hallfeder bis hin zu einer sehr hochwertigen Fundamentstruktur vieles erlauben. Diese Akkuratheit ist eine neue Qualität und würde sogar in akademischen Kreisen wieder ernst genommen, während das Gebritzel nahezu aller anderen sich hinten anstellen muss.
Ein konventioneller Waldorf oder sogar hochwertiger Serum oder Mayer-Wavetable-Synthesizer würde und muss nur noch bratzeln und kaputte LoFi Sounds ausspucken können. Dasselbe gilt für die extreme Transposition nach oben. Dort entstehen durch die Hochrechnung keine fiepsigen Streifen an unbrauchbarem „Restüberflusses oder auch Mangel an Daten“, sondern wirklich musikalisch spielbare Klänge einer in jeder Größe skalierbaren Form. Das ist eigentliche Synthese-Innovation unter dem Radar der meisten, die tatsächlich ganz andere Ergebnisse liefert.
Das ist, wie wenn man stets weiss, dass man exakt einen Sinus oder ein Dreieck beschreibt und kennt die Formel und rechnet sie stets in jeder Größe für jeden Ton aus. Erweitert wird das per additiver Synthese.
- Website und Forum von U-He zur NAMM und Zebra 3

Synthese-Innovation – Ideen II
Wenn wir nun durch die Synthese-Ideen ziehen und nach einer reinen Synthese-Innovation suchen, so finden wir tolle Konzepte, die neuerdings immer mehr zwischen Audiomanipulation und unterschiedlichem Abspielen (Granular) bis hin zu rechnerischen Echtzeit–Manipulationen von Segmenten von Wellen und deren Veränderung und Verbiegung liegen.
Sie sind meist eher klassische oder besser bekannte Synthese-Arten bis hin zu additiven und FM-ähnlichen Methoden, die durch geschickte Modulation neue Obertöne dynamisch erschaffen können. Neu ist die Feinheit dieser Veränderung. Recht interessant ist sicher auch die Bitmasking-Methode, die aber vergleichsweise technisch simpel ist. Dennoch kann man eher nicht sagen, dass es neue Methoden oder geschickte und spannende Erweiterungen bekannter Ideen sind, die man erst jetzt so umsetzen konnte.
Durch die wesentlich schnelleren und parallel rechnenden kleinen Rechner, die heute in Synthesizern eingesetzt werden, lassen sich viel mehr Echtzeit-Synthese-Ideen umsetzen. Das sind keine M4-Supercomputer. Synthesizer sind selten Hochleistungsmaschinen, sondern eher noch unterhalb der aktuellen Mobiltelefone und Heimcomputer anzusiedeln. Aber genau diese Veränderung hat selbst für modulare Konzepte extrem viele neue Möglichkeiten gebracht. Diese sind die heimliche und versteckte Innovationen, die wir fast überall finden. Genießen wir sie!
MIDI 2.0 und Synthese-Innovation – Hand in Hand
MIDI 2.0 wird dank der extrem verbesserten Auflösung und Menge der Parameter sehr viel mehr und schnellere Echtzeitsteuerung ermöglichen. Sogar ein additiver Synthesizer mit Tausenden von Bändern könnte damit ohne SysEx-MIDI-Datenklötze gesteuert werden. Korg, Roland und Yamaha sind hier tatsächlich schon eher einer der ersten im Boot. Aktuell sind es die oben erwähnten Korg Desktops, die tatsächlich diese Fähigkeit schon nutzen und anbieten.
Das bringt mehr Dynamik, Steuerbarkeit und Offenheit zwischen der steuernden und der klanggebenden Einheit. Die Schnelligkeit der Einführung von MIDI 2.0 wird jedem Hersteller, aber auch uns Musikern, extrem helfen, auf sehr vielen Ebenen feinfühliger zu sein. Fragt mehr danach! Löchert die Hersteller. Auch Updates können oft, wie im Falle des Waldorf Iridium MIDI 2.0 sogar nachreichen! Controller wie Osmose helfen genau so wie DAW Anbieter, die das bereits verarbeiten können.
Ausdruck und Innovation vs. Synthese-Innovation
Schau, wo „wir“ aktuell stehen und was möglich wird: Wir sprechen von Parametern, die stufenlos wirken. 16-24 Bit oder sogar 32 Bit erzeugen Werte (statt 128) von 65536 Schritten bis zu Millionen von Schritten und Adressen für Parameter, die dann deutlich einfacher umgesetzt und angesprochen werden. Auch das Timing wird erheblich besser. Hier ein kleiner Rundlauf mit dem letzten Baustein der physischen Übertragung:
8 Antworten zu “Welche Synthese-Innovation ist wirklich neu? Welcher Synthesizer bietet sie?”
Hab ja keine Ahnung von Technik. Muss sich beim Machen gut anfühlen und im Ergebnis weh tun. Deshalb keine Gewähr ob das Folgende so passt. Sind wohl einige alte Ideen/Konzepte/Theorien, an die man sich noch nicht so ran getraut hat.
Nettle – Fellusive (Scanned Synthesis)
Quantum – QSynthi (Schrödingers Quanten)
Xenos – Raphael Radna (Dynamic Stochastic Synthesis, Xenakis) Der klingt fies!
Pulsar – Recluse Audio (Pulsar Train Generator, eine Art der Granular Synthese. Curtis Roads)
Und dann vielleicht noch:
Oceanic – SonicLAB (Keine Ahnung was da passiert. Da wedelt mein Rechner mit der weißen Fahne)
Generate – Newfangled Audio (Physical Modelling, Doppelpendel, Nichtlineare Dynamik)
Myth – Dawesome (Machine Learning)
Granularsynthese packe ich für mich eher zum Sampling. Das macht erst richtig Spaß, wenn man es mit Geräuschen füttert.
Dawesome ist super – auch weil es keine „Realistische“ Oberfläche hat – und ja – es gibt natürlich noch viel mehr, aaaaaber – es kommt immer drauf an, wie viel wirklich „wahnsinnig neu“ sind.
Ich kann auch immer wieder Drambo und Miirack auf iOs empfehlen. Modular!
Bei der Überschrift habe ich auch sofort an Dawesome gedacht. Myth ist unglaublich, bin aber auch Kult-Fan: die Strange-Attractor-Synthese dort lässt auch „klassische“ Wellenformen organisch und lebendig klingen.
danke für den extrem spannenden artikel!
So sehr ich den gedanklichen Ansatz dieses Artikels auch mag – interessant bleibt für mich, dass man einen neuen Ansatz oder das, was man gemeinhin als „innovativ“ bezeichnet, erst dann feststellt, wenn man einen Synthesizer entdeckt hat, der dieses Attribut auch wirklich verkörpert. Ich meine, man benutzt Synthesizer für „klassische“ Sounds, die sich musikalisch „sinnvoll“ einsetzen lassen oder man benutzt sie, um sich von der Neuartigkeit ihrer Fähigkeiten inspirieren zu lassen. Letzteres lässt sich durch die vollends freien Konzepte in Modularsystemen kaum toppen. Ansonsten sind die hier vertretenen Beispiele allesamt natürlich gut ausgewählt.
Mir persönlich „fehlen“ in der Tat noch einige Softwareboliden wie UVIs Falcon, Kilohearts‘ Phase Plant, der Avenger von Vengeance oder der Snthmaster 3 von Kv331 (der in der 3er Version nochmal beträchtlich an Flexibilität und Qualität hinzugewonnen hat). Als richtig „neu“ allerdings empfinde ich in der Tat die Produktreihen von Dawsome oder Madrona Labs, einige Synths/FX von Tracktion oder punktuell auch von anderen, meist unter dem Radar laufenden Herstellern wie der Atoms von Baby Audio, der Parallels von Softube oder der Drumsynth Battalion von Unfiltered Audio, die durchgeknallten FX von Freakshow Industries oder Aberrant DSP, Minimal Audio oder, oder, oder…
Das Ding ist doch: Kennt man sich mit einem der üppig ausgestatteten Universalisten richtig gut aus, bleiben die klanglichen Möglichkeiten wirklich unerschöpflich – und das ist es doch, was den ursprünglichen Geist von Musik, neben der emotionalen Erfüllung, im Grunde ausmacht. Speziell den von elektronischer Musik.
Ja, der Focus ist hier zugegeben eher auf Hardware. Die ganze Idee soll eher ein bisschen den Fokus auf das was wirklich passiert schärfen als eine Liste nennen. Welcher Ansatz ist davon wirklich NEU vs., was gibt es technisch gesehen schon seit man im WDR Studio für Elektronische Musik aufnahm? Welche ist heute verfügbar, weil jeder einen kleinen Supercomputer vor der Nase hat und dieser auch in Hardware wirklich verbaut ist? Das ist die eigentliche Innovation. Die wirklich radikal andere Idee ist hingegen wirklich selten. Deshalb ist das auch spannend, wenn das Zebraletten-Prinzip (und wann) erstmals in einen Hardwaresynthesizer fallen sollte.
In Teilen braucht so etwas einen Bildschirm – aber sehr oft ist das auch nicht nötig.
Und natürlich sind eigentlich „uralte“ Konzepte wie modulare Synthesizer in VCV und Miirack bis Drambo schon etwas, was die Welt vollkommen verbessert. Es ist extrem sinnvoll und kann sogar einen Teil der Syntheseformen kompensieren, obwohl sie „alt“ ist. Andere bieten solche Elemente dann separat oder als Modul für das System an.
Aber grundlegend anders und besser angesetzt – etwa die Wavetables – die nun vectorisiert und vielleicht auch komplexer als ein einziger Zyklus sind würden näher an eine komplexe wirklich bessere Synthese führen, die aber nicht zufällig sondern wirklich im Sinne von „zusammensetzen“ von Elementen eine echte Methode ist, die klanglich neue Maßstäbe setzt. In der Konsequenz dann sogar einen neuen Klang präsentiert, den wir nicht kennen oder bisher nicht kannten. Das ist faktisch die schwerste dieser Kategorien und da muss man dann fast sagen – da holen wir aktuell eher alte Konzepte auf und haben nicht grundlegend ganz neue Konzepte. Wolfgang Palms Wavecomputer war damals dazu da, Speicher und Recourcen zu sparen. Heute muss man das in diesem Maße nicht mehr. Aber – die Grundidee ist heute nicht total anders, dennoch hätte und hat niemand eine vektorielle Basis gehabt und diese eingesetzt. Man könnte bestenfalls UPAWs als Vorreiter betrachten. Sobald sie aber knirschen und bratzeln (was wir ja durchaus als musikalisch interessant empfinden können), ab hier wäre das Konzept dahinter „veraltet“.
Wir sollten daher nicht vergessen sowohl die bisherigen Modelle zu verbessern (FM Beispiele), wie auch bei den Wavetables (Algorithmisch/vektoriell). Aber noch besser wäre sich auch neue Konzepte zu überlegen, es kann sein, dass sie ohne „M4 Max“ gar nicht möglich wären. Aber damals gab es Con Brio, GDS und Acxel, irrsinnig teure „Computer“ – bis hin zu Fairlight und Synclavier, die heute technisch nicht mehr interessant sind, weil dort simple 2 OP FM läuft, etwas Resynthese etc (Synclavier Regen ist ein Kind dieser Idee – ebenso wie Arturias Varianten in Software, die sie zum Glück erweitert haben). Additiv könnte heute ein Synthesizer schon viel mehr, weil genau diese Basis vielschichtiger ist und wir landeten bisher bei Viryn Cube und K5000 – würde man heute einen K50000 bauen, so wäre das ganz sicher einfacher – aber das Gerät hätte unbedingt einen Screen mit 3D Darstellung oder kluger Macroidee und MIDI 2.0, mit dessen Hilfe alle Bänder sogar in Echtzeit steuerbar sind. Dazu kann bei Cube bereits jeder der 4 OSCs Resynthese. Allerdings kann man bei dieser überlegen, ob das eine Synthese ist oder eher eine leicht hilflose Analyse-Reduktion aufgrund der alten Technik.
Daher – es gibt da noch viel zu schauen, nennen und es wäre leicht einen zweiten Teil zu schreiben, der hier einfach eher philosophisch „bohrt“. Natürlich ginge auch eine Top 5 der Ultrasynths, was wir aber auch hier schon gemacht hatten. Da freuen wir uns aber auch auf Feedback. Daher ist dein Beitrag total gut und ich hoffe sogar, dass mehr Leute so offen einfach etwas hinzufügen. Das ist, was an so etwas überhaupt klug sein kann – das Feedback. Daher besten Dank. Vielleicht ist deine Idee sogar noch besser, schlicht die bestehenden Sachen mehr zu nennen und hier einzuordnen. Ich möchte aber auch ein bisschen sagen, wie weit wir sind und aber auch wie weit wir noch weg sind.
Und auch, dass einige Syntheseformen quasi gnadenlos unperfekt sind und heute nachgeschärft werden können. Siehe Korgs neuere Retro-Synthese-Angebote aber auch Software wie F*em und Xils Lab Kaox, was durchaus auch eher ein paar Features in die FM Synthese bringt wie seinerzeit der SY99 per Sampling und HInzufügen von weiteren Feedback-Schleifen und einem (1!!) freien Algorithmus von Userhand. Im Opsix hat jeder Sound so etwas. Aber kein Sampling (Rompling).
Danke für deine ergänzenden Worte – ich pflichte dir hundertprozentig bei, dass es hier natürlich noch viele Verbesserungs- und Erweiterungsmöglichkeiten der bereits bestehenden Syntheseformen gibt. Ich gebe zu, dass ich das wohl schlicht nicht berücksichtigt hatte. In der Tat ist eine Liste von scheinbar fehlenden Kandidaten überflüssig, denn du hast natürlich völlig recht, wenn du die Überlegungen konzeptionell ansetzt – denn was die einzelnen Geräte/Plugins im einzelnen so anzubieten haben… ist oft marginal von Vorteil, wenn nicht gänzlich irrelevant. Ich meine, so gesehen ist ein DX-7 immer noch ein äußerst potenter Klanggigant, der FS-1r aus demselben Hause hat das Konzept FM dann ja nach den (größeren) SY/TG Modellreihen noch einmal signifikant erweitert, oder live zugänglicher gemacht, wie einst der SY-85. Ebenso frischere Ansätze lieferten ja später der FM-8 oder der F‘em dann erneut etc.
Wie auch immer, ich bin also, genau wie du, sehr gespannt auf das, was dem ein oder anderen (Hersteller/Developer) noch einfallen mag. Nebenbei bin ich durch deinen Beitrag zumindest mit genug Motivation ins Wochenende gestartet, um mal wieder ein wenig mehr über das Thema zu grübeln und ein paar Konzepte auszuloten. Nicht zuletzt dafür danke ich dir sehr – denn sich über das Grundlegende auszutauschen, ist und bleibt ein Garant dafür, den Enthusiasmus nie zu verlieren. Ich meine, nein, das wird auch nicht passieren…
Hey, das ist ja lieb – Danke.
Jetzt noch ein schlimmer Nachschub – eher als Anekdoten:
Generell ist das bis zum Montage M mit 8OP „heute“ als FS1R Nachfolger so, allerdings muss der auf den Formant-Sequence-Part verzichten, hat dafür dann AN-X und Sampling zu bieten und ist so gesehen eine Art von technischer Nachfolger der SY/TG77/99 Reihe. Ich finde die 8OP entschuldigen einen dann auch vor dem, was dann wieder nicht mehr geht. Meine Experimente mit dem TG77 und Sample-FM Kombination war, dass die besseren Sounds simple Sinus-FM mit dem Sample war, da 2x Samples mit FM schon zu wild waren. Ich mag wild, aber da gab es nur ein paar sehr spezielle Sounds, die vermutlich 99% der Leute nicht brauchen. Die sind auf meinem damaligen Album zu hören. Einen Sound davon hat sogar jemand „geklaut“, eine Art Horror-Intro – was ich nur mit dem TG77 gebaut hatte. (Hier noch schlimmereres Ende: der SY85 war ohne FM, der hatte nur den Romplerpart des TG77, 4 Elements pro Sound, aber keine FM Parts).
Der TG ging mir leider kaputt, die 4-Layer FM Sounds waren wirklich sehr komplex und wunderbar. Aber es gibt so viele Nachfolger, die das kompensieren. Das layern liegt den heutigen Synths nicht so stark, da fast alle Hersteller auf Multitimbralität verzichten. Das sollte wieder zurück kommen. Das ist eine Devolution, die ich sehr traurig und live belastend finde, da man für jeden Sound einen weiteren Klangerzeuger braucht. Meist.
Das ist Anti-Innovation – selbst bei Synths die über 3000€ kosten ist das nicht Standard. Schade, oder?
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