Der Synth-Super-Bowl, Behringer und mehr in den Highlights der Woche
Neue Musikempfehlung aus unterschiedlichen Gernes sind auch dabei!
Nachdem der Moog Muse beim Super Bowl 2024 in der Halftime-Show angeteasert wurde, waren meine Erwartungen für den Synth-Super-Bowl 2025 hoch. Dazu gab es diese Woche eine neue Behringer-Kontroverse um das B-Tron. Und wir konnten über eine weitere Lehrstunde zum Thema Software-Abo berichten. Und neue Musik wie immer auch!
Tops & Flops der letzten Woche(n)
Synth-Super-Bowl: Kendrick Lamar, Jon Batiste und eine weiße NI Maschine
Was in Synth-Foren nach dem Super Bowl 2024 los war… Der YouTuber Jexus hatte einen bisher unbekannten Moog-Synthesizer in der Band von Ushers Halftime-Show ausgemacht. Nach der Superbooth 2024 stellte sich das dann als Moog Muse heraus. Also sah man dem Synth-Super-Bowl 2025 mit Spannung entgegen: Wer würde versteckt neues Gear auf der Bühne spielen?
Hinsichtlich dieser Erwartung wurde man enttäuscht. Denn bei Kendrick Lamars bombastischem Auftritt gab es zwar Hunderte Tänzer und Tänzerinnen und eine gigantische Bühnenkonstruktion, dazu niemand Geringeren als Pulp-Fiction-Legende Samuel L. Jackson als Ansager, eine Band suchte man aber vergeblich. Oft genug gab es in der Vergangenheit bei der Live-Übertragung Sound-Probleme und selbst dieses Mal soll, obwohl die Musik komplett vom Band kam, die Mischung mit Kendricks Stimme nicht immer gestimmt haben.
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Gear gab es dann aber doch zu sehen, aber an unerwarteter Stelle. Beim Vortrag der amerikanischen Nationalhymne von Jon Batiste, Soul-Sänger, Grammy-Gewinner und ehemals Kopf der Hausband des US-Latenight-Hosts Stephen Colbert, konnte man etwas auf seinem weißen Klavier erspähen. Die drei Geräte entpuppten sich bei nähren Hinsehen als eine weiße NI Maschine* in der Mitte, rechts ein Novation LaunchControl (ein reiner MIDI-Controller) und links ein Desktop-Synth.
Der geht, sagen meine schwachen Augen, stark in Richtung Jupiter/Juno von den roten Streifen her, also nichts Neues. Kurz gab es in den sozialen Medien einen Aufschrei, die drei Geräte seien doch nicht verkabelt gewesen. Wer aber ganz am Anfang des Videos genau hinsieht, wird die weißen Kabel aber sehen. Na, was meint ihr, liebe Community, welcher Synth wird das sein? Schreibt es uns in den Kommentaren!
Von Abo zu Einmalkauf: Dieses Mal bei Lemur
Ich muss es doch noch einmal erwähnen, auch wenn Lasse vergangenen Samstag schon über die freudige Nachricht der Rückkehr einer der wichtigsten Controller-Apps für das iPad berichtet hatte. Es will mir einfach nicht in den Kopf. Waves … Bitwig .. Minimal Audio … Avid … Alle mit großen Aboplänen gestartet, alle krachend an die Wand gefahren. Gut, fairerweise ging es bei Bitwig eher darum, dass man etwas am Abo vorbeischleusen wollte.
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Aber die Botschaft ist doch sowas von klar: in der Musiksoftwarebranche ziehen Software-Abos einfach nicht. Sosehr die Firmen sicherlich zu Adobe, Microsoft und Konsorten rüberschielen, die Community ist klein, aber laut genug, dass es bisher kaum Modelle gibt, die sich hier halten konnten. Andererseits muss man auch konstatieren, dass es in der iOS-Musikwelt dann doch vermehrt Abomodelle gibt. Und da dachte man sich beim Hersteller von Lemur, dass das doch eine einfache Nummer sein sollte.
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„We hear you“ – so laut, so vorhersehbar war das Community-Feedback und die entsprechend kleinlaute Reaktion des Herstellers. Eine Rolle rückwärts, Einmalkauf, alle happy. Auch wenn das Ergebnis sicher nicht flächendeckend repräsentativ ist, zeigt die Umfrage aus Benn Jordans sehr unterhaltsamem NAMM-Video zum Thema Software-Abo doch deutlich, wie ausgeprägt die Ablehnung ist. Hersteller, bitte merken!
Behringer vs. Musitronics
Apropos, vorhersehbar. Nach dem Synth-Super-Bowl und dem Lemur-Abo gab es diese Woche seit Längerem mal wieder eine kleine Behringer-Kontroverse. Nach der Vorstellung des B-Tron meldete sich Musitronics Mu-Tron, die Firma von Mu-Tron-III-Erfinder Mike Beigel zu Wort, und das nicht eben freundlich.
Ich muss gestehen, ich bin da zwiegespalten. Musik-Gear so nah am Original nachzubauen, vor allem wenn es genau das noch auf dem Markt gibt, das kann man selbstbewusst oder dreist nennen. Andererseits sind viele der Synthesizer und Pedale, die Behringer produziert, zu ihren Originalpreisen nur einer winzig kleinen finanzstarken Minderheit vorbehalten.
Und mehr musikmachende Menschen mit mehr Zugang zu Musik-Gear, das kann ich eigentlich nur begrüßen. Wer weiß, vielleicht bekommen wir ja beim nächsten Synth-Super-Bowl auch ein geheimes Behringer-Produkt zu sehen?
Live-Erlebnisse und neue Musik
Kommen wir zu meinem persönlichen Highlight der Woche, einem Konzert. Da ich zum Termin in Berlin leider verhindert bin, ging es vergangenes Wochenende nach Glasgow zum Eröffnungskonzert von Cyndi Laupers Abschiedstour. Ich komme ja musikalisch eigentlich aus einer etwas härteren Gangart, aber ich sag’s euch: Da steckte ganz großes Popkino, ganz viel Witz und Gefühl und grandiose Achtziger-Balladen drin. Einfach fantastisch. Wer irgendwie noch Chancen auf Tickets hat: hin da!
Hin zu Nine Inch Nails geht es für mich diesen Sommer auch gleich zweimal, Köln und Berlin. Ich war froh, Tickets ergattert zu haben, aber auch hier war, Stichwort vorhersehbar, der Ticketpreisschock ein großer. Was man nicht alles tut als Fan …
Fan bin ich momentan von den neuen Alben von FKA Twigs (düster vertrackter Pop wie Madonnas Ray of Light), den Lambrini Girls (kratzig fauchender Brit-Punk) und „Vom Tun und Lassen“ von Heisskalt. Das drückt und schiebt und schwebt, als wären die Stuttgarter nie weg gewesen. Was läuft bei euch gerade? Schreibt es in den Kommentaren!
Infos über den Synth-Super-Bowl
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