Switch 2, Overbridge, Meta Quest 3, Madlib: Tops und Flops der Woche
Gedanken über Switch 2, Elektron Overbridge, Musik-Apps in VR und die Brände in LA
Diese Woche wurde endlich die neue Switch 2 von Nintendo mit einem kurzen Teaser vorgestellt. Das hat zwar nichts mit Musik zu tun, war für mich aber ein Highlight. Abgesehen davon habe ich mich privat ein bisschen mit Elektron Overbridge beschäftigt, aber schnell die Nerven dabei verloren. Mit Meta Quest 3 habe ich ein paar Musik-Apps ausprobiert, sehe da aber noch ganz viel Luft nach oben. Und dass der Producer Madlib bei den Bränden in LA sein Haus, seine komplette Schallplattensammlung und sein gesamtes Musik-Equipment verloren hat, macht mich nachdenklich.
Dirks Tops und Flops der Woche:
Nintendo Switch 2
Wahnsinn! Nach jeder Menge Leaks, die bereits die wichtigsten Infos im Vorfeld verraten haben, zeigt uns Nintendo nun endlich einen knapp zweiminütigen Teaser zur Switch 2. Ich war gespannt wie ein Flitzebogen und bin nun doch ein wenig enttäuscht. Nicht wegen der Features, denn die sind durch die Leaks ja im Wesentlichen schon bekannt – und für mich ist die neue Konsole sowieso ein Pflichtkauf. Aber ein paar mehr Infos oder Ausblicke auf ein paar Games wären schon klasse. Jetzt heißt es wieder warten.
Du fragst dich, was die Switch 2 mit Musik und Musiktechnik zu tun hat? Nun überhaupt nichts, aber für mich ist die offizielle Ankündigung der Switch 2 nun mal ein Highlight dieser Woche und eben auch eine kleine Enttäuschung. Es gibt aber eine Parallele und die betrifft das Thema Leaks. Denn auch wir berichten gerne darüber, wenn Informationen über kommende und „heiße“ Produkte durchsickern. Und natürlich kennen und spüren wir da auch manchmal den Ärger, den Hersteller dabei empfinden.
Da stecken Firmen viele Ressourcen in die Entwicklung eines Produkts und planen einen perfekten Launch mit ausgeklügeltem Marketing – und dann wird das alles quasi durch ein paar Leaks zunichte gemacht. Das ist sicher sehr ärgerlich, aber auf der anderen Seite stehen eben die Blogs und Magazine, bei denen es um Aufmerksamkeit und Klicks geht. Und viele Fans sind nun mal auch immer hungrig nach den neuesten Infos. Und im Fall der Switch 2 ist es auch sehr faszinierend, wie lange ein großes Unternehmen Geheimnisse für so eine lange Zeit recht erfolgreich hüten kann.
Elektron Overbridge
Die Switch 2 soll aber nicht das einzige Thema in meinem Wochenrückblick sein. Schließlich geht es hier ja in erster Linie um Musik-Gear. Also zurück zum Thema:
Ende letzten Jahres habe ich mir einen Elektron Analog Four Mk1 zugelegt und ich muss sagen, dass ich begeistert bin. Eigentlich dachte ich, dass ich nicht unbedingt einen Analog Four brauche, am Ende musste ich dann aber doch meinem G.A.S. nachgeben und bereue es nicht. Der Analog Four hat einfach ein paar Features, die diese Mischung aus Synthesizer und Groovebox unterm Strich von vielen anderen Gerätschaften abhebt.
Overbridge ist zum Beispiel eines dieser Features, die hier herausstechen. Aber die digitale Schnittstelle zum Rechner hat auch ihre Tücken. Grundsätzlich funktioniert die Verbindung zwischen meinem Mac mit Silicon-Prozessor und dem Analog Four Mk1 − Voraussetzung sind die neuste Firmware für den Synthesizer und die neuste Version der Software. Trotzdem kam es immer wieder zu merkwürdigem Verhalten beim Editieren der Sounds. Nur dafür will ich Overbridge eigentlich benutzen, weniger für die Aufnahme der einzelnen Tracks.
Irgendwann wurde mir das alles zu nervig, jetzt editiere ich die Sounds wieder direkt an der Hardware. Aber ich werde Overbridge mit Sicherheit noch mal eine Chance geben, das Konzept ist einfach zu genial und praktisch, um es zu ignorieren. Und wie gesagt: Analog Four ist top!
VR-Musik-AppsApps auf Meta Quest 3
Ich bin nicht nur leidenschaftlicher Gamer (Stichwort Switch 2), sondern interessiere mich generell für aufregende Tech-Produkte. Deshalb bin ich auch von Virtual Reality schwer fasziniert. William Gibson und sein Roman Neuromancer waren da bestimmt mal der Auslöser. Ich gehöre jedenfalls zu den Verrückten, die bereits die erste Version von Oculus Rift auf Kickstarter unterstützt haben. Meta Quest ist ja quasi daraus hervorgegangen und als letztes Jahr die Quest 3 erschien, habe ich mir die VR- und AR-Brille sofort zugelegt.
Neben Games interessieren mich Anwendungen wie beispielsweise Realms of Flow, immersive Videos und selbstverständlich Musik-Apps. In dieser Hinsicht ist das Meta-Quest-Universum für meinen Geschmack aber noch etwas leer.
Ich habe noch nicht alles gesehen, PatchWorld macht eigentlich einen sehr interessanten Eindruck. Bisher habe ich die App noch nicht installiert und ausprobiert, aber die Features machen neugierig. Das aktuellste Update ermöglicht sogar Hand-Tracking. Außerdem wird hier Ableton Link unterstützt – warum habe ich mir die App eigentlich noch nicht zugelegt?
Korg Gadget habe ich ebenfalls noch nicht ausprobiert, aber die Bewertungen im Meta Store sind auch ziemlich durchwachsen. Vor ein paar Tagen habe ich den Berklee Online Ear Trainer installiert – die Idee klingt ganz gut, aber die Umsetzung ist für mein Empfinden eine Katastrophe. Gut, ob eine App für Gehörbildung unbedingt VR benötigt, sei mal dahingestellt.
PianoVision ist eine Art Klavierschule in VR, das funktioniert hier so ein bisschen wie bei einem Game im Stil von Rock Band. Du siehst ein virtuelles Piano, von den über 1000 zur Verfügung stehenden Songs fliegen dir die Noten auf den Tasten entgegen und du musst diese im Prinzip im richtigen Augenblick spielen. Hand-Tracking wird unterstützt und du kannst über USB sogar „echte“ Keyboard-Controller anschließen. Das funktioniert eigentlich alles ganz gut und macht Spaß, das letzte große Update liefert aber leider so einige „Verschlimmbesserungen“. Das muss dringend wieder korrigiert werden!
Ich hoffe, dass es in Zukunft mehr Musik-Apps für die Quest gibt, Animoog wäre doch ein geeigneter Kandidat, immerhin gibt es den Synthesizer ja bereits für Apple Vision Pro.
Madlib verliert sein Haus, sein Equipment und seine Plattensammlung bei den Feuern in LA
Kommen wir nach den Themen Switch 2, Overbridge und Meta Quest nun zum ernsten Teil meines Wochenrückblicks. Die Feuer in Los Angeles und Umgebung haben viele von uns verfolgt, selbstverständlich war das Gearnews-Team hier sehr aufmerksam. Denn es ging in den letzten Tagen ja auch um die Frage, ob die für nächste Woche angekündigte NAMM überhaupt stattfindet. Bis jetzt sieht es ganz danach aus, aber abseits davon sind die Brände natürlich immer noch ein großes Thema – speziell für die Medien. Diese Woche musste ich zum Beispiel lesen, dass der berühmte (Hip-Hop-) Producer Madlib betroffen ist.
Das Haus des Künstlers und seiner Familie ist komplett abgebrannt, mitsamt dem gesamten Equipment und einer riesigen Schallplattensammlung. Madlib und seiner Familie ist nichts passiert – aber ich bin trotzdem schockiert. Denn ich sammle selber Vinyl und digge pausenlos auf Flohmärkten, Börsen, Shops und im Internet danach. Und ich habe meine ersten musikalischen Gehversuche hauptsächlich mit Sampling im Old-School-Stil gemacht.
Für jemanden wie Madlib muss dieser Verlust schwerwiegend sein. Das verlorengegangene Equipment ist mit Sicherheit ein immenser Schaden, denn der Beatmaker hatte bestimmt so einige Schätze zu Hause stehen. Aber der Verlust der Schallplatten bedeutet für jemanden wie ihn, dass quasi die Grundlage seines künstlerischen Schaffens nicht mehr existiert. Es heißt ja, dass Not erfinderisch macht. Und Madlib wird sicher neue kreative Energien freisetzen – aber ich stelle mir das schrecklich vor.
Fans können bei dieser Fundraiser-Aktion Geld spenden, damit Madlib und seine Familie wieder neu anfangen können.
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2 Antworten zu “Switch 2, Overbridge, Meta Quest 3, Madlib: Tops und Flops der Woche”
Versteht mich bitte nicht falsch, aber ist madlib nicht eher bei den vermögenden Musikern anzusiedeln? Benötigt er wirklich Unterstützung, um sein Haus aufzubauen?
Wäre es nicht sinnvoller, eine andere Hilfsorganisation zu nennen, die sich um wirklich bedürftige und geschädigte Personen des Waldbrandes kümmert?
War klar, dass ein „Whataboutism“-Kommentar nicht ausbleibt. Es bleibt allen frei, ob sie das unterstützen wollen oder nicht :)
Ich habe dies so aus den diversen Blogs aufgegriffen, die ebenfalls darüber berichtet und diesen Link geteilt haben.
Und ich glaube schon, dass die Leute heute fähig genug sind, Hilfsorganisationen zu finden, die dort helfen, wo sie helfen möchten.
Ob Madlib zu vermögenden Musikern gehört sei ebenfalls mal dahingestellt. So wie es aussieht, gehört er nicht dazu.