Super-Minimal-Set, Bird Synthesizer und mehr: Synthesizer-Journal
Super-Minimal-Set, Bird Synthesizer und mehr: Synthesizer-Journal · Quelle: Youtube & Hersteller
Super-Minimal-Sets für Live. Das ist heute Hauptthema. Guten Tag beim Synthesizer-Journal, dem Ferienmagazin für alle. Sicherlich scheint zwar aktuell viel zu schlafen, aber wir nicht. Wir decken heute einiges auf, was alle erschrecken wird. Bird-Synthesizer? Modular? Und eine Beobachtung. Und los geht’s:
Inhalt
Super-Minimal-Set für die Bühne I
Diverse Synthfluencer sind heute auffällig oft mit dem Oxi One Sequencer ausgestattet (worden?). Zumindest fließen deren Videos gerade massiv in meinen Youtube-KI-Schwamm. Und es kommt immer etwas dabei heraus. Generell stellen sich schon einige von uns genau diese Frage nach noch kompakterem Live-Equipment. Wenig „Zeug“ ist immer gut! Immer mehr erfahrene junge und neue Musiker suchen nach simplen minimalistischen Lösungen für das Liveset, die vielleicht einfach vorher noch nicht praktikabel waren.
Hier ist eine Lösung zu einem Super-Minimal-Set: Ein Live-Sequencer und eine gute und kompakte Sample-Box, die aber Multisampling beherrscht und schnelles Nachladen von SD-Karten erlaubt, kann, statt eines mittelguten Groovebox-Konzepts mit zu kurzen Samples und zu wenig Platz, eine schlechtere Wahl sein, als Sampler mit mehr Möglichkeiten und einem Sequencer. die beiden Bekanntesten und Kleinen sind Tangerine und Blackbox von 1010Music.
Bei Musik mit viel rhythmischem Inhalt ist es denkbar, Samples und Loops aus dem Sampler zu holen und mit den Matrix-Sequencern sehr gut in 8 Spalten sichtbar anzutriggern, wie ein „Schlagzeug“. Das passt gut für Stile wie Electro, Techno oder auch EBM. Außerdem kann man die Geräte besser transportieren und braucht wenig Kabel und Infrastruktur. Alternativ zum Sequencer klappt ein MIDItraC, der etliche Updates bekommen hat, ein Hapax oder andere Sequencer. Bei einem Minisampler für ein Super-Minimal-Set muss man allerdings länger nachdenken…
Super-Minimal Set mit Sequencer II
Auch Martin Stimming scheint ein ziemlicher Freund dieses kleinen Bestecks zu sein, denn seine Live-Sets bestehen meist aus zwei dieser kleinen Sampler-Boxen von 1010Music. Er lässt sogar den Sequencer gleich weg und nutzt nur den internen der Blackbox. Aber hinzu kommt vielleicht ein Synth, wie der fette Klang des Roland SE-02 oder ein Dreadbox Typhon. Das kann für eine freie Performance etwas knapp sein, aber es klappt bei Stimming wunderbar. Sehr konsequent. Respekt!
Wie erwähnt, gibt es zu dem Super-Minimal-Set eine Alternative: einen klassischen melodischen Sampler in Kleinstform namens Tangerine, der für komplexere Sets geeignet ist. Während die Blackbox eher für Drums „gemacht“ ist, sie ist jedoch gut für das abfeuern sehr vieler Klänge. Damit lassen sich alle für ein Liveset wichtigen Sounds intern abrufen und spielen.
Für ihn braucht man aber auch genug MIDI-Kanäle und polyphone Kapazitäten. Drums lassen sich mit Tangerine ebenfalls umsetzen, eigentlich kann er sogar mehr, trotz der Größe. „Generischere“ Stile wie Techno könnten auch von einem generativen Sequencer wie dem Torso T-1 angetrieben werden.
Super-Minimal-Set III
Der Oxi One hat eine Art Akkord-Finder und ist natürlich nicht der einzige, der sich eigenen würde. Dennoch ist das ein möglicher Ansatz oder eine „Groovebox-Alternative„, so man auf der anderen Seite einen vollständigen Multi-Sampler aufbaut. Wie groß der ist, ist egal. Er hat 4 Spuren, bzw. sogar 32, je nachdem, wie man ihn benutzt. Also musst du hier nur nachsehen, ob das reicht, und mit dem kleinen Sampler zusammenpasst (tonal oder drums). Hier im Video ist so ein Set zu sehen. Die kleine rote Box ist ein Wavetable-Synthesizer.
Kleine minimale Ansätze sind nicht immer superbillig. Ein Digitakt II oder zwei Novation Circuits könnten einen ähnlichen Job leisten und so bleibt dies eine Alternative, die auch attraktiv ist und ungewöhnlicher, trotz der Synthfluencer-Trends. Super ist, dass so ein Set offen ist, man alles auf dem Sequencer „bauen“ kann und bei verschiedenen Live-Sets den wichtigen Synthesizer dazu mitnehmen kann. Analoger Bass oder eine 303? Oder auch ein kleines Modularsystem? Genau!
Es gab in letzter Zeit attraktive Hardware–Sequencer, zu denen immer ein Sampler gehören „sollte“, dennoch ist es eine machbare Alternative, wenn mal ein Sequencer gelungen ist und man eigentlich nur vermisst, dass er Samples „händeln“ kann. Hast du ebenso diesen Eindruck? Der Oxi verbreitet sich zumindest gut in meiner „Bubble“. Nein, ich habe keinen. Aber ein Super-Minmal-Set macht eben Spaß!
Französischer Vogel-Synthesizer für Waldperformance!
Was ist gegen einen Waldsimulator oder Bird-Synthesizer zu sagen, wenn Sam aka „Look Mum, no Computer“ dabei ist? Nichts! Es macht Spaß, zuzusehen. Aus irgendwelchen Gründen passierte das Treffen von der Erstellerin des Synths, Marylou und „Look, Mum“-Sam bei Thomann.
Außerdem gibt es zum Schluss eine kleine Abschlussmusik auf einem MS-20 ähnlichen Instrument, was komplett ohne Elektronik funktioniert. Marylou und Sam zeigen zusammen ihren Waldsimulator, was man damit machen kann – mit und ohne Effekte. Hast du gewusst, dass offenbar Sam vorher schon einen Eulensimulator gebaut hat? Wir erfahren hier Dinge, die nirgendwo anders bemerkt werden! Ich liebe ihn.
Marylou hat den Bird-Synthesizer für eine Performance im Wald gebaut: einfache Technik, schöne durchsichtige Optik.
Modular System von Radical Frequencies.
Modulare Komplettsysteme mit analogem Kern und auch mit Roland-SH-Filter entwickeln nicht nur die bekannten Anbieter. Es gibt bereits ein Sortiment von Modulen. Preislich rangieren die großen Module um die 300 Euro herum, das Dream Diode Filter liegt bei 180 Euro. Hier ist eine neuere Demo mit dem System, bzw. diesen Modulen. Hinter RF (Radical Frequencies) steht Nikolas Polytaridis aus Griechenland. Sehr solide.
Mehr dazu findest du auch auf deren Website.
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