Studioporn: Bei Martin Gore über die Schulter geguckt
Martin Gore ist der Kopf von Depeche Mode, der Songwriter hatte zuletzt das rein-modulare Album unter dem Namen MG produziert. Das passierte auch, weil Dave Gahan die Hälfte der Songs auf dem letzten DM-Album bestritt
Martin erzählte in diversen Interviews von Eurorack-Modulen und mit dem Begriff Eurocrack lächelt er und bezieht sich auf die extreme Dauersuche nach dem wirklich richtigen Modul. Interessant daran ist, dass das Studio nahezu vollständig modular ist und nur wenige halbmodulare oder nicht modulare Synthesizer zu finden sind. Früher war der dreifache ARP2600 sein „Markenzeichen“. Martin wollte es offenbar konsequent durchziehen und unbedingt modular arbeiten.
Martin Gore – der Eurocrack
Wenn man Martin Gore ist, kann man auch einfach in ein Studio gehen, wo alles für ihn hingestellt wurde, was es gibt. 5 HE und 3 HE. Moog, Cwejman, ein paar Exoten wie die RSF-Kobol Serie oder der Fenix Modular, aber auch Outboard-Zeugs und Eventide-Effekte. Konsequent ist das auf jeden Fall! Aber das haben nicht Produzenten vorbereitet, sondern er selbst wollte das so und konnte nach eigenen Worten nicht aufhören.
Während das „Hans-Zimmer“ ja schon bekannt ist, kann die wohl führende Elektronik-Band Depeche Mode damit offenbar gut mithalten. Wenn man Erzählungen von Daniel Miller folgt, so war auch schon früh die Idee da, dass man Hits hören wolle und animierte die Jungs, damals noch Daniel selbst, später dann die Produzenten, dass man es ja besser könne. Deshalb hat man ihnen damals schon gern möglichst reichhaltige Studios angeboten. Eigene Geräte hatte Gore jedoch auch meist eingebracht. Interessant ist, dass zentral Logic zur Verfügung steht. Die Tasten sind irgendwo im Studio und nicht in der Nähe der eigentlichen Module.
Wenn man frei sein will und sich über nichts Gedanken machen will, ruft man am besten bei Schneiders an und fragt einfach nicht nach 3 Modulen sondern sagt: „Ich will, dass ihr hier mal den Raum vollstellt, dann kann der Junge arbeiten“. Das ist nachweislich nicht so gelaufen, sondern Gore selbst hat es so gewollt. Ein paar weitere Details sehen so aus:
Das Studio von Martin Gore in Aktion
Wer die Ergebnisse aus diesem Studio anhören will, sollte sich das Soloalbum „MG“ anhören. Das ist genau in diesem Studio aufgenommen worden. Eigentlich sollten es Depeche-Stücke werden, durch die oben bereits erwähnte Einigung mit Dave Gahan sind diese Stücke dann aber als Instrumentals extra veröffentlich worden, die Martin dann „zu viel“ (vor)produziert hatte.
8 Antworten zu “Studioporn: Bei Martin Gore über die Schulter geguckt”
Und? keine Lautsprecher. Hätte mich interessiert.
…schwer zu lesen, der Text. Und ob modular, vintage oder Peng, Depeche Mode haben nicht mehr den Kick, und zwar seit den 2000ern!
Ich kriege keine 5 Songs zusammen, die incl. Exciter heraus kamen, die ich gerne höre. Ich bin übrigens Fan seit 1982! Aber geile Refrains, Melodien, oder wenigstens Sounds, nix, Fehlanzeige, und sogar Gahans Gesang und Getue auf der Bühne, sind unerträglich.
Auch ’ne Möglichkeit die Wände zu isolieren. Und ja, auch ich finde den Text schwer zu lesen!
Hm,
nett anzuschauen! Aber ohne ein einziges Patchkabel?! Das ist ja wie Sex im Dunkeln. Sicher das es keine Fototapete ist???
Also es gibt Keller- oder Schlafzimmerstudios die weniger gekostet haben und deutlich mehr Seele zeigen!
Eigentlich ist schon alles gesagt worden. DM hat gelitten. Woran, vermag ich nicht zu sagen. Aber ich glaube, dass der Kopf seinen Spleen nicht mehr im Griff hat. Es geht in der Elektronischen Musik ja nicht darum, möglichst viele Moduln einzusetzen, sondern das Vorhandene sinnvoll zu nutzen. Ich glaube, das passiert nicht mehr bei DM. Es geht nicht um Minimalismus. Es geht auch nicht darum, dass sich der Stil nicht ändern darf. Progressivität kann ja auch ganz schön sein.
Aber Herr Gahan muss innerlich zur Ruhe kommen!
Mit Songs of faith and devotion hört bei Depeche Mode alles auf. Es war das letzte geile Album
Finde die Kommentare hier einseitig negativ. Ja, Herr Gore ist schwerreich und leidet (wie alle hier) an GAS nur dass er unendliche Geldquellen hat um sich jedes Gerät unter der Sonne anzuschaffen. Und ja, ich finde auch, dass DM seit Exciter nachgelassen haben (vor dem neuen Album ist mir ein wenig bange, fürchte dass es auch so lasch wird wie das letzte) und dass Zero-Limitation sich sicherlich negativ auf die Kreativität auswirkt, aber sicher auch das Alter und der Erfolg selbst. Ich würde aber wetten dass die Leute die hier meckern, selber noch nie was Großartiges zustande gebracht haben, obschon sie auch endlos viel Gear rumstehen haben. Ich finde Gores letztes Soloalbum recht gelungen und finde durchaus, dass er sich in seinem Gearheaven recht innovativ und geschmackvoll zurechtfindet im Gegensatz zu vielen anderen. Was DM betrifft, finde ich Universe und Delta Machine zwei herausragende Alben aus der Spätphase, die ich gerne höre und innovativ finde.
Sieht man sich Herrn Gores „Wandverkleidung“ an, wird schnell klar, dass hier nicht gezielt gekauft, sondern nur die Wände verkleidet werden sollten. Zudem sind viele Module doppelt-, drei- und x-fach vorhanden. Vermutlich wurde bei einem großen Musikalienhändler angerufen, und geordert „was es gibt“ … Auch interessant, ist ein Video „The making of Delta Machine“. In dem Studio stehen mehrere riesen Racks, welche wohl einen Teil von Gores Modulsystemen enthalten – oder hat er das Zeugs doppelt – warum auch nicht. Der ganze Kram ist so gut wie nicht gepatched, und dient wohl eher zu Dekozwecken. Hört man sich das aktuelle Album memento mori an, wird einem klar, dass man das auch mit jedem guten Softwaresynthie machen hätte können. Ein krasser Absturz, dem es an Ideenlosigkeit nicht mangelt. Interessant auch, der Film von Alan Wilder „Collected“. Wilder zeigt mit einem Emax Sampler auf, was zu früheren Zeiten mit nur einem Keyboard gespielt wurde, und das war genial!
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