Studio einrichten: Dieses Gear darf nicht fehlen
Du willst dein erstes Studio einrichten und fragst dich, was für Equipment dafür eigentlich grundlegend wichtig ist? Oder du willst dein jetziges Studio ein bisschen verkleinern und dich auf die wichtigsten Dinge reduzieren? In diesem Artikel beschäftigen wir uns damit, welches Equipment eigentlich in keinem Studio fehlen darf.
Studio einrichten: Das wichtigste Gear für dein Studio
Spätestens seit dem Einzug von Digital Audio Workstations – kurz DAW – hat sich verändert, was wir uns unter einem (Recording-) Studio vorstellen. Während diese in früheren Zeiten von einem meist großem Mischpult, vielen Gerätschaften in 19-Zoll-Racks, einem Arsenal von Mikrofonen und mehreren (großen) Lautsprechern bestimmt waren, kann ein heutiges Studio völlig anders aussehen. Und sich theoretisch auch überall befinden. Denn das „virtuelle Studio“ im Computer ist heute das gängige Werkzeug für die Musikproduktion und ersetzt viele vormals sehr kostspielige Gerätschaften.
Was sind heute also die Essentials in einem Studio und welche Dinge brauchst du wirklich, wenn du dir ein Studio einrichten willst? Die Frage klingt für einige vielleicht banal, trotzdem wollen wir diese hier beantworten. Fangen wir mit dem vielleicht wichtigsten Aspekt an.
Ein Studio braucht Raum mit vorteilhaften Eigenschaften
Wer sich ein Studio einrichten will, um „richtige“ Instrumente aufnehmen will, benötigt dafür vermutlich etwas Platz. Ein Raum muss also her und dieser sollte idealerweise ein paar nützliche Eigenschaften bieten. Zunächst sollte der Raum nämlich so gewählt sein, dass Aufnahmen nicht durch Geräusche oder Lärm beeinträchtigt werden. Falls du direkt an einer Bahnlinie ein Studio einrichten willst, solltest du lieber noch mal darüber nachdenken.
Und andersrum ist es natürlich auch vorteilhaft: Mitmenschen sollten sich durch das Studio nicht beeinträchtigt fühlen und regelmäßiger Besuch von der Polizei ist bei Aufnahmen auch eher störend. Für das Problem mit der Nachbarschaft gibt es durchaus Lösungen. Die funktionieren nicht unbedingt in einem Mietshaus, wer aber Eigentum und ein bisschen Geld zur Verfügung hat, sollte über Schalldämmung oder sogar eine akustische Entkopplung des Raums nachdenken.
Ein oft vernachlässigter Aspekt ist die Optimierung der Raumakustik. Zu diesem Thema gibt es viel Wissenswertes – es lohnt sich, sich vorab damit zu beschäftigen. Hier bei Thomann* findest du zum Beispiel eine kleine Einführung in das Thema Studio Akustik.
Für viele ist so ein eigenes Recording-Studio aber nicht so wichtig oder finanziell realisierbar. Viele haben heute eher ein Zimmer in der Wohnung zu einem kleinen Studio umfunktioniert. Manchmal reicht sogar eine Ecke im Wohn- oder Schlafzimmer. Denn Gitarren müssen zum Beispiel nicht mehr zwingend über einen Amp aufgenommen werden und für die Aufnahme von Vocals gibt es ebenfalls Lösungen, die in der Wohnung funktionieren.
Studio einrichten: Möbel und Zubehör
Wenn du dir ein Studio einrichten willst, brauchst du Möbel. Wer nur mit einem Laptop und Kopfhörer arbeitet – die vermutlich kleinste Definition von einem „Studio“ – kann darauf vielleicht auch verzichten. Und wer bereits ein kleines DAW-Setup mit Monitoren (dazu gleich mehr) nutzt, kommt bereits mit einem Schreibtisch klar. Sobald aber noch ein bisschen mehr Equipment dazukommt, solltest du Studiomöbel und Zubehör in Erwägung ziehen.
Viel Studio-Gear ist auch heute noch im 19 Zoll Format. Wer sich davon etwas anschafft, kann ein passendes Rack möglicherweise gut gebrauchen. Da gibt es eine Vielzahl von Produkten, hier bei Thomann* kannst du dir mal einen Überblick verschaffen. Es gibt aber auch spezielle Studiotische, die Platz für Geräte mit 19 Zoll anbieten, auch da gibt es eine große Auswahl*.
Für Sachen wie Mikrofone oder Keyboards sind eventuell Mikrofonständer* und Keyboard-Ständer* erforderlich. Mit einem schwenkbaren Mikrofonarm kannst du dir ein Studio einrichten, um dort beispielsweise Live-Streams oder Podcasts zu erstellen. Es gibt wirklich ohne Ende Ständer für jeden Zweck, auch bei unserem Partner Thomann findest du eine riesige Auswahl* dazu.
Rechner und DAW
Kommen wir nun zu den wichtigsten Komponenten eines Studios. Einen Computer hast du vielleicht schon und damit eines der entscheidendsten Dinge. In Kombination mit einer DAW ist der Rechner heute so etwas wie der Dreh- und Angelpunkt im Studio.
In Bezug auf die DAW gibt es natürlich eine ganze Reihe von Kandidaten. Hier eine kurze Aufzählung der populärsten Software zum Aufnehmen und Bearbeiten von Musik oder Podcasts:
- Ableton Live und Bitwig Studio sind in der Welt der elektronischen Musik sehr beliebt
- FL Studio wird gerne für Hip-Hop und Trap sowie andere Stile elektronischer Musik genutzt
- Cubase und Logic Pro gehören im hiesigen Raum vermutlich neben Ableton Live zu den populärsten DAWs
- PreSonus Studio One, Tracktion Waveform, Reason sind ebenfalls recht populär
- Reaper ist für alle interessant, die mit Linux arbeiten
Studio einrichten: Ein Audiointerface gehört zu dem wichtigsten Gear
Beim Thema „Studio einrichten“ ist das sogenannte Audiointerface wichtig. Einige sagen immer noch „Soundkarte“ dazu, auch wenn der Begriff heute eigentlich eher nicht mehr so zutreffend ist. Während in früheren Zeiten nämlich meist eine Steckkarte im Rechner für Sound zuständig war, ist es heute primär externes Equipment – eben ein Audiointerface.
Selbst wenn du gar nicht viel aufnehmen willst, kommst du beim Studioeinrichten vermutlich nicht um ein Audiointerface herum. Denn du brauchst das Interface auch, um darüber deine Studiomonitore (darum geht‘s im nächsten Teil) vernünftig zu integrieren. Und oft (aber nicht immer!) verfügt ein Audiointerface auch über MIDI-Anschlüsse, um darüber Klangerzeuger wie Synthesizer, Sampler oder Drum-Machines zu steuern oder mit der DAW zu synchronisieren.
Audiointerfaces sind aber primär zum Aufnehmen und Wiedergeben von Audiosignalen gedacht. Je nach Konfiguration bekommst du damit eine unterschiedliche Anzahl von Ein- und Ausgängen für den Anschluss von Mikrofonen, Instrumenten und anderen Signalquellen. Die eingebauten (Mikrofon-) Vorverstärker liefern die erforderliche Verstärkung der Signale, Phantomspeisung liefert die notwendige Spannungsversorgung, die beispielsweise Kondensatormikrofone benötigen.
Auf Gearnews findest du jede Menge Artikel über Audiointerfaces. In diesem Kaufberater findest du Interfaces unter 300 Euro und in diesem Berater gibt‘s Empfehlungen für Interfaces bis 1000 Euro.
Studiomonitore und Kopfhörer sind beim Studioeinrichten ebenfalls essentiell
Um die Aufnahme abzuhören und beim Abmischen richtige Entscheidungen zu treffen, sind Studiomonitore wichtig. Diese Lautsprecher sind voll und ganz auf die Studioarbeit ausgerichtet und zeichnen sich im Vergleich zu vielen HiFi-Lautsprechern durch einen eher nüchternen Sound aus. Denn du sollst die Aufnahme und den Mix bestmöglich beurteilen.
Wenn du dein Studio einrichten willst und dafür Studiolautsprecher aufstellst, gibt es natürlich wieder einige wichtige Faktoren zu beachten. Dazu gehört beispielsweise der Abstand zu Wänden, die Größe der Monitore in Bezug zu der Größe des Raums und wie es mit den akustischen Eigenschaften des Raums aussieht.
Um die Akustik zu verbessern, gibt es verschiedene Akustikelemente* – speziell Absorber und Diffusoren sind hier zu nennen. Das Thema ist komplex, aber es lohnt sich auf jeden Fall, darüber ein paar Tutorials zu lesen oder auf YouTube anzuschauen. Tatsächlich gibt es aber mittlerweile auch Hilfsmittel, die quasi automatisch den Sound auch in nicht optimierten Räumen verbessern, dazu gehört beispielsweise ARC Studio von IK Multimedia (hier mehr darüber).
Und die Wahl der „richtigen“ Studiomonitore ist ebenfalls nicht so einfach, denn es gibt einige Unterschiede – der Preis gehört natürlich auch dazu. In dem Bereich Recording findest du auf Gearnews viele News und Infos über Studiomonitore und ein paar Empfehlungen geben wir ebenfalls. In den meisten Studios werden heute aktive Nahfeldmonitore genutzt, bei Thomann* findest du die wichtigsten Hersteller. Hier solltest du einfach mal etwas stöbern und dir die Bewertungen anschauen.
(Studio-) Kopfhörer sind ebenfalls praktisch. Bei der Aufnahme von Gesang oder Instrumenten brauchst du Kopfhörer, aber auch beim Abmischen sind diese hilfreich. Wir haben viele News über Kopfhörer und auch ein paar Kaufberater parat (siehe weiter unten).
Mikrofone gehören in die meisten Studios
Und nun zu einem weiteren wichtigen Bereich. Du willst ein Studio einrichten, um darin auch Gesang, Sprache oder einige akustische Instrumente aufzunehmen? Dann kommst du um die Anschaffung eines Mikrofons nicht herum. Und damit haben wir schon wieder ein neues Fass aufgemacht, denn auch hierbei handelt es sich um ein riesiges Thema.
Mikrofone gibt es verschiedenen Ausführungen und sind oft für unterschiedliche Aufgaben gedacht. Gute Mikrofone bekommst du bereits für relativ wenig Geld, aber in Bezug auf Preis und Leistung gibt es fast keine Grenze nach oben. In diesem Kaufberater stellen wir ein paar Mikrofone vor, die jedes für sich zum Klassiker geworden sind. Aber wie bei so vielen Themen rund um das Studio, ist es auch hier empfehlenswert, sich etwas eingehender mit den Grundlagen zu beschäftigen. Hier findest du sämtliche Artikel auf Gearnews zum Thema Mikrofon. Übrigens empfehlen wir, auch an einen Pop-Schutz zu denken, falls du dir ein Studiomikrofon für die Aufnahme von Gesang zulegst.
Das Studio erweitern
Nachdem wir uns mit den Basics beschäftigt haben, die du beim Studioeinrichten gebrauchen kannst, kommen wir nun zu weiterem Gear – abgesehen von Instrumenten. Denn es gibt natürlich noch so viel mehr! Hierbei sind vielleicht sogar Sachen, die wichtiger sein können als einige der oben genannten „Essentials“. Nicht alle brauchen zum Beispiel unbedingt ein Mikrofon, wollen aber nicht auf einen Controller verzichten. Und ohne Kabel, kommt eigentlich kein Studio aus, deshalb fangen wir auch damit an:
- Kabel: So selbstverständlich, dass man sie bei so einer Aufzählung fast vergisst. Aber sobald du ein Audiointerface mit den Studiolautsprechern verbinden willst, benötigst du die passenden Kabel. Auch die gibt es natürlich in den verschiedensten Konfigurationen, Längen und Farben. Thomann hat sogar einen virtuellen CableGuy*, der dir beim Finden des passenden Kabels hilft.
- Controller und Masterkeyboard: Selbst ein Keyboard Controller ist nicht mehr in jedem Studio ein Muss, aber definitiv eine kreative Bereicherung. Einige Controller sind sogar ausschließlich zum Steuern deiner Lieblings-DAW gedacht. Auf Gearnews findest du einige News und Artikel zum Thema.
- Mischpult: Früher war das Mischpult so etwas wie das Zentrum im Studio. Heute ist dies nicht mehr so essentiell, kann aber trotzdem ein paar Vorteile bieten. Ein Mischpult mit eingebautem Audiointerface ist für dich vielleicht interessant, wenn du ein Studio einrichten willst. Und für Podcast-Erstellung und Livestreaming haben wir auch ein paar Empfehlungen.
Fazit
Wer ein Studio einrichten will, muss sich zunächst fragen, welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen und welches Gear überhaupt notwendig ist. Beides hängt davon ab, was in dem Studio gemacht werden soll. Einige Sachen gehören dabei zur Grundausstattung. Dazu zählen Rechner, DAW und vermutlich ein Audiointerface sowie Studiolautsprecher. Aber auch ein Kopfhörer kann eine gute Ergänzung sein. Dinge wie Controller oder Masterkeyboards sind vielleicht sehr nützlich, aber nicht in jedem Setup notwendig. Das gilt ebenfalls für Mikrofone, die in vielen Fällen unentbehrlich sind – manchmal aber auch nicht gebraucht werden. Während Kabel eigentlich fast unverzichtbar sind, ist ein Mischpult nicht mehr so essentiell wie in früheren Zeiten. Die Raumakustik spielt zudem eine ganz wichtige Rolle und sollte mit dafür gedachten Elementen verbessert werden. Für Musik- und Projektstudios geeignete Möbeln sind ebenfalls einen Blick wert. Und Zubehör wie Ständer für Mikrofone oder Instrumente sollte nicht vergessen werden.
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