Stromversorgung für Effektgeräte
Von Spannung, Polarität und Isolation
Multi-FX, Modeller und Software liefern uns heutzutage beinahe unbegrenzt viele gute und schnelle Sounds. Dennoch erfreuen sich Pedalboards noch immer großer Beliebtheit. Damit es mit dem Stressbrett keine bösen Überraschungen gibt, wollen wir heute einen Blick auf die Feinheiten der Stromversorgung für Effektgeräte werfen. Nerdige Gitarren-Technik gefällig? Dann mal los!
„Zeig mir dein Pedalboard und ich sage dir, wer du bist.“ So oder ähnlich könnte die Relevanz unserer Effektboards für uns als Gitarristen wohl beschrieben werden. Doch neben allerhand Gain-Stufen, Modulationen und Gimmicks, sorgt vor allem ein unauffälliges Bauteil für den reibungslosen Ablauf bei jedem Gig: Die Stromversorgung für Pedalboards fristet ein Schattendasein, meist sogar verborgen unter dem Board selbst.
Wir wollen den heimlichen Helden heute ans Licht bringen und schauen, was eine gute Stromversorgung für Pedalboards ausmacht. Dabei geht es um die Bedeutung der richtigen Spannung, das Errechnen von Strombedarf, um Polaritäten und vieles mehr. Und keine Sorge: Das Ganze komplett ohne notwendiges Physikstudium.
Warum das Ganze — Stromversorgung für Effektgeräte
Bevor wir in die Praxis steigen und uns die unterschiedlichen Faktoren ansehen, die eine Stromversorgung von einer guten Stromversorgung unterscheiden, müssen wir den Elefanten im Raum adressieren. Warum sollen wir nach Tausenden Euros für Effektgeräte nun auch noch Geld für teure Netzteile ausgeben?
Es gibt zwei gute Gründe, die wir dabei beachten müssen. Zum einen der Sound (ja, die Stromversorgung deines Pedalboard klingt), zum anderen die Sicherheit – für dich und dein Equipment.
Brummen, rauschen, knacksen und kratzen – Störgeräusche sind eines jeden Gitarristen Feind. Wie viele davon auf die Stromversorgung der Effektgeräte (und Amps …) zurückgehen, habe ich in einem älteren Artikel bereits dargelegt: Störgeräusche beheben.
Besonders wichtig ist die Wahl einer hochwertigen Stromversorgung, die die einzelnen Signalwege isoliert und so elektromagnetische Interferenzen und andere Störquellen minimiert. Eine gut geschirmte E-Gitarre hilft auch.
Sicherheit — für dich und dein Equipment
Der Umgang mit Strom ist stets mit Bedacht anzugehen. Selbst bei so vermeintlichen Kleinigkeiten wie der Stromversorgung für deine Effektgeräte können ätzende Spannungen und Stromstärken auftreten. Und das ist mehr als gesundheitsschädlich. Auch das Equipment kann leiden — wer schon einmal ein falsch gepoltes Netzteil ins Fuzz gesteckt hat, weiß, wovon ich spreche.
Alle Scherze beiseite: Strom ist tödlich. Achte stets auf die Sicherheitsvorschriften und die Angaben der Hersteller, um dein Equipment sicher mit Strom zu versorgen.
Die Grundlagen der Stromversorgung für Effektgeräte
Das ganze Thema ist sicher nicht Teil des typischen Gitarren-Talks, daher fangen wir einfach an. Im folgenden Teil werde ich die drei großen Eckpfeiler einer sicheren und korrekten Stromversorgung für Effektgeräte vorstellen. Zur Kür (und das Vermeiden von Einstreuungen und Störgeräuschen) kommen wir danach.
Die richtige Spannung wählen
Elektrische Spannung, gemessen und beschrieben in Volt (V), gibt an gewissermaßen an, mit wieviel Druck die Energie durch die Leitung geht (Physiklehrer weghören).
Regelmäßig bewegen wir uns bei der Stromversorgung für Effektgeräte zwischen 9 und 24 Volt. Während eine Unterversorgung der Pedale regelmäßig nur ein „Nichts“ produzieren, kann eine zu hohe Spannung die Effektgeräte nachhaltig zerstören.
Da manche zentrale Stromversorgungen und Netzteile für Effektgeräte unterschiedliche Spannungen ausgeben können, ist besonders darauf zu achten, dass die jeweils richtige Spannung anliegt. Farbig markierte Kabel für höhere Spannungen können hilfreich sein.
Wichtig: Manche Pedale können bei unterschiedlichen Spannungen betrieben werden — klassische Fuzz-Pedale etwas klingen tatsächlich unterschiedlich, wenn sie mit unterschiedlicher Spannung beliefert werden:
Den Strombedarf sicher decken
Wie viel Strom ein Pedal braucht, um korrekt zu funktionieren, wird in der Regel in Milliampere (also einem Tausendstel Ampere) angegeben. Der Bedarf der Pedale richtet sich dabei nach der Funktionsweise. Analoge Pedale wie das klassische Boss DS-1 nehmen mit 4 mA sehr wenig Strom auf. Bei digitalen Pedalen wie dem Strymon Nightsky können dagegen schnell 300 mA und mehr zusammenkommen. Die Angaben zur notwendigen Versorgung finden sich immer bei den entsprechenden Pedalen!
Warum das wichtig ist? Weil die Stromversorgung deiner Effektgeräte so dimensioniert sein muss, dass alle Effekte gleichzeitig ausreichend mit Strom versorgt werden können.
Dazu gibt es eine gute, einfache Faustregel: Für ein Pedalboard rechnet man den Bedarf jedes einzelnen Pedals zusammen. Das Ergebnis multipliziert man dann mit 2 und hat die minimale Leistung des Netzteils ermittelt. Im Zweifel ist mehr immer besser.
Die Bedeutung der richtigen Polarität
Der letzte Punkt, der beachtet werden muss, um Effektgeräte sicher mit Strom zu versorgen, ist die Polarität. Die Polarität sagt im Grunde, in welche Richtung der Strom durchs Equipment fließen soll — beginnend und endend mit dem Stromstecker, der ein Zentrum und eine leitende Manschette außen hat.
Es gibt bei Effektpedalen hauptsächlich zwei Arten von Polarität: Plus im Zentrum (Center Positive) und Minus im Zentrum (Center Negative). Bei Effektgeräten ist die Center-Negative-Polarität besonders häufig. Das bedeutet, dass der negative Pol in der Mitte des Anschlusses liegt und der positive Pol außen. Die Polarität wird mittels eines Diagramms angezeigt — ist dir bestimmt schon oft aufgefallen.
Es ist wie bei einem Puzzle – nur wenn das Teil richtig herum passt, funktioniert alles einwandfrei. Wenn es allerdings falsch herum ist, können schnell Schäden entstehen.
Tipp: Die meisten Pedale und Effektgeräte sind Center-Negative. Solltest du Center-Positive Effekte haben, sollten die entsprechenden Kabel markiert sein!
Isolation und die Optimierung der Klangqualität
Die sicherheitsrelevanten Aspekte der Stromversorgung sind damit abgeschlossen. Eine Daisy-Chain mit billigen Netzteilen ist somit zwar funktional, dennoch keine tolle Lösung, wenn es klingen soll. Denn: Die Isolation einzelner Stromkreise auf einem Pedalboard spielt eine entscheidende Rolle bei der Optimierung der Klangqualität. Durch eine gute Isolation wird verhindert, dass Störgeräusche und elektromagnetische Interferenzen von einem Pedal zum nächsten übertragen werden.
Dies ist besonders wichtig, da solche Störungen zu unerwünschten Brummschleifen führen können, die den Gesamtklang beeinträchtigen. Isolierte Ausgänge auf einer hochwertigen Stromversorgungseinheit tragen maßgeblich dazu bei, diese Brummschleifen zu eliminieren und somit die Klangqualität deutlich zu verbessern.
Eine gut durchdachte zentrale Stromversorgung ermöglicht es, den bestmöglichen Sound aus den Pedalen herauszuholen, indem sie eine konstante und ungestörte Energiequelle bereitstellt.
Multinetzteile für die perfekte Stromversorgung für Effektgeräte
Ein Multinetzteil für Pedalboards ist zwar eine Investition, bietet jedoch gegenüber einzelnen Netzteilen entscheidende Vorteile. Insbesondere in Bezug auf Spannungsversorgung und technische Effizienzsind zentrale Netzteile unschlagbar.
Die Stromversorgung mehrerer Effektgeräte durch eine einheitliche Lösung für unterschiedliche Spannungsanforderungen und Polaritäten reduziert nicht nur den Kabelsalat und spart Platz. Sie gewährleistet auch, dass jedes Pedal mit der korrekten Spannung und der richtigen Polarität versorgt wird. Was, wie wir gesehen haben, essenziell für die Vermeidung von Schäden an den Effekten ist.
Zudem bieten Multinetzteile oft eine individuelle Isolation für jeden Ausgang, was eine optimierte und rauscharme Versorgung jedes einzelnen Pedals sicherstellt und so die Klangqualität des gesamten Pedalboards verbessert.
Stromversorgung für Effektgeräte: Fazit
Fassen wir schnell zusammen, was wir entwickelt haben: Das Verständnis der richtigen Spannung, des Strombedarfs, der Polarität und der Isolation ist entscheidend für die Leistung und Klangqualität von Pedalboards. All diese Aspekte tragen maßgeblich zur Rauschreduzierung und Sicherheit des Setups bei. Eine sorgfältige Auswahl und Konfiguration der Stromversorgung verhindert Schäden an den Effektgeräten und maximiert die Soundqualität.
Die spezifischen Anforderungen jedes Pedals zu verstehen und eine darauf abgestimmte Stromversorgung zu wählen, ist dafür unerlässlich.
Multinetzteile sind, entsprechende Qualität vorausgesetzt, besser für Pedalboards geeignet, als einzelne Netzteile für jedes Pedal. Sie ermöglichen nicht nur effizientere und sicherereStromversorgung, sondern fördert auch eine höhere Klangqualität und Zuverlässigkeit des gesamten Pedalboards. Also: Eine Investition, die sich lohnt — vielleicht sogar mehr, als das dritte Overdrive-Pedal.
Mehr Infos zum Thema Stromversorgung fürs Pedalboard
- Gitarre und Bass zum Thema: Artikel
- Bonedo: Vergleichstest Multinetzteile für Effektpedale
- Premier Guitar: How to power a pedalboard
- Joyo Audio: How to power your guitar effects
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