Stringtheorie: Fuzz für Bass – 5 sehr gute Empfehlungen für Tieftöner
Fuzz war einer der ersten Effekte für die E-Gitarre und entstand eher durch Zufall in den 1960er-Jahren. Doch während es für die sechssaitigen Kollegen unzählige Versionen gibt, die im Grunde alle gut sind, müssen Bassisten mit Obacht vorgehen, damit sie nicht an Fundament verlieren oder im Mix untergehen. Hier sind meine Top 5 1/2 Favoriten der Kategorie Fuzz für Bass.
Fuzz für Bass
Eins vorab: Zwar mag es für Gitarristen mehr Auswahl geben, doch wir Tieftöner können definitiv nicht über ein mangelndes Angebot klagen. Kein Wunder! Denn dieser Effekt gehört definitiv zu den begehrteren unter Bassisten. Mit einem Fuzz kann man nicht nur heftig rocken, sondern es auch als einen Grundbaustein für analoge Synthsounds verwenden. (Zu diesem Thema wird es bald einen eigenen Artikel geben.) Und weil ich leider nicht alle bassspezifischen Fuzz-Pedale dieses Planeten anspielen konnte, beschränkt sich diese Liste auf meine völlig subjektiven Lieblingstreter. Los geht’s.
SolidGoldFX Imperial MKII
Beginnen wir mit einem noch jungen Exemplar. Das SolidGoldFX Imperial MKII gehört zu den sogenannten Gated Fuzz-Effekten. Das bedeutet, dass der Sound irgendwann abrupt abbricht. In der Regel ist das von den verwendeten Gain-Einstellungen abhängig: Je geringer das Gain desto kürzer die Töne. Will man das? Oh ja, man will! Denn damit sind sogar herrliche Funklines möglich.
Die zweite Generation des Imperial basiert auf dem seltenen JEN Jumbo Fuzz und hat sogar ein eingebautes Gate an Bord, was ich mir persönlich für jedes Bass-Fuzz wünschen würde. Ein hochohmiger JFET-Vorverstärker sorgt für ein niedriges Grundrauschen und Definition im Klang. Und über den Contour-Regler könnt ihr die Mitten bearbeiten, die bei so manchem Konkurrent ein Problem im Mix darstellen. Das Gerät sieht mit seinen Schiebereglern nicht nur hervorragend aus, es klingt auch erstklassig am E-Bass.
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Electro Harmonix Green Russian Big Muff
Keine Fuzz für Bass – Topliste kommt ohne ein Big Buff aus, das ist mal klar. Aber warum zur Hölle empfiehlt der Autor ein gängiges Gitarrenpedal anstelle der vielen hauseigenen Bassversionen? Ganz einfach: Weil es mit seinen nur drei Reglern hervorragend am E-Bass klingt!
Auf dem Papier wäre eigentlich der Deluxe Bass Big Muff Pi* ein wahr gewordener Traum, mit seinem Hoch- und Tiefpassfilter, Noise Gate, Clean Blend, usw. Aber für mich persönlich ist bei all den netten Funktionen der Klang auf der Strecke geblieben. Wollt ihr mehr Optionen bei geringem Platz, greift lieber zum Bass Big Muff*. Und wenn ihr wirklich mehr Features bevorzugt, testet unbedingt den Sovtek Del. Big Muff Pi – das Teil ist genial und war lange Zeit Nr. 1 auf meinem Board.
Mein Favorit zum schmalen Kurs
Doch am Ende hat für mich der Green Russian Big Muff für schlappe 89 Euro das Rennen gemacht. Ich habe großen Respekt vor EHX, dass sie das Teil für so einen fairen Preis anbieten, während man bei manchem Boutiquehersteller mehr als das doppelte bezahlen kann. (Trotzdem ist der Wren & Cuff Tall Font Russian* ein sehr geiles Teil!) Wenn ihr mir nicht glauben wollt, lest euch durch die einschlägigen Bassforen (Talkbass, etc.) Der grüne Russe kann übrigens auch sehr gut zum geschmackvollen Ancrunchen genutzt werden, wie ihr im folgenden Video bei meinem Grinsebacken-Gedaddel sehen könnt.
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Z.Vex Woolly Mammoth Vexter
Machen wir uns nichts vor: Fuzz-Effekte haben total simple Schaltkreise und bestehen aus lächerlich wenigen Komponenten. Dementsprechend dreist ist der Preis für das Z.Vex Woolly Mammoth. Und doch muss es hier genannt werden, denn es hat geschafft, sich zu einem modernen Klassiker zu entwickeln, der in keiner Sammlung fehlen darf.
Auch das Wollmammut gehört zu den Gated Fuzz-Vertretern und besitzt einen unverkennbaren, eigenständigen Klang, der auf den größten Bühnen der Welt zu finden ist. (MUSE / Hysteria)
Das wollige Mammut deckt von harter bis sehr sehr harter Verzerrung alles ab. Der Sound kann von warm bis hin zu synth-artig/ industrial reguliert werden. Leichte Verzerrung ist nicht sein Bereich, dafür wurde das Pedal aber auch nicht entworfen und stellt für mich keinen negativ Punkt dar. Damit bleibt der einzig negative Punkt der hohe Preis. Das Pedal ist das mit Abstand teuerste in meiner Sammlung. Für mich ein eindeutiges Sound-Upgrade im Gegensatz zu meinem alten Fuzz-Pedal. – BR auf Thomann.de
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Amptweaker Bass TightFuzz JR Mini
Obertöne setzen sich für unser Gehör viel besser gegen tiefe Frequenzen durch. Effekte wie Overdrive, Distortion und Fuzz haben davon jeden Menge, was auch ein Problem bei der Suche nach einem guten Fuzz für Bass darstellt. Der Hersteller Amptweaker adressiert dieses Problem mit einer cleveren Idee:
Er hat nicht einfach nur einen simplen Clean-Blend des Direktsignals, sondern beschränkt dieses Signal auf die wertvollen tiefen Frequenzen. Ein sogenannter Dry Low-Blend. Allein gespielt würde das nur mumpfen. Aber in Kombination mit dem obertonreichen Fuzzsignal ist das ein klarer Vorteil gegenüber vielen anderen Produkten. Analog zum Noise Gate würde ich mir diese Funktion bei allen Bassdrives wünschen!
Die Mini-Version des TightFuzz verfügt trotz geringer Größe über erstaunlich viele Optionen und könnte damit vielleicht sogar zum idealen Fuzz für Bass gekrönt werden. So könnt ihr zwischen Germanium und Silizium selektieren, zwischen 60s / 70s / now-Sound wählen und habt dank Impedanzanpassung keine Problem mit anderen Effekten, egal ob davor oder danach. Der etwas höhere Preis ist damit mehr als gerechtfertigt. Zudem handelt es sich hier um einen eher kleinen Hersteller aus den USA, der die Pedale von Hand fertigt und den es zu unterstützen gilt!
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Darkglass Duality
Das Duality steht etwas im Schatten der vielen anderen, sehr erfolgreichen Drives des finnischen Herstellers, der gerade von Korg übernommen wurde. Nichtsdestotrotz, oder gerade deswegen, sollten sich besonders Fans härterer Genres dieses Pedal unbedingt näher ansehen. Im Inneren werkeln gleich zwei diskrete Fuzz-Schaltungen: 1x Gated Sägezahn und dazu ein brettharter High-Gain-Sound, die für eine große Auswahl an Fuzz Klängen miteinander kombiniert werden können. Das ist ziemlich einzigartig. Auch hat man dem Duality einen Clean Blend spendiert, was immer gut kommt.
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Und ihr so?
Mich interessieren brennend eure eigenen Empfehlungen. Welche Produkte müssen unbedingt erwähnt werden und dürfen in keiner Topliste fehlen? Schreibt uns gern einen Kommentar. Bässte Grüße an die Tieftongemeinde!
Weitere Informationen
- Mehr Ausgaben von Stringtheorie findet ihr hier
- Effekte für E-Bass Teil 1
- Flatwound-Saiten für E-Bass
- Top 5: Overdrive und Distortion für Bass in richtig gut
Videos
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3 Antworten zu “Stringtheorie: Fuzz für Bass – 5 sehr gute Empfehlungen für Tieftöner”
Schön was von AmpTweaker zu sehen. Habe selbst den Bass TightMetal jr. und besonders in Kombination mit nem fuzzenden Gitarristen, eine absolut brutale Wand ekelhaftesten Gains.
Das hast du schön gesagt. :o)
Ich selbst besaß einst den TightDrive und fand ihn ebenfalls großartig. Wie so oft ärgere und wundere ich mich darüber, dass ich ihn verkauft habe. Muss wohl im Zuge eines Digitalversuchs gewesen sein.
Meine Empfehlung lautet Boss Me 50b. Damit hast Du einen ultimativen Zugriff auf alle Parameter und sehr viele presets zum abrufen. Es ist lächerlich preisgünstig und klingt genial. Aber eigentlich brauchst du als Bassist kaum Effekte. Viele brauchen garnix.