Squier ist innovativer als die große Mutter und veröffentlicht zwei bisher ungesehene Signature Modelle für Ryan und Gary Jarman von „The Cribs“
Ich habe gerade das Gefühl, dass sich Fender aktuell auf den Lorbeeren der vergangenen Dekaden ausruht und Innovation der kleinen Tochter Squier überlässt. Denn da gibt es Jahr für Jahr immer mal wieder einen echten Schatz von der Stange, der später auch bei Sammlern begehrt ist, weil es sich oft um limitierte Modelle handelt. So könnte (!) es auch den beiden neuen Signature-Modellen für die Jarman-Brüder gehen, die seit letztem Jahr als (damals noch) Fake bezeichnete Bilder durch ein US-Forum gingen.
Die Gitarre ist für Ryan Jarman. Es handelt sich dabei um einen Mix aus Jaguar und Mustang mit Ahornhals im C-Profil und Palisandergriffbrett mit 21 Vintage Style Bünden und 42 mm am Sattel. Die Mensur ist 610 mm lang, also 24“ und somit Shortscale. Am Hals sitzt ein Duncan designed Single Coil in Jaguar Optik, am Steg ein „High-Output Humbucker“ ohne Rahmen, wohl eine Eigenentwicklung. Die Pickups haben wie bei einer Mustang einen On/Off-Schalter direkt oberhalb der Saiten, noch ist nicht klar, ob es auch die Out-Of-Phase-Stellung gibt. Das Brücken-Vibrato System wurde der Jaguar entnommen, sogar mit Feststellschalter. Als Lackierung steht nur Burgundy Mist zur Option – dafür mit matching Headstock.
Der Bass ist für Ryans Bruder Gary. Auch hier stand wieder kein spezielles Modell Pate, sondern es ist ein Mix aus Precision, Jazz und Mustang Bass. Der Ahornhals (ebenfalls im C-Shape) bekommt auch ein Palisandergriffbrett mit 22 Bünden – gesamt kommt der Gary Jarman Bass auf eine 32“ (813 mm) Mensur, also Medium Scale. Der Sattel ist 42 mm breit und der Pickup anscheinend wieder eine Eigenentwicklung von Squier namens „Vintage Style P-Style“, auf dem Schlagbrett sitzt eine Fingerstütze im 50s Stil unterhalb der Saiten, allerdings etwas näher in Richtung Mitte. Die HiMass Brücke ist ebenfalls ganz dolle „vintage“ mit Brass Sätteln. Der Body ist in ungewöhnlichem, aber sehr ansehnlichen Ocean Turquoise lackiert.
Bei beiden Offsetinstrumenten gibt Squier beim Bodyholz „Hardwood“ an, was so ziemlich jedes herkömmliche Tonholz wie Ahorn, Esche, Birke etc. ist. Hier ist laut „offizieller“ Bezeichnung erlaubt, was gefällt bzw. auf Lager ist oder billig eingekauft wurde. Laut einem Kollegen ist das eine Unart, die sich gerade bei mehreren Herstellern breit macht. Da sollte man zukünftig drauf achten – und anspielen vor Ort wird zum Pokerspiel und damit noch wichtiger denn je.
Noch gibt es keine Infos von Squier selbst, aber das Musikhaus Thomann führt beide bereits. Mein Job hat mal wieder seine Früchte getragen, ich habe mir, noch bevor ich diese Zeilen angefangen habe, den Bass vorbestellt. Liefertermin ist noch als „unbekannt“ gekennzeichnet, man munkelt von September. Noch so lange warten …
Squier (Fender) Ryan Jarman Signature Guitar bei Thomann
Squier (Fender) Gary Jarman Signature Bass bei Thomann