von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Spotify Streaming Report 2024 enthüllt: 50 Millionen Songs ohne Hörer - 175 Millionen unter 1000 Streams

Spotify Streaming Report 2024 enthüllt: 50 Millionen Songs ohne Hörer - 175 Millionen unter 1000 Streams  ·  Quelle: Ted Hsu / Alamy Stock Foto

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Die Welt des Spotify Streaming und anderer Musik-Plattformen wird zunehmend von Zahlen und Statistiken beherrscht, die ein tiefgreifendes strukturelles Problem offenbaren: die unglaubliche Menge an hochgeladenen Tracks, von denen die meisten kaum gehört werden. Laut dem Jahresbericht von Luminate waren im Jahr 2024 insgesamt 202 Millionen einzelne Tracks auf Audio-Streaming-Diensten verfügbar. Davon wurden 93,2 Millionen Tracks innerhalb eines Jahres nicht mehr als zehnmal abgespielt. Diese Zahl verdeutlicht eine noch nie dagewesene Übersättigung der Plattformen, die durch den einfachen Zugang zu Produktionsmitteln und die Möglichkeit des direkten Uploads noch verstärkt wird. Aber wie geht es weiter?

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Spotify Streaming 2024: Die Wahrheit hinter den Zahlen

Die stetig wachsende Flut neuer Musik wird durch günstige oder kostenlose Tools sowie KI-gestützte Produktionssoftware nochmals mehr angeheizt. Durchschnittlich wurden im Jahr 2024 immer noch rund 99.000 neue Titel pro Tag hochgeladen, ein leichter Rückgang gegenüber 103.500 Uploads pro Tag (!) im Vorjahr. Dennoch bleibt das Problem offensichtlich: Rund 87 Prozent aller Tracks auf Streaming-Plattformen erreichen weniger als 1.000 Plays pro Jahr. Gleichzeitig erreicht laut Chartmetric nur ein geringer Prozentsatz der Künstler nennenswerte Hörerzahlen. Nur 5,31 Prozent der Spotify-Künstler konnten mehr als 1.000 monatliche Hörer vorweisen, während sich 86 Prozent mit weniger als zehn Hörern begnügen mussten.

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Diese Entwicklung hat innerhalb der Musikindustrie zu einer intensiven Diskussion geführt. Einige fordern, dass Songs, die eine bestimmte Hörerzahl nicht überschreiten, aus dem Tantiemenpool herausgenommen werden. Spotify hat Anfang 2024 diese Praxis bereits eingeführt und schließt Titel, die weniger als 1.000 Mal pro Jahr abgespielt werden, von der Ausschüttung aus (wir berichteten hier). Kritiker argumentieren jedoch, dass diese Titel zusammengenommen immer noch einen erheblichen Anteil der gesamten Streams ausmachen. Auf der anderen Seite zeigt sich, dass die riesige Menge an Inhalten auf den Plattformen nicht nur die Sichtbarkeit einzelner Werke verringert, sondern ebenso den Gesamtwert des Angebots verwässert.

Song-Pyramide aller Streaming Tracks
Song-Pyramide aller Streaming Tracks · Quelle: Luminate
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Spotify Streaming: Die unsichtbare Seite des Musikgeschäfts

Die Übersättigung stellt aber nicht nur für Künstler eine Herausforderung dar, sondern ebenfalls für die Plattformen wie Spotify Streaming selbst. Es stellt sich die Frage, wie Streaming-Dienste mit der wachsenden Zahl ungehörter oder kaum wahrgenommener Tracks umgehen können, ohne gleichzeitig an Attraktivität und Vielfalt einzubüßen. Gleichzeitig zeigen die Zahlen, dass viele Künstler trotz der Möglichkeit, ihre Musik weltweit zugänglich zu machen, kaum ein Publikum erreichen. Diese Realität spiegelt das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wider und stellt die Nachhaltigkeit des aktuellen Streaming-Modells in Frage.

  • Die meistgestreamten Künstler - Spotify Streaming
  • Die meistgestreamten Songs 2024 - Spotify Streaming

Während die Anzahl der verfügbaren Tracks ständig steigt, bleibt die Aufmerksamkeit der Hörer begrenzt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, neue Wege zu finden, um Qualität und Relevanz innerhalb des endlosen Angebots hervorzuheben. In einer Zeit, in der Musikproduktion und -vertrieb so einfach sind wie nie zuvor, wächst die Herausforderung, zwischen kreativem Überfluss und wirtschaftlicher Realität zu navigieren. Spotify Streaming und die gesamte Branche stehen vor der Aufgabe, ein Gleichgewicht zu finden, das sowohl den Künstlern als auch den Hörern gerecht wird.

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2 Antworten zu “Spotify Streaming Report 2024 enthüllt: 50 Millionen Songs ohne Hörer – 175 Millionen unter 1000 Streams”

    Schwitters‘ Kurt sagt:
    -1

    Das KI Problem verdränge ich mal lieber, ein Thema für sich. ;)
    Günstigere Produktionsmittel, Veröffentlichungsmöglichkeiten für Jedermann, das muss nicht per se schlecht sein. Wer bestimmt sonst, wer musizieren und veröffentlichen darf? Nur Menschen mit Musikstudium? Dann hätte es Punk nie gegeben. Was ist denn systemrelevant und vor allem, welches System ist denn relevant? Kultur und Künstlerische Freiheit, der Kapitalismus der Tech-Giganten, Serverkapazitäten und Netzauslastung, der die Musik banalisierende Umgang mit selbiger durch den Verbraucher? Dass man sich auf dem Weg zum Arzt lieber Muzak reinpfeift als Schwere Kost, erklärt sich von selbst. (Das Gedudel im Supermarkt, wird das eigentlich auch gestreamt?) Die Musik die am Meisten gehört wird, ist sicher Stangenware, trägt die zur Evolution bei? Wer bestimmt nun was gelöscht wird? Algorithmen? Zensur? Vielleicht sind die heutigen Ladenhüter in 20 Jahren der Kracher. (Bitte, bitte, bitte!)
    Wie sieht es bei den Alternativen wie BC aus? Finden die die Musiker auch schon lästig?
    Die vielen ? sind im Übrigen nicht rhetorisch gemeint.

    KallePeng sagt:
    0

    Ich möchte Songs kaufen, d.h. wie eine CD oder Platte oder eine Lizenz, ohne Einschränkungen einmal, für mein Leben lang kaufen und so oft und ohne Mitglied in einem Verein zu sein so oft, wann und wo ich will abspielen können PUNKT

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