von Moogulator | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Spektro Audio NGEN

Spektro Audio NGEN  ·  Quelle: Spektro Audio

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Nimmt uns die KI eigentlich die Ideen weg? Nein. Eigentlich wäre es auch irreführend, da der Spektro Audio NGEN keine „Künstliche Intelligenz“ oder das enthält, was dafür gehalten wird. Er arbeitet eher mit generativen Tools, welche einschränkende und justierbare Vorlagen liefern. Sie basieren auf einer Art gesteuertem Zufall. Diese kleine Hardware ist kompakt und hilft beim kreativen Songbau.

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NGEN nach AcdGen

Vielleicht kennt ihr noch das AcdGen (gesprochen AcidGen)? Das war ein Hardware-Generator für Acid-Basslines und Strukturen. Dieser neue Sequencer hat 16 MIDI Spuren und kann sie „von alleine“ Nach Vorgabe und stilecht bestücken. 12 Generatoren liefern 10 Midi „Effekte“, die die generierten Spuren verfeinern. MIDI wird per USB oder Miniklinken-MIDI geliefert und die Speicherung erfolgt auf Micro-SD-Karten. Netterweise wird auch ein kleiner MIDI-Monitor bereit gestellt.

Für eine interessant bleibende Struktur und Verlauf sorgt die Auto Variation, die das Material bewegt und verändert. Es ist auch möglich das relative Timing der einzelnen Spuren mittels „Alternativer Clock“ zu ändern. Das Gerät hat einen allgemeinen Performance-Modus gegenüber dem normalen Edit-Status. Auch die Steuerung des Gerätes ist über MIDI-Controller-Daten möglich. Außerdem werden 2 CV/Gate-Paare angeboten, die das Gerät ein „bisschen“ für Modular und Analog öffnen.

Im NGEN sind „Generatoren“ für Beats, Melodien, aber auch Slides und andere musikalischen Aktionen bereits vorhanden. Die Spuren besitzen jeweils einen MIDI-Effekt. Das sind also keine „Effektketten“. Zur Organisation sind „Patterns“ keine Daten, sondern die Einstellungen, um die passenden Spuren zu generieren. Dafür gibt es aktuell Projekte, in denen das gesichert wird. 8 Patterns enthalten quasi die wichtigen Änderungen innerhalb eines Songs, der hier, wie schon erwähnt, „Projekt“ genannt wird.

Normales und Interessantes in NGEN

Intern gibt es eine Art Routing, dadurch lassen sich andere Spuren beeinflussen. Auch ein ganz normaler Arpeggiator ist Teil des NGEN Sequencers. Für alle, die Angst haben, dass alles generiert sein muss, sei aber gesagt, dass es auch einen „Input„-Typ gibt, der nichts anderes als ein Step-Eingabe-System ist. Damit kannst du manuell deine Sequenz bauen.

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MIDI-Files können ganz einfach mit dem MIDI-Player abgespielt werden. Der NGEN ist also nicht nur Kreativ-Tool, man kann auch „Last Christmas“ oder „Assimilate“ auf das wartende Dubstep Publikum abfeuern – so man das braucht und möchte. Auch enthalten ist ein AkkordFolge-Tool und ein 4facher Percussion-Erzeuger namens „Samba“, der natürlich keine Genre-Vorgabe ist.

Erst und mit dem letzten Abschnitt merkt sicher jeder, dass dieser kleine NGEN Sequencer ein Alleskönner ist, der gewöhnliche Jobs erledigen kann. Aber es muss eben nicht dabei bleiben und deshalb ist der NGEN ein interessanter Neuling.

Mehr über Spektro Audio

Der Preis von NGEN liegt bei 599,00 US-Dollar. Die Firma hat den Sitz in Brasilien.

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5 Antworten zu “Spektro Audio NGEN erfindet für dich Rhythmen und Melodien”

    ML sagt:
    0

    ist das jetzt Desktop- oder Eurorack-Format? Das es zumindest kein Plugin ist, vermute ich anhand der versteckten Hinweise auf USB, Miniklinke, etc.

    ist mir leider schon öfter aufgefallen, das man bei vielen Artikeln erstmal rätseln muss ob Hard- oder Software

    Marco sagt:
    0

    In letzter Zeit tauchen immer mehr solche selbsternannten alleinunterhaltende Selbstkünstlergeräte auf, die einem sogar nun noch die wahre Essenz des musizieren abnehmen wollen! Ob sie es können oder nicht ist mir ehrlich gesagt egal, aber ich frage mich trotzdem warum ich eigentlich Musik machen soll wenn diese Geräte mir sogar das noch abnehmen wollen. Vielleicht habe ich ja auch keine Ahnung, aber ehrlich gesagt lasse ich mir diese Arbeit nicht gerne abnehmen. Dazu kommt, dass ich mir sicher bin, dass sowas ohnehin am Ende sehr holzig klingen würde, und ich hinterher so damit beschäftigt wäre den kreativen Erguss dieses Automaten in eine musikalische wertvolle Bahn zu leiten, dass mir das keinen Spaß bereiten würde und ich auch nicht mal auf mein Ergebnis stolz sein könnte, weil ich das ja selbst garnicht gespielt habe. Vielleicht bin ich auch einfach zu alt und engstirnig und eine neue junge Generation von Musikern kann sich für die Zusammenarbeit mit dem Automaten begeistern, weil Ergebnisse mühelos zu erzielen sind und ein jahrelange Auseinandersetzen mit der musikalischen Materie erspart würde……

      Moogulator sagt:
      0

      ich verwende zwar keinerlei Randomizer. Aber auf eine Bühne und in eine Partitur schreibst du doch auch gelegentlich „hier HiHat Figur YX nutzen und leicht variieren“. Denke schon, dass das Gerät mit einer größeren Oberfläche noch interessanter wäre – der Rest hört Autechre, die schon sehr früh solche Tools verwendet haben, als sie noch eher experimentell waren.

      Man muss dafür kein Akademiker sein, aber auch kein „Alleinunterhalter“. Das Abwertende spricht sich schneller aus als es gut sein kann.

      Schau dir auch mal „Karma“ an, eine Art Vorstufe davon. Stil/Spielmittel variieren etc.

      Es gibt noch mehr solcher Sachen, aber das nur nebenbei. Alles Gute!

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