SP-1200 Alternativen: Coole Sampler mit Punch und 12-Bit-Sound
SP-1200 Alternativen: Coole Sampler mit Punch und 12-Bit-Sound · Quelle: Rossum Electro-Music
Der Sound der E-Mu SP-1200 ist legendär. Allerdings ist das Original seit Jahren nur noch gebraucht und zu Mondpreisen zu haben. Deshalb schauen wir, welche SP-1200 Alternativen es heute gibt. So bekommst du den Sound von einem der berühmtesten Sampler der Welt oder einen zumindest einen vergleichbaren eigenständigen Charakter. Dabei stellen wir nicht nur Hardware vor, sondern auch ein paar Plugins.
SP-1200 Alternativen
Es gibt nicht viele (Drum-) Sampler, die so berühmt sind wie die E-Mu SP-1200. Die Mischung aus Drum-Machine und Sampler wird auch heute noch wegen ihres einzigartigen Klangcharakters und einfachen Workflows geschätzt. Die 1987 erstmals vorgestellte Maschine arbeitet mit einer für heutige Verhältnisse eher niedrigen Auflösung von 12 Bit und analogen Filtern (SSM2044) – diese Kombination ist mit Sicherheit ein Grund für den markanten Sound.
Außerdem ist die Sampling-Zeit extrem limitiert. Gerade mal 10 Sekunden stehen insgesamt zur Verfügung, ein einzelnes Sample darf sogar nur maximal 2,5 Sekunden lang sein. Und maximal acht Sounds lassen sich zudem nur gleichzeitig abspielen.
Um die begrenzte Sampling-Zeit kreativ zu nutzen, wird die SP-1200 oft mit schneller abgespieltem Audiomaterial „gefüttert“, das im Sampler dann wieder langsamer abgespielt wird. Dabei entsteht dieser ganz besondere „körnige“ Sound, der neben dem berühmten „Punch“ ebenfalls zu dem einzigartigen Klangcharakter beiträgt.
Die hier vorgestellten SP-1200 Alternativen orientieren sich in einigen Aspekten an der Vorlage, bringen teilweise aber auch ihre eigenen Vorzüge mit. Du findest hier nicht nur Hardware, sondern ebenso ein paar ausgewählte Plugins. Legen wir los!
Rossum Electro-Music SP-1200: Limitierte Neuauflage des Originals
Wenn wir über SP-1200 Alternativen reden, müssen wir mit dem Original anfangen. Die E-mu SP-12000 gibt es nur noch auf dem Gebrauchtmarkt und erzielt mittlerweile locker Preise um 6000 Euro. Aber mit Rossum SP-1200 gibt es tatsächlich eine neue Version, die auf der zum 35. Jubiläum veröffentlichten SP-1200 Renovation basiert.
Näher am Original geht es nicht, schließlich geht das Design selbst auf David Rossum zurück. Ein paar moderne Updates bekommt der Klassiker aber trotzdem. Daten werden über SD-Karte gelesen, die Sampling-Zeit wird auf 20 Sekunden ausgebaut und mit dem HFE-Format lassen sich Files besser austauschen. Es gibt zudem noch ein paar weitere Updates, in diesem Artikel findest du mehr Infos. Der Preis bleibt aber trotzdem beachtlich, knapp 4000 US-Dollar plus Zoll und Versand musst du kalkulieren.
ISLA Instruments S2400: Unter den Hardware SP-1200 Alternativen am nächsten dran am Original
Eine Art moderne Version der SP-1200 bekommst du mit ISLA Instruments S2400. Wenn du mich fragst, ist dies die beste aktuelle SP-1200 Alternative als Hardware. S2400 setzt auf das gleiche Design und den gleichen Workflow, packt aber an allen Stellen einen drauf. So ist authentisches Sampling mit 12 Bit und 26 kHz möglich, es gibt aber auch einen HiFi-Modus mit 16 Bit und 48 kHz. Im Vergleich werden Stereo-Samples unterstützt und die Sampling-Zeit bewegt sich auf heutigem Niveau.
Die Filter und deren eigenwillige Umsetzung orientieren sich am Original, der massiv erweiterte Sequencer bietet mehr Möglichkeiten. Neben vielen weiteren Extras ist auch das OLED ein Vorteil, denn mit einem Screen lassen sich Samples einfach viel besser editieren. Der Preis ist nicht ganz ohne, S2400 ist aber immer noch um einiges günstiger als die gebrauchten Originale oder das Reissue. Bekommst du bei Thomann in den Farben Weiß* und Schwarz*.
Sonicware LIVEN Lofi-12: Schöner LoFi-Sound aus Japan
Mit LIVEN Lofi-12 hat Sonicware eine sehr schöne Groovebox herausgebracht, die Sampling mit einem Step-Sequencer verbindet. Und wie der Name schon impliziert, steht hier ein Sound mit 12-Bit-Charakter im Vordergrund. Der Sampler arbeitet mit Auflösungen von 16/12 Bit und 24 kHz, erinnert damit also an die frühen und begehrten Vintage-Sampler wie eben auch die SP-1200. Mit dem 4-Spur-Sequencer setzt LIVEN Lofi-12 ebenfalls auf Begrenzung, die aber deine Kreativität fördern soll. Praktisch ist, dass auf jedem Step ein anderes Sample liegen kann – so umgehst du die Beschränkung. Und auch das mit einem Update nachgereichte Resampling von erstellten Patterns kommt dir hier zugute.
Samples lassen sich mit der Chopping-Funktion automatisch in einzelne Parts zerlegen. 12 Track-FX und neun Master-Effekte gehören zu den weiteren Highlights. Sehr cool ist der optionale Batteriebetrieb. Mit dem eingebauten Lautsprecher lädt das kompakte Gerät zum mobilen Beatmaking ein. Und er Preis ist natürlich auch sehr ansprechend. Bekommst du hier bei Thomann*.
Roland SP-404 MKII: Ein sehr eigenständiger Sampler mit ganz eigenem Sound
Die Roland SP-404 MKII gehört in eine Liste über SP-1200 Alternativen. Dabei hat der tragbare Sampler auf den ersten Blick gar nicht viel mit dem Kult-Sampler von E-mu Systems gemeinsam. Aber die ursprünglich unter dem Namen Boss vorgestellte SP-Reihe ist selbst zu einem Klassiker geworden. Denn auch hier bekommst du einen speziellen und sehr geschätzten Soundcharakter, der hier primär durch die vielen interessanten Effekte (wie die Vinyl Compression) entsteht. Und ähnlich wie die E-mu SP-1200 werden die SP-Sampler von Roland ebenfalls sehr von Hip-Hop- und Beat-Producern geschätzt.
Ich würde sogar sagen, dass SP-303 und SP-404 für die 2000er das sind, was die SP-1200 in den 1990ern war. SP-404 MKII ist das neuste Modell, bleibt dem Konzept aber absolut treu. Mit der eingebauten Batterie ist der kleine Sampler auch mobil einsetzbar, der interne Speicher ist mit 16 GB üppig bestückt und es gibt jetzt sogar einen DJ-Modus zum Auflegen. Wirklich ein cooles Teil! Bekommst du hier bei Thomann*, auch als limitierte Stones Throw Edition*.
Teenage Engineering EP-133 K.O. II: Cooles Design, eigener Sound und sogar mobil einsetzbar
Ein weiterer interessanter Kandidat ist EP-133 K.O. II. Der Sampler von Teenage Engineering war ja im letzten Jahr eine richtige Überraschung und das aus vielen Gründen. Zuallererst sticht hier natürlich das Konzept und Design ins Auge. Strenggenommen orientiert sich der neue Sampler eher an der Akai MPC – einem weiteren zeitlosen Klassiker. Aber auch hier spielt wie beim kleinen Vorgänger PO-33 K.O.* die Liebe zu LoFi-Sound eine gewisse Rolle. Und ähnlich wie bei der SP-1200 gibt es einige Begrenzungen, die aber für einen kreativen Workflow förderlich sein können. Sechs Stereo- oder 12 Mono-Stimmen klingt nämlich zunächst nicht spektakulär und auch 64 MB Speicher ist nicht gerade üppig.
Im Gegenzug bietet der Sequencer aber ein paar Möglichkeiten, die diesen von einigen anderen (teureren) Geräten abhebt. Dazu gehört beispielsweise eine variable Pattern-Länge mit bis zu 99 Takten! Sechs Send-Effekte und ein Master-Effekt sorgen für klanglichen Feinschliff. Der eingebaute Lautsprecher und Batteriebetrieb gefällt ebenso. Die erste Charge litt teilweise unter der nicht optimalen Verpackung. Dadurch kam der empfindliche Fader schnell zu Schaden – das Problem soll bei zukünftigen Modellen nicht mehr auftreten. Aktuell ist EP-133 K.O. II erst in ein paar Wochen wieder lieferbar, du kannst aber hier bei Thomann vorbestellen*.
Korg Volca Sample: Klein und mit hohem Spaßfaktor
Wer in Foren nach SP-1200 Alternativen schaut, stößt tatsächlich auch auf den kleinen Korg Volca Sample. Wer hätte das gedacht? Viele bescheinigen diesem Gerät einen „crunchy“ Sound mit sehr eigenem Charakter. Dabei kann die kleine „Kiste“ noch nicht einmal sampeln. Sounds musst du nämlich (beim neuen Modell) über USB und die zugehörige Software übertragen. Vielleicht spielt die interne Auflösung von 16 Bit und 31,25 kHz hier eine Rolle – vielleicht ist es auch das 2-Pol-Filter, das den Samples die klangliche Note verpasst. Der Sequencer ist durchaus minimalistisch, bringt aber auch ein paar schöne Features wie Motion-Sequence für neue Ideen.
Wenn du nach kompakten SP-1200 Alternativen suchst, solltest du den Volca Sample also durchaus in Betracht ziehen. Die kleine Groovebox unterstützt wie einige andere Gerätschaften auf dieser Liste einen Betrieb mit Batterien, ein Lautsprecher ist ebenfalls eingebaut. Und der relativ günstige Preis ist natürlich auch ein gutes Argument. Bekommst du hier bei Thomann* in der neuen Version. Die solltest du wegen des USB-Ports auf jeden Fall gegenüber dem alten Modell bevorzugen!
Inphonik RX1200: SP-1200 Alternative als Plugin
Die günstigsten SP-1200 Alternativen bekommst du natürlich virtuell mit Plugins. Diverse Bitcrusher helfen dabei, Samples den Sound von Vintage-Samplern zu verpassen – damit bekommst du relativ gut den Klangcharakter der E-mu SP-1200 hin. Inphonik RX1200 geht allerdings einen Schritt weiter und emuliert auch Details wie die Eigenschaften des Eingangsverstärkers oder das Aliasing beim Ändern der Tonhöhe.
Außerdem gibt es einen flexiblen Sample-Editor, der das Bearbeiten der Sounds wesentlich komfortabler macht als die Hardware-Vorlage. Stereo-Samples sind ein weiterer Bonus dieses Plugins gegenüber dem Original, Polyphonie wird ebenfalls unterstützt. Und klar, über Sampling-Zeit musst du dir hier auch keine Gedanken machen. Inphonik RX1200 bekommst du bei Plugin Boutique*.
TAL TAL-Drum: Dieses Plugin kombiniert modernen Workflow mit dem Sound von Vintage-Drum-Samplern
Viele DAWs bieten bereits Drum-Sampler, die mit belegbaren Pads anbieten. TAL-Drum ist quasi eine Luxus-Version davon. Schnell erstellst du hiermit eigene Drum-Kits, die über vier Layer auf 64 Pads gespielt werden. Zum Plugin gehört gleich eine ganze Sammlung von hochkarätigen Samples. Interessant ist aber der schnelle Zugriff auf Parameter wie LFO, Hüllkurven (auch für Modulation), außerdem erwarten dich verschiedene Modi für Time-Stretching und diverse LoFi-Effekte.
Samples lassen sich in dem Plugin in einzelne Slices zerlegen, auch das ist praktisch. Und das bieten wirklich sehr wenige Software-Sampler: Du kannst direkt in TAL-Drum sampeln! Bekommst du hier bei Plugin Boutique*. Und mindestens genauso interessant ist übrigens der TAL-Sampler, der sich eher auf klassische Rack-Sampler bezieht, dabei aber auch großen Wert auf die klangliche Emulation von vielen Vintage-Klassikern legt. Hier bei Plugin Boutique kaufen*.
waveTracing SP950: Sound-Emulation von SP-1200 und S950
Zum Abschluss noch eine weitere Software-Lösung: SP950 von waveTracing ist ein relativ einfaches Plugin, das im Prinzip wie ein Bitcrusher funktioniert. Du hast es hier also nicht mit einem Drum-Sampler zu tun, sondern vielmehr mit einem Audioeffekt. SP950 konzentriert sich gleich auf zwei ikonische Sampler. Neben der E-mu SP-1200 wird nämlich auch der 12-Bit-Sound des Akai S950 emuliert. Viel Liebe zum Detail steckt hier drin. So kann SP950 auch den typischen Pitch-Down-Sound der SP-1200 nachbilden und reichert so den Sound mit granularen Artefakten an. Cooles Plugin, das du für wenig Geld hier beim Hersteller bekommst.
Fazit
Wie du siehst, gibt es interessante Hardware und ebenso Plugins, die als SP-1200 Alternativen infrage kommen. Einige davon orientieren sich sehr stark an der Vorlage, andere bringen ihre eigenen Stärken mit und bieten zusätzliche moderne Features. Dabei gibt es durchaus auch relativ preiswerte Alternativen zu dem E-mu SP-1200 Drum-Sampler. Einige der hier vorgestellten Produkte haben sogar das Zeug dazu, selbst „Future Classics“ zu werden.
Mehr über die Hersteller
- Rossum-Electro-Music News
- Isla Instruments News
- Sonicware News
- Roland News
- Teenage Engineering News
- Korg News
- Inphonik News
- TAL News
Weitere Videos zum Thema SP-1200 Alternativen
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