Soundpaint: Wird die freie Sample-Engine Kontakt vom Thron stoßen?
In der Rubrik Samples der Woche berichten wir regelmäßig über Sample-Packs und auf Samples basierende Instrumente. Und da ist Kontakt von Native Instruments ganz eindeutig der Platzhirsch. Jede Woche erscheinen neue Instrumente für Kontakt, teilweise bieten diese einen riesigen Funktionsumfang und äußerst raffinierte Interfaces. Allerdings funktioniert nur ein geringer Teil dieser Instrumente mit dem kostenlosen Kontakt Player. Meistens ist die Vollversion notwendig. Soundpaint will hingegen einige Sachen anders machen. Das neue Sample-Instrument des gleichnamigen Herstellers gibt es in der Basis-Version als kostenlosen Download. Weitere Instrumente sollen jede Woche als optionale Käufe erscheinen, alternativ gibt es ein „All Bundle“. Speziell die Sample-Engine soll hier überzeugen, ganze acht Jahre wurde daran gearbeitet. Wird Soundpaint Kontakt von dem Thron stoßen, oder ist das alles nur Hype?
Soundpaint
Die als kostenloser Download verfügbare Basis-Version beinhaltet die komplette Engine. Abgespeckt wurde hier also nichts, mit dem 1928 Vintage Steinway Grand Piano ist sogar bereits ein erstes Instrument enthalten. Weitere kostenpflichtige Instrumente erscheinen laut Hersteller nun jede Woche. Mit Hybrid Emotions, G-Brass, Beautiful Noises, 1975 Soul Guitar, Orange 808 UDS, Palindrome UDS und Juniper UDS (sic) gibt es zum Start bereits neues Klangfutter, das zu Preisen von 30 bis 80 US-Dollar angeboten wird. Sales sollen niemals stattfinden, dabei sagt doch ein Sprichwort „sag niemals nie“.
Im Gegensatz zu Kontakt fällt direkt auf, dass das Interface vergleichsweise minimalistisch wirkt. Große Grafikspielereien scheinen keinen Platz zu haben – hier geht es vordergründig um übersichtliche Bedienung. Und natürlich auch um die Reduzierung von jeglichem Ballast, dazu gehört eben oft auch die Grafik.
Soundpaint Engine
Performance wird bei Soundpaint groß geschrieben, neben einem schnelleren Workflow sollen auch Ladezeiten deutlich verkürzt werden. Das gilt besonders für das Zusammenspiel mit SSDs. Nochmal zum Interface: Das Belegen eines Controllers erledigt ihr hier mit einem Rechtsklick und kurzer Bewegung am entsprechenden Regler, Button oder Slider. Fertig.
Natürlich gehören auch Effekte zu der Engine. Die sollen einen analogen Sound bieten und decken eine recht umfangreiche Palette ab. Es gibt algorithmische Reverbs, Granular-Verbs, (BBD-) Delays, verschiedene Verzerrungs-Typen, Bitcrusher, ein spezielles Gate, Chorus oder diverse Filter. Effekte lassen sich jederzeit neu anordnen, so muss das sein!
Soundpaint hat außerdem ein paar Tricks auf Lager. So nennt der Hersteller die Morph-Funktion, mit der ihr laut Beispiel ein Piano in einen Wassertropfen verwandelt. Hmm, das macht neugierig.
Soundpaint spricht davon, dass die Engine Sampling im „analogen Stil“ erledigt und Instrumente „in Echtzeit rendert“. Das wird mit einem kleinen Vergleich illustriert. So müssen wir uns ein „Piano mit 127 dynamischen Velocity-Layern auf jeder Note“ vorstellen. Diese Layer morpht das Plug-in wohl selbstständig und generiert dann neue Samples daraus. Wahrscheinlich soll das „Ultra-Deep Sampled“ bedeuten, dessen Abkürzung UDS ihr auch in einigen Namen der erhältlichen Instrumente lesen könnt.
Alter Wein in neuen Schläuchen?
Auch wenn Soundpaint quasi erst jetzt veröffentlicht wurde, geistert dies schon seit einiger Zeit im Netz. So hat 8Dio schon bei einigen Gelegenheiten Videos gezeigt und die Software dabei noch „Sound Paint“ genannt.
Tatsächlich scheint die Engine schon bei einigen Produkten im Einsatz zu sein und der neue Name dient vor allem dem Marketing. Manchmal ist so ein Neustart ja aber auch genau der richtige Weg. Bei früheren Instrumenten hat 8Dio definitiv auch auf Kontakt gesetzt, vielleicht soll nun einfach mal ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. Wir wünschen dabei auf jeden Fall viel Erfolg!
Der Hersteller ist jedenfalls daran interessiert, dass neue Instrumente für Soundpaint entstehen. Wenn ihr euch jetzt aufgerufen fühlt, findet ihr hier weitere Infos.
Spezifikation und Preis
Soundpaint läuft als VST, AU und Standalone auf macOS (10.11 oder neuer) sowie Windows (7 bis 11). Der Download ist kostenlos, zusätzliche Instrumente erscheinen jede Woche und sind zu unterschiedlichen Preisen erhältlich. Ihr bekommt aber auch das Soundpaint All Bundle mit „allen Instrumenten“ für 300 US-Dollar (weitere Infos hier).
Weitere Infos über Soundpaint
Videos
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5 Antworten zu “Soundpaint: Wird die freie Sample-Engine Kontakt vom Thron stoßen?”
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Mehr Informationen
„Tatsächlich scheint die Engine schon bei einigen Produkten im Einsatz zu sein“ – Echt? Welche sollen das sein?
Das frage ich mich auch. Auf der Website steht jedenfalls: „We estimate our Soundpaint and 8Dio instruments are used in about 40% of all large-scale commercial music today and featured in virtually any movie, TV-show, video-game, TOP-40, Broadway show in the world.“
Irgendwie nicht besonders beeindruckend.
In meinen Augen will der Hersteller nur einen neuen Weg aufmachen, Geld zu generieren. (siehe Spectrasonics „Sonic Extensions“ uvm). Die neue Masche um zu verkaufen…
Die Sounds sind allesamt nichts Neues.
Eigene Engines machen die anderen auch. Da wollen wohl noch mehr von Kontakt weg. Aber sicherlich auch nur aus finanziellen Gründen…
Kann Kontakt imho nicht vom Thron stürzen, weil kein eigenes Sampling oder Sampleimport möglich ist. Also kein Sampler, sondern ROMpler mit ein paar Extrafeatures, für den man Futter kaufen muss. Kontakt ist zwar auch ein ROMpler, erlaubt aber zumindestens den Import von eigenen Samples und deren Bearbeitung sowie Export von Patches. Soundpaint wird daher für Sound Designer wohl eher egal sein. Obwohl die UI recht gelungen ist… Schade, hatte mir mehr erhofft von dem Teil…
Wie sieht es mit Timestretching aus? Kann das Programm das?