Soundcloud ist wohl knapp bei Kasse und Myspace wird mal wieder verkauft. Was ist los in der Social Music World?
Eine Hiobsbotschaft nach der anderen. Erst SFX und Beatport, jetzt Soundcloud. Ok, das munkelt man ja schon lange. Aber was passiert gerade in der Branche? Mit Musik lĂ€sst sich anscheinend nicht mehr das groĂe Geld verdienen. Die hohen Investitionen der virtuellen Firmen werden nicht mehr eingespielt.
Und an wem wird es mal wieder ausgelassen? Genau! An uns Musikern und KĂŒnstlern âŠ
Ok, an Myspace kann ich mich nur noch vage erinnern. Die Plattform, die schon durch mehrere HĂ€nde ging, erlebte einige Wiedergeburten. Keine davon zĂŒndete. In den ersten Jahren war es das gröĂte Portal, das sich viele Musiker als Marketing Plattform zu eigen machten. Es wurden alle Fans mit den wichtigsten Informationen erreicht. Facebook verdrĂ€ngte dieses Portal komplett. Es hat das Nutzungsverhalten der User besser adaptiert. Jetzt wird erneut eine weitere Runde fĂŒr Myspace eingelĂ€utet. Aber wer braucht dieses Portal eigentlich noch? Es gibt genug starke Konkurrenz im Social Media Bereich mit weitaus höheren Nutzerzahlen. (Quelle: http://www.theguardian.com/technology/2016/feb/11/myspace-time-inc-facebook-acquisition-ownership)
Einen gröĂeren Schaden könnte Soundcloud erzeugen. Weltweit nutzen die meisten Musiker dieses Portal, um ihre Songs, Aufnahmen oder Podcasts ihren Fans zu prĂ€sentieren. Ich nutze Soundcloud selbst seit Beginn sehr intensiv als Uploader, aber auch, um neue Musik von anderen unbekannten KĂŒnstlern zu erkunden. Wer Soundcloud nutzen will, muss mittlerweile tief in die Tasche greifen. In mehreren Stufen, die natĂŒrlich stark im Preis variieren, bekommt der Nutzer mehr oder weniger Freiheiten und Funktionen geliefert. Der Free Account ist dagegen so abgespeckt, dass sich keine anstĂ€ndige KĂŒnstlerseite aufbauen lĂ€sst.
Veranstalter und Labels beobachten Soundcloud Seiten aufstrebender Artists, die sie direkt vertraglich binden. Das ist bekannt. Aus diesem Grund wird die Plattform leider immer mehr fĂŒr illegale Zwecke genutzt (zum Beispiel als Musikbörse), Fans, gefakete Likes und falsche Kommentare werden gekauft, um den eigenen Account zu pimpen. Aber das ist nicht ausschlaggebend fĂŒr den Untergang der Firma. Es ist wohl eher Misswirtschaft der sehr gut bezahlten Angestellten, so schreiben einige Blogs. Im Report aus 2014 enthĂŒllten sie ein finanzielles Loch von 44 Millionen US Dollar. Was ist passiert mit unserem Geld? Egal sollte uns das nicht sein. (Quelle: http://www.factmag.com/2016/02/11/soundcloud-financial-report-44m-losses/)
Wir verbringen heutzutage sehr viel Freizeit auf und mit diesen Portalen, bezahlen die Firmen dafĂŒr, dass wir weitere Features bekommen, sogar selbst als Teil des Netzwerks agieren können. Viele Acts der Neuzeit verdanken diesen Social Media Seiten erst den Durchbruch ganz nach oben (siehe Robin Schulz). Leider gibt es im Moment keine groĂen Alternativen. Wir mĂŒssen zuschauen, wie unsere virtuellen Ichs mit in die Tiefe gerissen werden.
Bestimmt stehen die nĂ€chsten virtuellen Musikerwelten, in die wir investieren können (oder sollen), schon in den Startlöchern … Oder kennt ihr andere Optionen, die Soundcloud und Co. ersetzen? Dann schreibt sie uns in die Kommentare und wir connecten uns mit euch!
4 Antworten zu “Soundcloud ist wohl knapp bei Kasse und Myspace wird mal wieder verkauft. Was ist los in der Social Music World?”
Klar, MusikprÀsentation via Bandcamp. Einfach, kostenlos und man kann Geld verdienen. Die Möglichkeiten der Interaktion sind zwar begrenzt, aber man kann es ja in FB einbetten.
Ich habe ein paar VorschlĂ€ge fĂŒr Soundcloud:
– Die API ĂŒberarbeiten, massiv beschleunigen, debuggen und verschlanken -> weniger Frust fĂŒr die Benutzer, mehr pro-Accounts
– Mehr Mehrwert fĂŒr Bezahl-Accounts. z.B. detaillierte Bandinfo-Seite
– Deals mit Majors rĂŒckgĂ€ngig machen. Niemand braucht die Kommerzbomben auch noch auf Soundcloud. Das ist verschwendete LizenzgebĂŒhr
Aber ich werde ja nicht gehört…. :)
bin völlig bei meinen vorherschreibern. anfangs war soundcloud noch interessant. mittlerweile fast nur noch die kommerzscheiĂe wie im hitradio. der kleine einzelne interessante musiker geht dabei unter. ich hoffe, bandcamp entwickelt sich auch nicht so nach dem motto höher schneller weiter…
Ich finde Bandcamp fĂŒr Bands auch als tolle Lösung. Soundcloud ist bei mir irgendwie nie richtig angekommen und jetzt gleich noch weniger, seit dem es den Major-Weg geht. Aber ich werde es zeitnah wieder mal ausprobieren, wenn es dann noch lebt. //Claudius