Sony CSL Flow Machines: Plug-in hilft mit KI bei der Komposition
Die 1996 in Paris gegründeten Sony Computer Science Laboratories, kurz Sony CSL, beschäftigen sich schon seit 2012 mit der Erweiterung kreativer Möglichkeiten für Musiker. Das Ergebnis „Flow Machines“ – von den Entwicklern auch einfach nur FM genannt – soll mit AI-Unterstützung für neue musikalische Ideen sorgen. Jetzt stellt Sony CSL das Projekt der Öffentlichkeit vor.
Sony CSL Flow Machines
Maschinelles Lernen und Signalverarbeitung sind die Schlüsseltechnologien, die Flow Machines zugrunde liegen. Die wichtigste Rolle spielt das Tool Flow Machines Professional, ein KI-gestütztes „Kompositionssystem“. Das klingt alles noch sehr trocken, oder?
Mal verständlich ausgedrückt: FM Pro ist ein Plug-in, das ihr in der DAW öffnet. Dann wählt ihr eine sogenannte Style Palette aus. Die basiert auf Analysen von Musikdaten, die von den Sony-Labormenschen produziert werden. Diese Style Palette passt sich euren Vorstellungen an und hat’s in sich: Wenn ihr auf den Compose Button drückt, spuckt das Plug-in wie von Zauberhand automatisch verschiedene Vorschläge aus. Das sind entweder vier Takte mit jeweils vier Motiven oder acht Takte mit jeweils zwei Motiven – inklusive Akkorden und Bassbegleitung. Ihr habt dann also die Qual der Wahl oder drückt einfach noch mal auf den Knopf. Flow Machines Pro liefert so lange neue Ideen, wie ihr auf den Compose Button klickt. Eine weitere Funktion kombiniert verschiedene Patterns. Wenn euch eine Idee gefällt, zieht ihr das entsprechende Pattern einfach in die Timeline der DAW. Am Ende kommen einfache MIDI-Clips dabei heraus. Den ganzen Rest der Produktion müsst ihr dann weiterhin selbst erledigen.
Natürlich müsst ihr euch auch nicht vollständig auf die „künstliche Intelligenz“ verlassen. Es ist ja auch denkbar, eine kurze „Idee“ zu nehmen und drumherum selbst die Komposition zu machen. Und genau so haben sich die Entwickler von Sony CSL das auch gedacht. Keine Terminator-mäßige Kontrolle der „Maschinen“, sondern Kooperation mit der KI. Klingt aber vielleicht auch ein bisschen gruselig. Das liegt bestimmt auch daran, dass „Künstliche Intelligenz“ so ein häufig benutztes Buzz-Wort ist und selbst die Forscher darüber diskutieren, ob es so etwas überhaupt wirklich gibt. Wie genau das jetzt eigentlich funktioniert, ist für die meisten von uns am Ende doch gar nicht so wichtig. Es kommt doch nur darauf an, was herauskommt. Und da gibt es schon ein paar Beispiele. Ein Titel auf dem Lo-Fi Beats Channel „Tokyo LosT Tracks—Sakurachill“ wurde bereits damit komponiert.
Jetzt bleibt nur noch offen, wann die Flow Machines für alle verfügbar sind und was der Spaß kosten wird. Wir bleiben dran.
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