VELA: Dieses Reverb-Plugin macht sogar Bricasti und Lexicon Konkurrenz – jetzt als Open Beta!
Besser als IRs? Dieses Plugin ersetzt Faltungshalls mit flexibler Engine und grafischer Kontrolle
Mit VELA hat die Sonic Academy ein Reverb-Plugin vorgestellt, das laut Entwickler die gewohnten Grenzen algorithmischer Hallprozessoren konsequent durchbrechen und neu definieren soll. Und genau das durfte ich vorab testen und ihr jetzt in einer Open Beta Version. Vorab kann ich sagen, dass mein erster Eindruck sehr positiv ausgefallen ist. Und das will schon etwas heißen, da ich Reverb Plugins und Hardware Reverbs in meinem Studio sammle. Falls ihr genau so heiß auf neue Reverb Plugins seid wie ich, solltet ihr euch den Beta-Test nicht entgehen lassen.
Sonic Academy VELA ist kein normales Reverb – sondern ein Werkzeug für Klangarchitekten
Statt auf statische Impulsantworten oder fest verdrahtete Algorithmen zu setzen, basiert das System von VELA aus dem Hause Sonic Academy auf einer frei editierbaren, knotenbasierten Struktur, die eine besonders differenzierte Kontrolle über Dichte, Decay und Frequenzverhalten erlaubt. Durch die Kombination von einstellbaren Early Reflections und einem flexiblen Late-Reverb-Bereich lassen sich realistische Räume ebenso detailgetreu modellieren wie künstlich erzeugte Klangwelten. Dabei lässt sich der Verlauf des Nachhalls über die Zeitachse ebenso präzise gestalten wie die Filterkurve des Nachhalls selbst. Und das Ergebnis klingt wirklich gut.
Der modulare Aufbau von VELA orientiert sich stark an klassischen Reverb-Legenden wie Lexicon, Bricasti oder TC Electronic. Trotz dieser klanglichen Referenzen verfolgt die Software jedoch einen eigenständigen Ansatz: Die grafische Benutzeroberfläche erlaubt es, Dichte und Decay mit Hilfe von Kurven visuell und damit besonders intuitiv zu gestalten. Sehr cool! Ebenso bei komplexen Signalverläufen bleibt die Kontrolle jedes Parameters nachvollziehbar, was VELA besonders für kreative Sounddesigner und Mixing-Engineers interessant macht. So lassen sich beispielsweise ungewöhnliche Tail-Verläufe wie inverse oder pulsierende Decays ebenso realisieren wie besonders dichte Hallfahnen mit mehreren tausend Delay-Taps.
Das Reverb, das klassische Hallgeräte neu denkt
Abgerundet wird das Gesamtkonzept durch einen ausgefeilten Dynamik- und Equalizer-Bereich. Ein integriertes Ducking-Modul sorgt dafür, dass das Hallsignal bei Bedarf automatisch Platz für das Eingangssignal schafft – für mich ein sehr wichtiges Feature. So bleibt zum Beispiel der Gesang immer präsent, während sich der Nachhall passend einfügt. Auch das De-Essing-Modul zeigt, dass bei VELA der Praxisbezug im Vordergrund steht. Denn so könnt ihr schon in VELA euren Sound für den Mix perfekt formen. Zusätzlich bietet das Plugin eine separate Pre- und Post-EQ-Sektion inklusive parametrischer Kurven sowie diverse Modulationsmöglichkeiten. Sogar ein visuelles Feedback über Eingangsbreite und Modulationsparameter ist vorhanden, was eine gezielte Anpassung im Mix erleichtert. Sehr schön!

Die jetzt verfügbare Open Beta Version enthält bereits mehr als 200 Presets und bietet eine große Auswahl an klassischen und modernen Reverb-Charakteristiken. Obwohl derzeit noch einige Funktionen wie Mid/Side Modes fehlen, überzeugt VELA bereits jetzt durch ein hohes Maß an Flexibilität, Präzision und visuellem Feedback. Die Kombination aus intuitiver Bedienung und sehr tiefer Eingriffstiefe macht es zu einem Tool, das sowohl im kreativen Sounddesign als auch im Mixingprozess eine relevante Rolle spielen kann. Wer sich intensiv mit Reverbs beschäftigt, findet hier nicht nur ein weiteres Hall-Plugin für die Sammlung, sondern ein wirklich neuartiges und interessantes Konzept, das weit über die üblichen Standards hinausgeht. Absolute An-check-Empfehlung!
Preise und Spezifikationen
Sonic Academy VELA erhaltet ihr ab sofort als Public Beta Version auf der Website des Herstellers zum Nulltarif. Ein Preis steht leider noch nicht fest – hier müssen wir uns bis zum Release gedulden – voraussichtlich am 30. April 2025. Das Plugin ist in in den Formaten VST3 und AU verfügbar und läuft unter Windows und macOS.
Weitere Informationen
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