Software-Boutique: Exciter, Spektral-Delay und Loudness-Tool
Neuste Ausgabe der Software-Boutique! Nachdem wir vergangene Woche weiter in LoFi-Gefilden wilderten, haben wir auch diese Woche im Rückblick aber auch in der Liste unserer Vorschläge wieder einige LoFi-Kandidaten dabei. Dazu ist von Lese, die wir bereits zwei Mal in der Software-Boutique hatten, ein spannendes Spektral-Delay dabei. Dazu gibt es ein mächtiges VJ-Tool für Macs und einen Loudness-Klassiker im Deal der Woche.
Software-Boutique: Die Highlights der letzten Woche (KW 25)
Der LoFi-Boom nimmt kein Ende. Nachdem gefühlt in den letzten Monaten alle Plug-in-Hersteller mit Emulationen von Bandmaschinen um die Ecke kamen, wendet man sich nun dem Verschmutzen bestehender Effekte zu. Vor zwei Wochen hatten wir in der Software-Boutique mit Beastverb bereits Verzerrung in einem Reverb-Effekt dabei. Und nun geht Softube nun einen Schritt weiter. Denn in Softube Wasted Space ist ein Bitcrusher mit dabei. Und mit diesem wird der Halleffekt durch Reduzierung von Sample-Rate und Bit-Rate bewusst verschlechtert.
Dass beim Emulieren analoger Studiolegenden noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist, zeigt Plugin Alliance mit dem Lindell Audio SBC. Zwar bieten bereits jetzt Waves und Universal Audio Emulationen des legendären Buss-Kompressors API 2500 an. Aber nicht nur bringt das Plug-in mit der „Nuke“-Einstellung einen alten Bekannten aus dem Distressor mit. Dazu soll es im Herbst außerdem ein Update geben, das den Dynamikeffekt Multiband-fähig macht.
Techivation T-Exciter: Mastering-Effekt für sanfte Höhenanhebung
Man sollte ja meinen, ein simpler High-Shelve-EQ müsste zu dumpfe Vocals oder leblose Drum-Loops schnell mixtauglich bügeln. Allerdings bringt eine derart starre Frequenzanhebung oft mehr Probleme mit sich als sie löst. Und so gab es schon in den Siebzigern mit dem Aphex Aural Exciter ein von Masteringstudios verehrtes Werkzeug zur sanften Klangveredelung. Das Prinzip: Durch sanfte Verzerrung und Sättigung ab ca. 3 kHz lässt man ein Signal lebendiger klingen. Oder eben aufregend (exciting).
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Techivation kennt man schon von „Carity„, im Mai erschienener Mixing-Effekt gegen dumpfe Mitten. Und mit dem T-Exciter hat man nun einen eigenen Exciter im Programm. Und dieser ist einfach gehalten wie Clarity. Ein großer Effekt-Regler in der Mitte, ein paar wenige Detaileinstellungen darunter. Dazu sind vier verschiedene „Exciter“-Modi für unterschiedliches Klangmaterial dabei: Shine, Air, Wet und Crisp.
Tipp: Legt den Exciter auf eine zu dumpf klingende Gitarrenspur und dreht den Effekt komplett auf. Stell dann den Mix-Regler auf unter 20 % und holt so mehr Details aus dem Gitarrenspiel, ohne dass die Aufnahme zu verzerrt klingt.
Techivation T-Exciter gibt es für Windows (ab 7, 64 Bit) in den Formaten VST, VST3 und AAX, auf macOS (ab 10.11) als VST, VST3, AAX und AU. Eine AAX-Version ist in einem späteren Update geplant. Das Plug-in kostet 29 USD (als Einführungspreis, später 39 USD) und kann über die Produkt-Website gekauft werden.
Lese Strum: Spektral Delay der besonderen Art
Langsam wird Lese Audio zu einem Stammgast der Software-Boutique. Bereits mit dem dritten Plug-in ist der Software-Hersteller dabei. Man scheint sich mit ungewöhnlichen aber simpel funktionierenden Plug-ins in schneller Folge veröffentlicht auf dem Markt der Sounddesign-Effekte positionieren zu wollen. Nach dem Doppler-Effekt Transfer Anfang Mai und dem LoFi-Looper Recurse vor vier Wochen ist nun Strum im Programm.
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Die Idee des Spektral-Delays: Je nach Frequenzbereich erzeugt das Plug-in unterschiedlich schnelle Delays. Und das klingt teilweise ähnlich schnell versetzt wie der Anschlag von Akkorden bei der Gitarre (engl. Strum). Auf bis zu fünfzehn Frequenzbändern erzeugt das Plug-in verschieden schnelle Echos – synchron zum Songtempo oder in frei laufender Frequenz.
Tipp: Auch Strum bringt einen Flutter-Effekt für LoFi-Feeling mit. Lasst das große Bandeiern beginnen!
Lese Strum gibt es für Windows im Format VST3 und auf macOS als VST3 und AU. Das Plug-in kostet 25 Dollar und kann über die Produkt-Website gekauft werden. Auch eine Demoversion kann zum Testen geladen werden.
Inklen Mixmergency 3: Videoeffekte für DJs
Es muss ja nicht erst auf dem Tomorrowland eine passende visuelle Untermalung des eigenen Sets anstehen. Auch schon in kleineren Clubs und auf Partys wächst die Zahl der DJs, die zusätzlich zur vorhandenen Lichtanlage noch eigene Visualizer mitlaufen lassen. Diese sind meist direkt auf ihr Set eingestellt, reagieren auf die Frequenzen der Tracks und steigern das Party-Potential enorm.
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In Kombination mit Scratch Live, Serato DJ und Serato DJ Pro kann man so eigene VJ-Sets bauen. Und die kann man aus den genannten Apps dann direkt ansteuern und so zuhause oder auf der Bühne eigene Visuals einbinden. Auch ist die Software laut Hersteller besonders Ressourcen-schonend, wenn es darum geht, ein VJ-Set simultan auf dem genutzten Rechner aufzuzeichnen. Die Mac Software bringt eine Vielzahl an Effekten und acht Slots für eigene Video-Clips. Außerdem ist sie NDI-fähig und unterstützt damit das Einbinden und Synchronisieren eines zweiten Rechners.
Tipp: Im Effekt-Sequencer können bis zu acht Effekte gleichzeitig rhythmisch getriggert werden – wie Stutter Edit für Visuals!
Inklen Mixmergency 3 gibt es für macOS als Standalone-Software. Die App kostet 199 Dollar und kann über die Produkt-Website gekauft werden. Auch eine Demoversion kann dort zum Testen geladen werden.
Deal der Woche: Sonnox Inflator – magisches Loudness-Mastering-Tool
Zwar hatten wir auf die laufenden Deals aller Sonnox-Plug-ins schon Anfang des Monats hingewiesen. Angesichts der Tatsache, dass diese bald ablaufen, wollen wir aber noch einmal gesondert auf einen der Stars im Portfolio von Sonnix hinweisen: den Inflator. Wer ihn kennt, liebt, ja, verehrt ihn. Denn der Inflator auf dem Mixbus schafft das Kunststück, den eigenen Track lauter klingen zu lassen, also die Lautheit zu steigern, ohne dass die Pegelspitzen übersteuern.
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Um Missverständnissen zuvorzukommen: Sonnox Inflator ist kein Limiter! Was auch immer an Pegel durch seinen Effekt übersteuert, kann Inflator nicht von selbst dämpfen. Daher ist es wichtig, jeden Anstieg des Pegels durch ein Herunterdrehen des Output-Reglers zu kompensieren – sonst kommt das Gain Staging durcheinander. Und man kann nicht mehr objektiv beurteilen, ob der Track besser (oder nur lauter) klingt.
Tipp: Durch Aktivieren des „Band Split“-Buttons wird das Eingangssignal in drei Frequenzbänder geteilt. Und diese werden separat vom Effekt verändert.
Sonnox Inflator gibt es für Windows (Ab 7, 64 Bit) als AAX, VST und VST3 und für macOS (ab 10.12) als AAX, VST, VST3 und AU. Das Plug-in kostet noch bis 13. Juli 2022 im Sale 38 Euro, regulär 160 Euro, und kann bei Thomann erworben werden.*
Infos über die Plug-ins der Software-Boutique
- Alles über Techivation
- Mehr über Lese Audio
- News von Inklen
- Nachrichten von Sonnox
Videos über Themen der Software-Boutique
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