Die Suche nach Likes – Social Media für Gitarristen
Wie der richtige Umgang mit sozialen Medien für Gitarristen gelingen kann
Social Media für Gitarristen boomt. Wer scrollt nicht gern durch die neuesten Vorstellungen von Guitar-Heroes und Herstellern gleichermaßen? Doch Gitarristen aller Genres und Erfahrungsstufen stehen auch vor der Herausforderung, sich in einem Meer von Content zu behaupten. Was macht das mit uns als Musiker? Wohin führt uns die digitale Bühne der sozialen Medien?
Zwischen authentischem Ausdruck und perfekter Inszenierung liegt oft nur ein Wisch auf dem Smartphone. Zeit für eine kritische Bestandsaufnahme – und die Frage, wie wir uns am besten verkaufen.
Social Media für Gitarristen – Inhalt
Die digitale Bühne: Fluch oder Segen?
Zunächst mal die offensichtliche Wahrheit: Social Media für Gitarristen bietet heute Möglichkeiten, von denen man früher nur träumen konnte. Mit einem Klick erreicht man ein weltweites Publikum, kann sich vernetzen, inspirieren lassen und sogar Karriere machen — die besten YouTube-Kanäle für Gitarristen haben wir ja schon vorgestellt. Grundsätzlich also perfekt, um den eigenen musikalischen Genus zu präsentieren und zu verbreiten. Doch, natürlich, es gibt mehr.
Der Druck der Perfektion: Wer scrollt nicht täglich durch makellos produzierte Videos von blitzschnellen Soli und wundert sich dabei im Stillen über die eigene Unfähigkeit? Die ständige Konfrontation mit anscheinend perfekten Darbietungen kann entweder motivieren — oder aber entmutigend sein und den Spaß am Spielen verderben.
Sich selbst mit anderen Spielern zu vergleichen, nimmt schnell die Motivation. Statt neue Ideen zu entwickeln, schauen wir ständig auf „die anderen“. Wer dabei nur versucht, aktuellen Trends zu folgen oder den nächsten Viral-Hit zu landen, wird schnell weit weg kommen von der allseits geliebten Kreativität. Doch wo Schatten ist, da ist auch Licht — und mitunter eine komplette Karriere, die Social Media für Gitarristen erschaffen hat!
Social Media für Gitarristen — neue Idole braucht die Welt
Auch unter Gitarristen ist die Arbeit als Influencer mittlerweile recht weit verbreitet. Ob als Tutoren auf Online-Lernplattformen oder bei YouTube, als Gitarren-Wunderkinder oder einfach als geniale Musiker: Zahlreiche erfolgreiche Karrieren sind entstanden, die ohne die großen sozialen Netzwerke sicherlich anders ausgesehen hätten.
Von eigenen Shows, Konzerten und Events ganz abgesehen, haben sich die großen Namen des Social Media für Gitarristen auch mit den namhaften Herstellern der Branche zusammengetan und das eine oder andere interessante Signature-Modell auf den Markt gebracht. Und nicht immer ist der rein musikalische Output dabei entscheidend. Beispiele? Gerne!
Tom Quayle
Tom Quayle ist vor allem für seine beeindruckende Legato-Technik im Fusion-Genre bekannt ist. Er hat sich seinen Namen in der Gitarrenszene jedoch nicht nur als großartiger Gitarrist gemacht, sondern vor allem auch durch seine starke Präsenz in den sozialen Medien. Quayle nutzt YouTube, Instagram und Co., um Lehrmaterialien, Tutorials und Produktbewertungen zu teilen, was ihm eine große Fangemeinde eingebracht hat.
Während seine Musik in einem spezialisierten Genre angesiedelt ist, ermöglichen ihm das Umfeld der Social Media für Gitarristen kommerzielle Möglichkeiten wie Sponsoring und Partnerschaften mit großen Namen wie der japanischen Gitarrenschmiede Ibanez eingebracht.
Rick Beato
Rick Beato ist ein echtes Phänomen und nur an zweiter Stelle ein Beispiel für Social Media für Gitarristen. Musik-Snob und verwöhnter Gibson-Endorser sagen die einen. Genie und einer der besten Lehrer aller Zeiten, sagen die anderen. Was jedoch unumstößlich feststeht: Rick hat die sozialen Medien verstanden. 4,5 Millionen folgen seinem Content allein auf YouTube, dabei macht er auch um komplexe musiktheoretischen Zusammenhänge keinen Bogen.
Böse Zungen behaupten, allein seine Reichweite war für Gibson genug, eine eigene Rick Beato Signature Gitarre aufzulegen. Wenn es aber um die Frage geht, wer viele Menschen an die Musik herangebracht hat, dann geht das sicherlich in Ordnung!
Mateus Asato
Mateus ist ein waschechter, atemberaubender und teilweise beängstigender Gitarrist, der sich seine Sporen mehr als verdient hat. Während seiner musikalischen Ausbildung hat er jedoch entdeckt, dass er per Social Media mehr Gitarristen erreichen kann, als es je mit Konzerten und Aufnahmen möglich gewesen wäre.
Ja, man kann sagen, Mateus Asato hat das YouTube-Game durchgespielt: Lehrer, Performer, Reviewer — er macht alles und kann es so gut, dass der Premium-Hersteller Suhr gleich eine ganze Reihe von Signature-Modellen im Angebot hat.
Mentale Gesundheit: Wenn Likes zum Lebensinhalt werden
Leider ist dem Umgang mit Social Media und den damit verbundenen Herausforderungen nicht jeder gleichermaßen gewachsen. Die Jagd nach Likes und Followern kann schnell zur Obsession werden. Psychologen warnen landein, landaus vor den Auswirkungen auf die mentale Gesundheit, wenn Selbstwertgefühl und Anerkennung von virtuellen Zahlen abhängen.
So wird jeder neue Post schnell zum Härtetest: Bleiben die Likes aus, fühlt man sich unzulänglich — und versucht es direkt noch einmal. Ironischerweise kann dieser Kreislauf und die daraus resultierende, ständige Online-Präsenz so zu sozialer Isolation führen. Statt mit den Bandkollegen zu jammen oder auf die Bühne zu gehen, verbringt man Stunden allein vor der Kamera, um den perfekten Shot zu bekommen. Die gesunde Balance im Umgang mit sozialen Medien ist gerade in jungen Jahren nur schwer zu erlernen. Dabei können einige Ideen auch uns Gitarristen helfen:
Klare (zeitlichen) Grenzen helfen, den Fokus auf das echte Leben (und die echte Musik) nicht zu verlieren. Auch ein Fokus auf Qualität statt Quantität ist sowohl beim Erstellen als auch beim Konsumieren von Content wichtig. Außerdem sollte stets die Interaktion vor der Zahlenfixierung stehen. Meint: Das „soziale“ an den Sozialen Medien eröffnet uns Möglichkeiten der Kooperation und Kommunikation, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären — das sollten wir, produktiv und freundlich, nutzen. Und schließlich: Selbstreflexion. Warum posten wir? Geht es um Anerkennung, Selbstdarstellung oder darum, die eigenen Kreativität zu teilen? Die Antwort kann den Umgang mit Social Media verändern.
Authentizität vs. Inszenierung: Social Media für Gitarristen
Die große Frage lautet: Wie bleibt man authentisch, wenn alles nach Inszenierung schreit? Ist es möglich, sich selbst treu zu bleiben und dennoch in den sozialen Medien erfolgreich zu sein? Ich glaube: Ja.
Zuschauer schätzen Authentizität. Ein ehrliches, ungefiltertes Video kann mehr bewirken, als das Hundertste Cover eines Gitarrenklassikers in Hochglanzoptik. Es geht in der Musik (und darum geht es hier schließlich) darum, Persönlichkeit zu zeigen und nicht nur technische Fähigkeiten. Effekte, Filter und ausgeklügelte Bearbeitungen können beeindrucken, aber sie können auch vom Wesentlichen ablenken – der Musik.
Wer sich die großen, wirklich erfolgreichen Social-Media-Asse der Gitarristenzunft anschaut, kann bei jedem einzelnen genau das entdecken: Eine authentische, individuelle und nahbare Inszenierung. Ein schmaler Grad, aber machbar — siehe unsere drei Beispiele weiter oben.
Fazit: Zwischen den Saiten und den Zeilen
Die Welt der sozialen Medien ist ein zweischneidiges Schwert für Gitarristen. Sie bietet unglaubliche Möglichkeiten, birgt aber auch Gefahren für die mentale Gesundheit und die künstlerische Integrität. Es liegt an jedem Einzelnen, den richtigen Ton zu treffen.
Vielleicht sollten wir uns öfter daran erinnern, warum wir zur Gitarre gegriffen haben. War es die Leidenschaft für die Musik oder der Wunsch nach digitaler Anerkennung? Die Antwort darauf könnte bei der Einschätzung helfen.
Also, schnappt euch eine Gitarre, spielt und habt Spaß. Und wenn’s halt grad passt: Ich freue mich über mehr Gitarren-Content! Aber was denkt ihr über dieses Thema? Erfahrungen und Meinungen in die Kommentare, bitte!
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