Sequential Prophet-6 als Desktop-Synthesizer
Desktop-Synthesizer sind die neuen „Racks“. Und genau solch eine Version gibt es jetzt vom Ă€uĂerst begehrten Prophet-6. Warum? Es gab bisher keine Desktopversion des Keyboards „Prophet-6“. DarĂŒber hinaus ist er genau das Instrument, was den klassischen Prophet-5 „ersetzt“, auch von ihm hat es nie eine Rack- oder Desktop-Variante gegeben. Zumindest gab es 1978 keine offizielle Option bei Sequential. Das neue GerĂ€t bietet die freie Wahl der Art, Anzahl und Form der Tasten und auĂerdem arbeiten immer mehr Musiker mit kleinen und kompakten GerĂ€ten. Funktional ist die Desktop-Version exakt identisch mit dem Keyboard: Es gibt zwei Oszillatoren, zwei Filter und zwei HĂŒllkurven sowie einen LFO. Ein Sequencer und ein Arpeggiator sind an Bord und speziell der Sequencer kann mit polyphonen Sequenzen umgehen. Damit ist er ein Synthesizer, den jeder bedienen kann und die BedĂŒrfnisse fĂŒr analoge Sounds sicherlich befriedigt.
Wir erinnern uns, DSI waren diejenigen, die frĂŒh eine weitere Buchse fĂŒr MIDI mit der Aufschrift Polychain installiert hatten. Damit lassen sich die 6 Stimmen beider Versionen des „P6“ auf 12 erweitern. Dies ist seitdem Dave Smith, der erneut unter seinem bĂŒrgerlichen Namen Synthesizer anbot, ein quasi Standard an allen seinen Synthesizern gewesen. Wichtig zu wissen ist auch, dass die Prophet-12 und Prophet-6 Serie (jeweils Keyboard und Desktop-Versionen werden angeboten) nun zusammen mit dem Pro-2 die einzigen noch aktuell zu erwerbenden DSI und SCI Synthesizer sind. Sicherlich wird dadurch auch der Name Sequential gestĂ€rkt und man kann sich auf die aktuellen Produkte und Technologien konzentrieren. Die Filter und Oszillatoren der neuen Synthesizer sind eine Neuentwicklung, die extra fĂŒr den „P6“, wie ihn viele nennen, ersonnen wurden.
Ein kleiner kurzer Test ergab, dass der Prophet-6 in der Tat einen extrem hohen Inspirationsgrad besitzt, der sehr ermutigt, neue KlĂ€nge zu bauen. Wie gut man mit nur einem LFO auf Dauer klar kommt, ist die einzige offene Frage. Der Preis ist mit gut 2200 US-Dollar angegeben und wird wohl mindestens im VerhĂ€ltnis 1:1 auch in Deutschland fĂŒr diesen Preis in Euro erhĂ€ltlich sein. Das ist ein attaktiver Preis fĂŒr einen analogen Synthesizer dieser Art. Die Konkurrenz ist vergleichsweise still, da es sehr aufwendig ist, polyphone Synthesizer mit analoger Technik herzustellen. Lediglich Elektron mit dem Analog Four und Studio Electronics setzen dem etwas entgegen, mit etwas gnĂ€diger Betrachtung wĂ€re noch der Vermona Perfourmer Mk2 mit im Rennen der bezahlbaren Analogen. Aber bei mehr als 6 Stimmen ist Dave Smith der Name fĂŒr die gesamte Gattung Analogus Polyphonicus. Wir wĂŒnschen viel GlĂŒck.
4 Antworten zu “Sequential Prophet-6 als Desktop-Synthesizer”
Eine Frage als polyphones Greenhorn (arbeite vor allem mit Moog): Wenn man sein Equipment um eine polyphone Maschine erweitern möchte, welchen Prophet passt dann am besten 12er oder 6er? Was sind denn die wesentlichen Unterschiede (abgesehen von der Stimmenzahl mal) die einen Kauf beeinflussen können?
Hi, der P6 hat einen anderen Klang, da seine Oszillatoren neu entwickelt wurden, sie klingen auch anders als die des Pro2 oder die des P12, der hat digitiale OSCs, die sehr viel flexibler sind, jedoch eben auch sehr anders klingen. Wenn es „fetter“ sein muss, dann wĂ€re der P6 die bessere Wahl, der P12 ist dafĂŒr mit viel mehr Modulationsquellen ausgestattet, nicht nur ein LFO, sondern 4..
Der P6 hat einen Sequencer, der P12 nicht, allerdings ist der P12 ein sehr interessantes Teil, weil er sehr viele Möglichkeiten anbietet, die Character-Abteilung und die OSCs sind eben auch ein Argument fĂŒr ihn. Flexibler? FlĂ€chenmaschine aber auch fĂŒr andere Dinge: P12 – Fettsound-Maschine, mehr analog und so weiter – leicht zu bedienen: P6..
sehr grob ist das etwa die Auswahl. Hier im Thread erfĂ€hrst du eine Menge ĂŒber den P12.. als er raus kam. http://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?f=2&t=76474&p=900492&hilit=Prophet+12+vs+Prophet+6#p900492
Hier zum P6 http://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?f=2&t=99335&p=1287525&hilit=prophet+6#p1287525
Vielleicht helfen dir diese Aussagen der User (nicht der, die da nur bisschen kommentieren)
Das soll es erstmal grob sein..
Hallo Moogilator
Danke fĂŒr die Tipps. Cool Dich hier zu lesen, habe gerade alle SynMag digital erworben und lese mich jetzt durch die „neuere Geschichte“ der Synthesizer durch. Da ist ja auch vieles von Dir drin! Als Greenhorn ist es aber noch nicht so einfach gelesenes in gehörtes „umzurechnen“ (fast so schwierig wie die Beschreibungen bei einem Single Malt), daher werde ich mir die Prophets mal selber anhören gehen. Aber eine „Vorwahl“ ist sicher schon mal gut, denn auch hier ist es wie bei den Single Malts, nach 5-6 StĂŒck hört (riecht/schmeckt) man die Unterschiede nicht mehr so objektiv.
Besten Dank und Heavenicetrip! Fe/2
Oh, super – Danke dafĂŒr.
Ja, es ist auf jeden Fall das beste, sich die Sachen anzuhören, nur das ist wirklich erhellend, deshalb sind Treffen und Freunde und gelegentlich MusiklĂ€den (so es sie ĂŒberhaupt noch gibt) eine erste Adresse, nur leider gibt es immer weniger die sowas in der NĂ€he haben. Da liegst du also sehr richtig. Der erste Anlaufpunkt ist meist auch wirklich so eine Youtube-Demo und eine Diskussion im Forum, so fĂŒr die erste GrobeinschĂ€tzung. Der Sound ist natĂŒrlich via YT nicht super, aber es gibt reichlich davon. Nuancen und persönliche Sachen musst du in der Tat dann doch selbst anhören, es ist nur schwer durch andere Dinge zu ersetzen. AuĂer vielleicht zu ergĂ€nzen durch Björksprache „dieser Synthesizer klingt mehr wie grĂŒne brennende Monster“… ;)