Roland Super UA – USB-Audiointerface für Audiophile?
Rolands UA-Reihe hat sich schon lange in der Studiowelt einen Namen als preiswerte und solide Serie gemacht. Nun will Roland mit dem Super-UA noch eins daraufsetzen und die Qualität bei Sound und Verarbeitung um eine weitere Stufe erhöhen.
Das Design erinnert schon ein wenig an das Apogee Duet oder das RME Bayface: Großer, zentraler Regler, der auf Knopfdruck mit der entsprechenden Funktion verstehen wird, auf einem schlichten Metallgehäuse. Eine Art der Bedienung, die nicht jedem liegt. Dafür nimmt es auf dem Schreibtisch aber wenig Platz weg. Der größte Nachteil dürfte für viele aber das Brakeout-Kabel sein, mit dem man die Mini-Interfaces mit den Input-Quellen versorgt. Während die anderen beiden anfällige Kabel liefern, ist beim Roland eine kleine Brakeout-Box dabei, die zumindest die XLR-Ein- und Ausgänge auslagert. Die Klinke-Line-Outs, sowie zwei Line-Ins, ein Breakeout-, USB- und Stromanschluss finden noch am Gehäuse ein Plätzchen. An der Frontseite befindet sich noch der Kopfhörerausgang als kleine und große Klinke.
Der große Regler befindet sich in der unteren Hälfte und zeigt die Einstellung durch den umliegenden LED-Kranz an. Oberhalb befinden sich sechs Knöpfe (Mic 1, Mic 2, Stereo Line In, Phones, Out A und Out B), die dem Poti die Funktion zuweisen. Darüber befindet sich eine lange und sehr feine LED Anzeige, die den aktuellen Ausgangspegel anzeigt, aber auch für das Input-Level genutzt wird – das RME Babyface hat hier nur 11 Segmente.
Das Interface löst beim Playback mit 32 Bit auf, wobei die AD-Konvertierung nur bei 24 Bit passiert. Besonderheit ist aber nicht das übliche PCM-Streaming, sondern das unterstützte 1 Bit DSD-Streaming. Das klingt erstmal nicht viel, es ist auch kein echtes Aufnahmeformat. DSD, Direct Stream Digital, ist eine besondere Art der Audiodatenübertragung, die viel präziser (bis zu 100 kHz) aufgelöst wird. Mehr dazu kann man hier nachlesen.
Das Super UA unterstützt Samplingraten von 44.1 bis zu 352,8 kHz. Das ist wirklich krass, denn selbst 192 kHz sind nach heutigem Maßstab schon sehr fein auflösend und hochwertig. Nochmal zur Erinnerung: Eine normale Audio-CD wird bei 44.1 kHz gesampelt. Es ist mit ASIO und CoreAudio kompatibel und kann somit, im Gegensatz zum Apogee Duet, auch am PC genutzt werden. Ob das alles aber wirklich „audiophil“ ist, muss jeder für sich entscheiden – auf keinen Fall ist es lo-fi.
Ich persönlich bin kein Fan von der „Ein-Regler-Macht-Alles Bedienung“, dennoch hat Roland das Problem in meinen Augen besser gelöst als die Konkurrenten. Im März soll es für 599 USD (UVP) in den Regalen liegen. Da bin ich doch gespannt, ob es dem Duet oder Babyface den Rang ablaufen wird. Mehr Infos zum Interface gibt es bei Roland auf der Produktseite.
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