Roland GAIA 2: Wavetable & VA-Synthesizer in einem – Angecheckt!
Ist Roland das Update des beliebten kleinen Synthesizers geglückt?
GAIA 2 von der Firma Roland ist nicht nur optisch eine Weiterentwicklung des beliebten polyphonen Synthesizers SH-01 GAIA aus dem Jahr 2010. 13 Jahre nachdem der japanische Hersteller die legendäre SH-101 inklusive D-Beam Controller als digitales Pendant für die Masse produzierte, kommt nun der Nachfolger. Und dieser besitzt natürlich etliche neue Funktionen, die in unsere Zeit passen. Das durfte ich vorab in meinem Tonlabor genauer anschauen.
Roland GAIA 2 – Das Wichtigste in Kürze
- kompakter 22-stimmiger polyphoner VA-Synthesizer mit 37-Tasten-Keyboard
- Hybrid Sound Engine mit Wavetable und virtuell-analoger Klangsynthese
- OLED-Display
- Motional-Pad
- integrierter Sequencer
- 53 On-Board-Effekte
- Model-Expansions (SH-101 Model vorinstalliert)
Roland GAIA 2 – Erweiterte Klangmöglichkeiten in einem Synthesizer
Der neue VA-Synthesizer GAIA 2 von Roland setzt auf eine Kombination aus Wavetable- und virtueller Analogsynthese. Dies eröffnet eine Vielfalt an Klanggestaltungsmöglichkeiten. Intuitive Bedienung trifft hier laut Hersteller auf Effizienz. Das logisch strukturierte Bedienfeld des GAIA 2 ermöglicht es dem Anwender, Sounds schnell und direkt zu gestalten. Der Sequencer und das Motional-Pad bieten zusätzliche Tools, um dynamische Klangeffekte in Echtzeit zu kreieren, durch Automationen Bewegung in Klänge zu zaubern.
Dankenderweise haben wir die Hardware vorab erhalten. Ein Grund, den Klangerzeuger auf jeden Fall für diese Angecheckt-Ausgabe genauer anzuschauen und zu testen!
Technische Highlights des GAIA 2
Die neu konzipierte Hybrid-Soundengine des Synthesizers integriert einen Wavetable-Oszillator und zwei virtuelle Analogoszillatoren. Dazu kommen zahlreiche Modulationsmöglichkeiten, ein vielseitiger Sequencer und ein MFX-Bereich mit 53 Effekttypen. Spezialbereiche für Chorus- und Delay/Reverb-Effekte erweitern das Klangspektrum. Hier findet ihr sogar Emulationen bekannter und legendärer Roland Synthesizer (u. a. Juno Chorus).
Sehr interessant ist die Flexibilität durch vielseitige Anschlussmöglichkeiten an der Rückseite des Gerätes. Verschiedene USB-Ports, darunter auch ein USB-C-Anschluss, erleichtern die Kommunikation mit externen Geräten und Software. Zusätzlich ermöglichen sie die Anbindung an Roland AIRA-Geräte und den Roland Cloud-Service, wodurch Nutzer Zugriff auf weitere Klangmodelle und -pakete erhalten. Dazu sorgt ein OLED-Display für übersichtliche Anzeigen.
Roland GAIA 2 ausgepackt!
Das Unboxing der GAIA 2 Hardware ist, wie nicht anders zu erwarten war, recht unspektakulär. Ihr erhaltet eine Pappkiste mit einem Aufdruck des Synthesizers sowie dem Namen des Gerätes. In der Kiste findet ihr sicher verpackt den Klangerzeuger, eine Kurzanleitung sowie das externe Netzteil. Das war es auch schon.
Sounddesign mit vielen Extras
Alle Musiker und Musikproduzenten, die noch keinen polyphonen Synthesizer besitzen und vielleicht „nur“ von den Sounds eines analogen Mono-Synthesizers profitieren, werden sehr viel Spaß mit GAIA 2 haben. Denn das Konzept, schnell einen coolen Sound, eine abgefahrene 64-Step Sequenz/Arpeggios (mit Probability), Bassline oder Atmo zu erzeugen, ist einfach gestrickt, was aber nicht heißt, dass der Klangerzeuger nur wenige Funktionen besitzt. Im Gegenteil. Die Hardware ist gespickt mit Features, die sogar Fortgeschrittene ins Schwitzen bringen. Experimentieren wird hier großgeschrieben.
Die Synthese besteht aus drei Teilen: Ein Wavetable- und zwei VA-Oszillatoren lassen sich frei mischen, synchronisieren, formen und in der Tonhöhe einstellen/verstimmen. Zwei LFOs und zwei ADSR-Hüllkurvengeneratoren (Amp und Filter) bringen Bewegung in den Klang. Darüber hinaus lohnt es sich das Motional-Pad einmal genauer anzuschauen. Denn es hat sich zumindest für mich vor allem das Motion-Recording als das Haupt-Feature während der Testphase entpuppt. Ein Multimode-Filter (HP, LP, BP mit je -12, -18 oder -24 dB/Okt.) mit Resonanzsteuerung und Drive-Regler bringt nochmals Form in den Sound.
Effekte und noch mehr Models
Die Multieffektsektion ist üppig mit 53 Effekttypen, Reverb, Delay, drei Chorus-Typen mit neun Modi sowie einem Master-Equalizer und Master-Kompressor ausgestattet. Auf der Musikseite lassen sich Portamento, Monophonie, Unisono und Chord Memory schalten. Dazu helfen Zufallsgeneratoren, bei den Sequenzen auf interessante Ideen zu kommen. Soundtechnisch klingt GAIA 2 nach einem modernen Roland-Synthesizer. Und das bedeutet wirklich weit, fett und tiefgründig, aber auch minimal und dünn, falls gewünscht. Der Klangerzeuger ist für jedes Musikgenre geeignet – hier gibt es definitiv keine Schublade.
Wie auch bei anderen Roland Synthesizern, könnt ihr bei GAIA 2 weitere Klang-Models importieren. Der SH-101 ist schon vorinstalliert und wird sozusagen mitgeliefert. Das bedeutet aber nicht, dass sich die komplette Synthesizer-Engine in einen neuen Klangerzeuger verwandelt, sondern es werden lediglich die Oszillatoren getauscht. Schade. Eine Filteremulation der alten Synthesizer wäre wirklich cool gewesen.
Fazit zum Roland GAIA 2 VA-Synthesizer
Der GAIA 2 von Roland ist ein recht vielseitiger Synthesizer mit unglaublich vielen Möglichkeiten. Also eine wirkliche Fundgrube für einfache, aber auch recht komplexe Klangstrukturen – sehr cool für Sounddesigner, die ihr Hardware-Sortiment mit einem Synthesizer-Allrounder ausstatten wollen. Interessant ist die Kombination von Wavetable- und virtuell-analoger Synthese sowie die Möglichkeit, Bewegungen über das Motional-Pad aufgezeichnet, abspielen zu lassen. Aber auch für Einsteiger in die Welt der elektronischen Musik ist der Synthesizer sicherlich ein Zugewinn, da die Oberfläche wirklich selbsterklärend und einfach zu bedienen ist.
Trotzdem fehlen mir persönlich einige besondere Features, die der GAIA 2 im Vergleich zu Mitbewerbern (sogar aus dem eigenen Haus) nicht liefert. Leider verbaute Roland nur ein „normales“ Keyboard ohne Aftertouch. MPE wäre ebenso ein guter Move gewesen. Kurz gesagt, gibt es nicht viel Neues, sondern schon vorhandene Funktionen wurden in eine Kiste als GAIA 2 gepackt. Die Aluminiumdecke des Klangerzeugers ist optisch schick, aber ich finde dieses Design nicht gelungen, da ich während des Entwicklungsprozesses eines Sounds meine Hände auf der Kante ablegen muss. Und das fühlt sich nicht sehr angenehm an.
Aber, wie schon eingangs zu diesem Fazit geschrieben, ist GAIA 2 ein toller Synthesizer für Einsteiger und Fortgeschrittene, die im eigenen Studio noch nicht über Hardware-Klangerzeuger verfügen. Der Synthesizer ist nämlich ein „Rund-um-sorglos“-Paket für alle, die auf virtuell-analoge und Wavetable-Synthese mit vielen Extras stehen.
Preise und Spezifikationen zum Roland GAIA 2
Roland GAIA 2 könnt ihr ab sofort hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 869,00 Euro bestellen.
Der GAIA 2 Synthesizer wiegt 4,4 kg und kommt auf eine Größe von 655 x 336 x 92 mm (B x T x H). Der Klangerzeuger besitzt hinten einen An-/Ausschalter sowie zwei Audioausgänge (6,3 mm Klinke für L und R), ein Kopfhörerausgang (große Klinke), ein Pedalanschluss, MIDI-Ein- und Ausgang, ein USB-A-Anschluss (für externe Laufwerke oder Controller) und ein USB-C-Anschluss (USB-Bus powered & Datentransfer: Audio und MIDI (class-compliant)). Ein weiterer Kopfhöreranschluss im Format Miniklinke befindet sich vorne links am Gerät.
Auf der Bedienoberfläche findet ihr 28 Taster (teilweise hintergrundbeleuchtet), 45 Drehregler (teilweise endlos), ein Pitchbend- und ein Modulationsrad, ein Motional-Pad (Touch-Pad), ein OLED-Display (128 x 64) sowie eine 37-Tasten Klaviatur. Als Zubehör liegt ein externes Netzteil mit Stromkabel und ein faltbarer Quick Start und Sicherheits-Guide dabei. Das ausführliche Benutzerhandbuch könnt ihr von der Website des Herstellers herunterladen.
Mehr Infos zu Roland und dem GAIA 2
Pro und Kontra Roland GAIA 2
Pro
- kompakter 22-stimmiger polyphoner VA-Synthesizer mit 37-Tasten-Keyboard
- Hybrid Sound Engine mit Wavetable und virtuell-analoger Klangsynthese
- OLED-Display
- Motional-Pad
- integrierter Sequencer
- 53 On-Board-Effekte
- Model-Expansions (SH-101 Model vorinstalliert)
Kontra
- kein Aftertouch – kein modernes MPE
- Aluminiumdecke des Synthesizers ein wenig scharfkantig
- wenig innovativ für Besitzer andere Synthesizer
Videos zum neuen VA-Synthesizer von Roland
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