Röhren im Tonabnehmer – Valvebucker! Warum auch nicht?
Manchmal schwappen hier Meldungen vorbei, bei denen greift man sich an den Kopf. Entweder, weil die Neuheit so abstrus ist, manchmal, weil dann die Erkenntnis kommt: „Warum ist eigentlich noch niemals jemand davor auf die Idee gekommen?“ Der Ruokangas Valvebucker ist ein Mix aus beidem. Ein Tonabnehmer für E-Gitarre, der wirklich zwei Röhren eingebaut hat.
Ruokangas Valvebucker
Ganz frisch aus Finnland kommt die Meldung zum Valvebucker, dem (laut der Firma) ersten Tonabnehmer für Gitarre mit Röhrenverstärkung. Die Grundidee ist simpel: Baue eine Röhre in einen Pickup ein. Aber kann das überhaupt funktionieren?
Genauer genommen ist der aktive Preamp des Tonabnehmers durch die Röhre (Triode und Pentode) angetrieben. NOS, versteht sich. Verkauft sich auch besser. Dann geht die Geschichte durch ein XLR-Kabel an ein 12 V Netzteil, das wie ein Pedal anmutet. Laut Hersteller Ruokongas braucht der Valvebucker nur sehr geringe Spannungen, was die Sache nicht so gefährlich macht.
Klingt alles ein wenig komisch. Aber auch interessant, oder? Also, wenn es wirklich funktioniert. Und Röhren und Gitarristen sind eh ein gutes Team. Dann muss man nur noch aufpassen, dass man sich nicht die Finger beim Spielen verbrennt. Der Hersteller sagt, dass es nicht heißer als 50°C wird. Sonst ist und behandelt man das System identisch zu dem, was man kennt. Es gibt noch einen zuschaltbaren Boost.
Neue Gitarre?
Es hat allerdings einen Nachteil: Man muss dafür eine Ruokongas Gitarre kaufen. Und dazu noch mal 1200 USD oben drauf legen, damit man den Valvebucker eingebaut bekommt. Ziemlich viel Holz. Besser wäre eine Modifikation bestehender Gitarren. Ich würde mich ungern von meinem Baby dafür trennen. Notfalls eine baugleiche erwerben.
Dennoch eine spannende Geschichte. Auf der NAMM 2019 werden wir hoffentlich mehr davon sehen. Und vielleicht auch mal bei gut betuchten, experimentierfreudigen Gitarristen? Ich meine: Da is ne Röhre drin, das sollte für viele doch Grund genug sein. ;)
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