Rob Papen B.I.T. macht einfach nur virtuell-analoge Synthese
Rob Papen hat vielleicht eines schönen Tages am Strand gesessen, auf das Meer geschaut und sich gefragt, was er mal Neues programmieren könnte. Und dabei ist ihm möglicherweise ein Geistesblitz gekommen. Denn nachdem er schon so einige Plug-ins mit teilweise sehr originellen Konzepten programmiert hat, ist er uns eines schuldig geblieben: Einen einfachen, virtuell-analogen Synthesizer gibt es im Plug-in-Sortiment des Herstellers noch nicht. B.I.T. soll diese Lücke nun schließen.
Rob Papen B.I.T.
B.I.T. ist ein 16-stimmiger virtuell-analoger Synthesizer. Als Basis werkeln zwei Oszillatoren mit klassischen Schwingungsformen und Rauschen, das gestimmt ist. Ein LFO sowie eine Hüllkurve modulieren jeweils unterschiedliche Parameter eines Oszillators. Außerdem gibt es einen Suboszillator mit Sinus, Rechteck und Sägezahn. Der zweite Oszillator kann im Sync mit dem ersten spielen oder von diesen moduliert werden (FM, PM und Ringmodulation). Feedback der Oszillatoren ist auch möglich, Rob Papen nennt das hier „Wave Feedback“. Als Bonus dient der Noise-Oszillator, der mit Rauschen in Weiß und Pink aufwartet.
Was wäre so ein virtuell-analoger Synthesizer ohne Filter? Da stecken hier gleich zwei drin und die sollen auch einen analogen Charakter haben. 11 unterschiedliche Typen stehen zur Auswahl. Die Filter erlauben Routing: seriell, gesplittet auf die Oszillatoren oder auch „split-noise“. Und Hüllkurven für die Filter sind auch im Angebot. ADSFR quasi. „F“ steht für Fade. Die Filter-Hüllkurven lassen sich zum Tempo synchronisieren und auch invertieren.
Der Verstärker bekommt ebenfalls eine Hüllkurve (ADSR) und reagiert auf die Anschlagstärke.
Sogar einen Arpeggiator hat Rob Papen eingebaut. Der spielt laut Angaben mit 16 Steps und beherrscht diverse Modi und hat detaillierte Features und Optionen.
Play Mode kann Mono, Poly oder auch Legato und hat verschiedene Modi für Unison.
Zum Schluß verfeinern noch ein paar Effekte die herauskommenden Klänge. Chorus, Flanger, Phaser, Delay und Reverb stehen parat.
Wer Presets liebt, sollte mit 950 davon glücklich werden.
Die GUI kommt im üblichen Rob-Papen-Look und kann auf 150 und 200 Prozent vergrößert werden.
Ob man B.I.T. jetzt unbedingt haben muss, sollte jeder für sich entscheiden. Rob Papen braucht sich jedenfalls nicht mehr anzuhören, er hätte keinen einfachen virtuell-analogen Synthesizer im Programm. Ich bin gespannt, was als nächstes kommt. Ach ja, falls ihr euch die ganze Zeit fragt, warum das jetzt ausgerechnet B.I.T. heißt: Das ist eine Abkürzung und steht für „Back In Time“. Alle Fragen geklärt?
Spezifikation und Preis
B.I.T. läuft auf Windows 7 bis 10 (32 und 64 Bit) als VST und AAX (Pro Tools 12 und höher). Auf macOS wird 10.8 bis 10.14 Mojave unterstützt, das Plug-in ist hier als AU, VST und AAX erhältlich, nur als 64 Bit. Zum Ausprobieren könnt ihr eine Demoversion herunterladen. Der Preis liegt zur Einführung bei 79 Euro, normalerweise soll das Plug-in 99 Euro kosten.