Richie Sambora & Phil X vereint – Highlights der Woche
Einblick in das Leben eines Tourmusikers, Bon Jovi-Gitarreros Richie Sambora & Phil X erstmals gemeinsam vereint auf einer Bühne und Ghost bringen neues Album und kündigen Tour ohne Handys an. Die Highlights der Woche.
Diese Woche in den Highlights der Woche
Tourvorbereitungen
Einige unserer Stammleser werden sich erinnern, dass ich den größten Teil meiner beruflichen Karriere als „Hired Gun„, also als Livemusiker für andere Künstler bestreite. Das Leben als Freelancer wirkt nach außen oft beneidenswert, gelegentlich sogar glamourös: unentwegt steht man auf großen Bühnen, bereist die Welt und darf Promis treffen. Zumindest hinterlassen Instagram & Co. diesen Eindruck.
Die Realität sieht jedoch oft ernüchternd aus: Nachdem ich selbst konzerttechnisch einen eher mageren Winter überstanden und mit schwerem Herzen eine größere Tourabsage für April/Mai hinnehmen musste, befinde ich mich seit zwei Wochen endlich wieder in der Vorbereitung für eine Tina Turner-Show, von der ich glücklicherweise 14 Termine übernehmen darf. Witzigerweise habe ich diesmal sicherheitshalber bei mir selbst nachgelesen, was mir auf Tournee wichtig ist, damit ich nichts vergesse:
Schlafmaske, check. Gehörschutz, check, Akku und Trinkflasche – dabei. Ich freue mich sehr, Deutschland und Österreich im Frühling sehen und mit einer internationalen Produktion die Bühne teilen zu dürfen. Da heißt es mal wieder: „Bring your „A“ game“! Dieses mal nehme ich meinen noch recht neuen Music Man Stingray Special 5 mit und bin sehr gespannt, wie er sich in den Mix einfügen wird. Meine Saiten der Wahl: DR Hi-Beams.
Richie Sambora & Phil X vereint
Apropos Hired Gun. Kürzlich standen doch tatsächlich Richie Sambora & Phil X vereint auf einer Bühne und gaben den Bon Jovi-Klassiker „Livin’ on a Prayer“ zum Besten, um Spenden für die Geschädigten Musiker der L.A.-Brände zu sammeln. Wer die Beiden nicht kennen sollte: Es handelt sich dabei um den ehemaligen Bon Jovi-Gitarristen, der sich etwas etwas unrühmlich aus der Band verabschiedete und den aktuellen Bon Jovi-Gitarristen, der ihn spätestens seit 2013 komplett ersetzt.
Angespannte Stimmung?
Was mir beim Anblick einer solchen Veranstaltung durch den Kopf geht, teilt sich in zwei Gedanken: Einerseits wow, die Amis haben einfach das Showbusiness erfunden und nicht im Geringsten ein Problem damit, eine Rock Show mit lauter A-Listen-Spieler aufzustellen. Mal ehrlich, da stehen Matt Sorum (Guns-n-Roses), Richie Sambora (Bon Jovi), Phil X (Bon Jovi), Orianthi (Michael Jackson), Sammy Hagar (Van Halen) und viele weitere Größen der Rock-Maschinerie. Gleichzeitig sind es eben alles Pros im Business, die ihr Ego zu Hause lassen und sich für einen guten Zweck auf die Bühne stellen können.
Andererseits sehe ich hier aber auch eine stark alternde Szene, die mich nicht sonderlich davon überzeugen kann, dass sie in 10-15 Jahren noch so bedeutsame Künstler hervorgebracht haben wird. Es bleibt spannend zu sehen, ob es nochmal so große und ikonische Bands wie Bon Jovi, Aerosmith, Kiss, etc. geben wird.
Unterhaltsame Beobachtungen
Der Bassist spielt überraschend viel nur mit dem Daumen, die vielen 412er Boxen müssen der ersten Reihe die Köpfe weggeblasen haben (das Video klingt auch ein wenig danach), Matt Sorum ist nach wie vor einer meiner Lieblingstrommler im straighten Rock-Business und Richie ist zwar einerseits verdammt gut bei Stimme, vergisst jedoch anscheinend hin und wieder die Worte. Irgendwer sollte ihm die geschmacklose Dad-Jeans und den furchtbaren Harmonizer wegnehmen.
Ich glaube, dass der Gute ziemlich aufgeregt war. Mir kommt es so vor, als hätte er nach dem etwas merkwürdigen Intro und unentspannt abgelieferten Solo die Form geschmissen. Und ganz Showmanship-mäßig schnell eine gute Lösung gefunden: erstmal das Publikum mit einbinden. Phil Xs-Blick sagt mehr als tausend Worte, haha. Ich schließe mich dem folgenden Kommentar an: „Phil is a total pro. Always listening and always does the right thing.“ Amen!


Ghost sind zurück
Ghost ist eine schwedische Band, die bekannt für ihre einzigartige Mischung aus Metal und okkultem Theater ist. Ich selbst habe mich noch nie mit ihnen beschäftigt, doch es scheint ein außergewöhnlicher Act zu sein, der weltweit Beachtung erhält. Die Band hat mehrere große Erfolge erzielt, darunter das mit dem Grammy ausgezeichnete Album Prequelle. Am 25. April 2025 erscheint das neue Album SKELETÁ, die aktuelle Single „Satanized“ könnt ihr schon jetzt hören. Eine Welttournee wurde ebenfalls angekündigt, darunter auch einige Termine in Deutschland:
- 23.04. Frankfurt, Festhalle
- 24.04. München, Olympiahalle
- 03.05. CH-Zürich, AG Hallenstadion
- 07.05. Berlin, Uber Arena
- 14.05. Oberhausen, Rudolph Weber Arena
- 15.05. Hannover, ZAG Arena
Keine Handys auf Konzerten
Besonders spannend finde ich die Entscheidung, dass Konzertbesucher ihre Handys während der Show nicht benutzen dürfen. Stattdessen müssen alle Geräte in speziellen Yondr-Taschen verstaut werden, die erst nach dem Verlassen eines bestimmten Bereichs wieder geöffnet werden können. Die Pouch wurde in den letzten Jahren zunehmend von Künstlern und großen Events genutzt, um Ablenkung durch Handys zu verhindern und das Erlebnis für das Publikum intensiver zu gestalten. Zu den prominenten Künstlern, die Yondr bereits eingesetzt haben, gehören u.a. Beyoncé, The National und Louis C.K.

Immersiveres Erlebnis
Tobias Forge, der Kopf von Ghost, erklärte, dass die Entscheidung, Handys zu verbannen, darauf abzielt, die Zuschauer stärker in das Konzertgeschehen einzubinden. Er berichtete, dass bei einer Show in Los Angeles das Publikum ohne Ablenkung durch ihre Devices eine deutlich intensivere Verbindung zur Band und zur Musik hatte. Forge betonte, dass die Erinnerung an ein Konzert oft viel kraftvoller und emotionaler ist, wenn man sich nicht von Handykameras oder -bildschirmen ablenken lässt. Das kann ich selbst nur bestätigen!
Das Konzept der Yondr-Taschen ist nicht neu, hat aber in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, insbesondere bei Künstlern, die Wert auf eine ungestörte, immersive Erfahrung legen. Fans, die an den Konzerten von Ghost teilnehmen, werden also vorab für diese Regelung akzeptieren müssen. Ich finde das gut!
Weitere Informationen
Hinweis: Dieser Artikel enthält Werbelinks, die uns bei der Finanzierung unserer Seite helfen. Keine Sorge: Der Preis für euch bleibt immer gleich! Wenn ihr etwas über diese Links kauft, erhalten wir eine kleine Provision. Danke für eure Unterstützung!