von stephan | Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten | Unsere Wertung: 5,0 / 5,0

 ·  Quelle: Harley Benton

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Harley Benton hat uns ein Exemplar der erst kürzlich veröffentlichten MR-Modern Series zum Test geschickt. Wie es der Name schon andeutet, verfügt diese von Mosrite inspirierte Gitarre im Vintage-Stil über mehrere moderne Eigenschaften. Potenziell bietet sie also das Beste aus beiden Welten, für Gitarristen, die sowohl Stil als auch ein gutes Handling suchen.

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Hinweis: Hinweis: Dieser Text von Jef Stone erschien im Original in englischer Sprache auf gearnews.com. Die Gitarre wurde uns kostenlos und ohne Anspruch an den Text oder eine Aussage von Harley Benton zur Verfügung gestellt.

Review

Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich im Rahmen meiner Arbeit viele Gitarren verschiedenster Preisklassen und Hersteller aus der ganzen Welt spielen und ausprobieren darf. Als Harley Benton mir anbot, eines der neuen MR-Modern-Modelle zu testen, war ich sehr gespannt darauf, wie es sich im Vergleich zur Konkurrenz schlagen würde.

Jeder, der Gearnews regelmäßig liest, weiß zweifellos, dass wir Thomann angehören und Harley Benton eine Hausmarke von Thomann ist. Nichtsdestotrotz werde ich bei diesem Testbericht nie ein Blatt vor den Mund nehmen. Harley Benton weiß, dass ich immer meine Meinung sage und möchte das auch. Das Unternehmen ist ständig bestrebt, bessere Instrumente für Musiker anzubieten und Gearnews bleibt dabei immer unparteiisch. Nachdem das geklärt ist, kommen wir nun zum eigentlichen Test…

Die Harley Benton MR-Modern basiert eindeutig auf dem klassischen Aussehen einer Mosrite aus den 1960er Jahren, nur mit modernen Spezifikationen und Hardware. Es ist eine ziemlich gut aussehende Gitarre, mit einer Reihe von Verbesserungen für moderne Gitarristen.

Harley Benton MR-Modern

Als ich das Instrument aus dem Versandkarton nahm, war ich angenehm überrascht, dass es nicht übermäßig schwer ist. Mein persönlicher Geschmack bezüglich des Gewichts von Gitarren ist, dass sie nicht zu schwer, aber auch nicht lächerlich leicht sein dürfen. Ich bevorzuge ein solides Instrument, das es aushält, live gespielt zu werden.

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Erstaunlicherweise war die Gitarre nahezu perfekt gestimmt, als ich es in die Hand nahm. Vermutlich liegt das an der Kombination aus Locking Tuner und GraphTech TUSQ-Sattel, die im Einklang mit dem Wilkinson VS-50 II Precision Tremolo gute Dienste leisten. Es sind D’Addario 10er Saiten aufgezogen, die einen frischen Eindruck machen.

Verarbeitung & Lackierung

Gut 20-30 Minuten habe ich damit verbracht, das Candy Apple Red zu überprüfen und nach Lackfehlern oder Werkzeugspuren zu suchen. Es gab keine. Das Finish ist wirklich sehr schön aufgetragen und poliert. Die Halstasche ist super eng und gut eingepasst. Also genau so, wie man das bei einem Bolt-on-Design erwartet.

Stainless Steel

Die Werkseinstellung ist gut. Die Saitenlage ist von Hause aus niedrig, sodass ich nichts am Setup verändern musste. Die Wilkinson-Brücke ist leichtgängig und nachdem ich die neuen Saiten etwas gedehnt hatte, fand ich, dass die Gitarre die Stimmung gut behält. Die Intonation war ebenfalls sehr gut.

Der Hals fühlt sich in der Hand recht modern an. Die Rückseite ist geschmeidig lackiert. Das Griffbrett aus Makassar-Ebenholz ist sehr dunkel und die Edelstahlbünde sind glatt und gut verarbeitet.

Der Hals

Die im Dunkeln leuchtenden Markierungen an der Griffbrettkante sind ebenfalls ein nettes Profi-Feature, das ich sehr zu schätzen weiß. Die seidenmatte Oberfläche fühlt sich großartig an und bietet wenig Widerstand, was das Spielen angenehm macht. Mit einer Sattelbreite von 42mm fühlt sich der Hals ziemlich breit an. Das Griffbrett ist sehr flach mit einem modernen 12″ Radius.

Alnico-5

Die Modelle sind mit zwei Artec AHC-90 Soapbar Alnico-5 Humbuckern ausgestattet. Sie verfügen über einen Mastervolume-, einen Tone-Regler mit Push/Pull-Spulensplit und einen 3-Wege-Wahlschalter für die Tonabnehmer. Über einen Zeitraum von einer Woche habe ich die Gitarre an verschiedene Verstärker angeschlossen und alles Mögliche ausprobiert – von cleanen Fender-Sounds über Plexi-Crunch bis hin zum High-Gain-Verstärker im Mesa-Stil.

Insgesamt würde ich sagen, dass die Tonabnehmer das schwächste Glied in der Konstruktion sind. Es fehlt ihnen an Biss im Steg-Pickup. Der Hals-Pickup war in Ordnung, allerdings uninspirierend.

Ich ertappte mich dabei, wie ich sowohl die Regler der Gitarre als auch die des Verstärkers ständig nachjustierte, um passable Klänge zu erhalten. Den Single Coil-Sound bei geteilter Spule fand ich ziemlich unbrauchbar, da der Lautstärkeverlust wirklich spürbar ist. Das würde ich in einer Live-Situation als störend empfinden, denn es ist ein enormer Pegelabfall.

Die Regler der Gitarre sind leichtgängig und arbeiten gut mit den Tonabnehmern zusammen. Die Pickups waren für mich allerdings die Achillesferse im Gesamtdesign. Dennoch muss ich zugeben, dass sie mich nicht vom Kauf abhalten würden, da sie sich relativ einfach und kostengünstig aufrüsten lassen, sofern man das möchte. Ich besitze Gitarren mit einem Wert von 3000 bis 4000 britischen Pfund, bei denen ich die werksseitigen Tonabnehmer ausgetauscht habe. Daher ist das für mich kein Hindernis. Vor allem nicht in dieser Preisklasse.

Fazit

Insgesamt bin ich von der Qualität der in Indonesien hergestellten Gitarre begeistert. Wie bereits erwähnt, ist die Verarbeitung tadellos. Ich denke auch, dass die Wahl eines schönen Ebenholz-Griffbretts, gepaart mit Edelstahl-Bünden für ein sehr geschmeidiges Spielerlebnis sorgt.

Der Erlenkorpus ist eine gute Wahl, die Gitarre klingt auch akustisch sehr gut. Darüber hinaus sieht die gewölbte Decke großartig aus und der leichte Zugang zu den oberen Bünden durch die tiefe Double-Cut-Korpusform hat mir sehr gefallen. Ich liebe die Lackierung, die in Rot einfach toll aussieht und bin stark in der Versuchung auch mal das blaue Modell auszuprobieren.

Es wird schwer sein, diese Gitarre zurückzugeben, wenn ich das so sagen darf! Ich würde mit ihr ohne Weiteres Konzerte geben, da sie sich wie ein professionelles Instrument anfühlt, dem ich vertrauen kann. Mit den Tonabnehmern war ich nicht zufrieden, aber ich bin verdammt wählerisch, was den Sound betrifft. Sie auszutauschen wäre für mich eine einfache Lösung. Aber ich weiß natürlich, dass nicht jeder mit einem Lötkolben umgehen kann.

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3 Antworten zu “Review: Harley Benton MR-Modern – klassisches Design, moderne Zutaten”

    Sehen ja cool aus, mal was anderes

    Eric Kochheim sagt:
    1

    Habe mir eine HB MR MODERN MBL ,zugelegt, nachdem ich viele Tests angeschaut und gelesen hatte.
    Ich habe mir eine B-Stock Gitarre zuschicken lassen.
    Hiermit hatte ich einiges an Arbeit bis sie gut funktionierte ( ursprünglich wollte ich sie zurücksenden). Trotz Wilkinson Tremolo und Lockingtuner Kombination,hielt die Gitarre dir Stimmung nicht.
    Dagegen hat eine Behandlung der Sattelkerben mit Graphitpulver geholfen.
    Zudem habe ich die Anordnung der Tremolofedern geändert. Die äußeren Federn auch außen eingehängt, sodass jetzt alle Federn im Tremblock parallel verlaufen .Natürlich musste dann auch die Federaufnahme am Korpus minimal ( tiefen E Saite) angezogen werden .
    Die Saitenlage war mir etwas zu hoch ,weshalb die Lagerbolzrn des Tremsystems etwas tiefer geschraubt wurden.
    Ergebnis der Maßnahme:
    Die Gitarre verstimmt sich nicht mehr .Das Sustain hat sich verbessert. Jetzt lässt sich die HB MR MODERN super bespielen.
    Bei den Pu’s werde ich mir noch Gedanken über einen Austausch (zumindest Stegpickup) machen .
    Sie sind fürs erste einigermaßen brauchbar,wobei mir der HalsPu in Split funktion sm besten gefällt. ( P90 sound)
    Der Steg Pu in Splitposition geht auch absolut in P90 Richtung.
    Jedoch ist der Lautstärke Unterschied beim Umschalten von Humbucker auf Singlecoil recht groß. Zudem ist der Steg PU leiser als der Hals PU. Die Polepiece Schrauben lassen sich leider ,wenn überhaupt, nur geringfügig in der Höhe verstellen.
    Fazit: Im Prinzip ne tolle Gitarre, die sich sehr gut spielen lässt (wenn richtig eingestellt) und für die Preisklasse auch schon passabel klingt. Allerdings muss bei den Pu’s nachgebessert werden. Dann hat man ein erstklassiges und vielseitiges Instrument.

    Eric Kochheim sagt:
    2

    Habe mir eine HB MR MODERN MBL ,zugelegt, nachdem ich viele Tests angeschaut und gelesen hatte.
    Ich habe mir eine B-Stock Gitarre zuschicken lassen.
    Hiermit hatte ich einiges an Arbeit bis sie gut funktionierte ( ursprünglich wollte ich sie zurücksenden). Trotz Wilkinson Tremolo und Lockingtuner Kombination,hielt die Gitarre die Stimmung nicht.
    Dagegen hat eine Behandlung der Sattelkerben mit Graphitpulver(Saiten müssen dafür runter vom Sattel) geholfen.
    Zudem habe ich die Anordnung der Tremolofedern geändert. Die äußeren Federn auch außen eingehängt, sodass jetzt alle Federn im Tremblock parallel verlaufen .Natürlich musste dann auch die Federaufnahme am Korpus (die obere Schraube ,E Saite) etwas fester angezogen werden .
    Die Saitenlage war mir etwas zu hoch ,weshalb die Lagerbolzen des Tremsystems etwas tiefer geschraubt wurden.
    Ergebnis der Maßnahme:
    Die Gitarre verstimmt sich nicht mehr (,bzw nur ganz geringfügig bei extremen Tremoloeinsatz).
    Das Sustain hat sich verbessert. Jetzt lässt sich die HB MR MODERN super bespielen.
    Bei den Pu’s werde ich mir noch Gedanken über einen Austausch (zumindest Stegpickup) machen .
    Sie sind fürs erste einigermaßen brauchbar,wobei mir der HalsPu in Split funktion am besten gefällt. ( P90 sound)
    Der Steg Pu in Splitposition geht auch in P90 Richtung.
    Jedoch ist der Lautstärke Unterschied beim Umschalten von Humbucker auf Singlecoil recht groß. Zudem ist der Steg PU leiser als der Hals PU. Die Polepiece Schrauben lassen sich leider ,wenn überhaupt, nur geringfügig in der Höhe verstellen.
    Fazit: Im Prinzip ne tolle Gitarre, die sich sehr gut spielen lässt (wenn richtig eingestellt) und für die Preisklasse auch schon passabel klingt. Allerdings muss bei den Pu’s nachgebessert werden. Danach hat man ein erstklassiges und vielseitiges Instrument.