Report: Adam Audio – Lautsprecher made in Berlin
Als ich Adam Audio im Dezember besuchte, bekam ich nicht nur eine ausgiebige Session im Showroom der Firma über die neue A-Serie. Auch eine Werksführung und eine Fragerunde mit Mark Cummin, (Product Manager) der neuen A-Serie, gab mir Einblick. Denn Adam Audio hat sich zu einem echten Schwergewicht im Bereich Studiomonitore entwickelt.
Die Anfänge in Berlin
1999 vom Physiker Klaus Heinz und dem Elektroingenieur Roland Stenz gegründet, betrat Adam Audio (Advanced Dynamic Audio Monitors) mit den Monitoren S3A die Pro Audio Bühne. Bis dahin teilten sich Schwergewichte wie Genelec oder Dynaudio den Markt. Auch war außerhalb von Studios an Studiomonitore kaum zu denken. Aber die Berliner machten mit einer ganzen Reihe an Innovationen und einer offensiven Preispolitik schnell von sich reden.
So ist seit den Anfängen, optisch wie im Klangbild, der ART-Hochtöner das Markenzeichen der Lautsprecher. Die Accelerated Ribbon Technology (zu deutsch: beschleunigte Bändchentechnologie) erlaubt eine in vielen Belangen verbesserte Klangqualität als bei traditionellen Hochtönern. Die Nachfolger X-ART werden bis heute von bis zu 30 Mitarbeitern im Schichtbetrieb im Werk in Berlin Adlershof gefertigt und dort in die Lautsprecher eingebaut.
Adam Audio wächst und wächst
Adam Audio Lautsprecher sind und waren für ihre sehr definierten, aber nie spitzen Höhen bekannt und beliebt. Besonders die 7 Zoll Monitore A7 (2007) und Nachfolger A7X (2010) gehörten im mittleren Preissegment schnell zu den beliebtesten. Denn der Sound der Lautsprecher zog neben Studios auch viele DJs und Producer an. Diese suchten nicht unbedingt nach dem linearsten Sound. Es sollte drücken, gleich so klingen wie im Club.
Neben X-ART entwickelte man in den Anfängen fortschrittliche Technologien wie den Waveguide oder den digitalen A/B-Verstärker für den Hochtöner – die Berliner Firma galt bald als Hort des Neudenkens im Bereich Studiomonitore. Neben der A-Serie für den Mittelklassebereich kamen in dieser Zeit die F-Serie (heute T-Serie) für Einsteiger* dazu. Von Anfang an galt die schwergewichtige S-Serie für die Anwendung in großen Studios*.
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Beide Gründer, Roland Stenz und Klaus Heinz, schieden in den letzten Jahren aus und gründeten neue Firmen. So gründete Stenz 2011 nach seinem Ausscheiden als CEO Eve Audio. Und Klaus Heinz trat mit HEDD 2015 neu auf die Pro Audio Bühne. Adam Audio selbst wurde 2019 von Focusrite übernommen. Dort gehört man nun zusammen mit Novation, Sequential, Optimal Audio, Martin Audio und Ampify Music zur Focusrite Group.
Die Firma heute – Neue Technologien, neue Märkte, bewährtes Team
Weltweit beschäftigt Adam Audio über 60 Mitarbeiter. Mit der gerade veröffentlichten Weiterentwicklung der A-Serie hat der Hersteller gezeigt, dass man aktuelle Technologien wie Raumkorrektur im Blick hat. Denn hier ist eine in Kooperation mit Sonarworks entwickelte Raumkorrektur integriert. Product Manager Mark Cummin beschreibt während meines Besuches, wie man vor einigen Jahren eine Umfrage mit über viertausend Teilnehmern und Teilnehmerinnen zum Thema Monitoring und Produktion durchgeführt habe.
Viele Ergebnisse seien in die Entwicklung der neuen Serie eingeflossen. Unter anderem seien Raumkorrektur und der Sound der alten A-Serie zwei immer wieder erwähnte Wunschfeatures gewesen. Natürlich hält man sich, was zukünftige Produkte und Weiterentwicklungen betrifft, eher bedeckt. Mark verrät mir immerhin, dass Adam Audio an einer Weiterentwicklung der Einsteigerversion T-Serie arbeite.
Dazu sei es nicht undenkbar, dass man in die Software für die A-Serie zukünftig weitere EQ-Kurven oder andere Features wie die Farbwahl bei der Front-LED integrieren werde. Spannende Zeiten für Adam-Audio-Fans!
Infos über Adam Audio und die neue A-Serie
- Alles über Adam Audio
- Workshop zur neuen Adam Audio A-Serie
- Produktwebsite
Videos über Adam Audio
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