Recording-Highlights NAMM 2025: Fünf aufregende Neuvorstellungen
Neues Gear für das Studio frisch von der NAMM
Die NAMM 2025 ist gelaufen, werfen wir einen Blick auf fünf Recording-Highlights. Denn im Bereich Studio und Recording gab es dieses Jahr viele aufregende Neuheiten zu sehen. Und davon sind einige bereits jetzt verfügbar. Ein gut ausgestattetes Audiointerface von Solid State Logic, ein kompakter Kompressor von Neve, ein Channelstrip von Harrison, ein moderner Röhrenkompressor von WesAudio und ein flexibles Mikrofon von Austrian Audio.
Die Recording-Highlights der NAMM 2025:
SSL 18: Ein „großes“ Audiointerface von Solid State Logic zu einem attraktiven Preis
Selbstverständlich waren bei den Neuheiten der NAMM 2025 ein paar Audiointerfaces vertreten. Aufgefallen sind dabei das neue Audient iD48 und natürlich auch Connect 4/12, das erste Interface von Bitwig. Besonders spannend ist aber SSL 18, das neuste USB-Audiointerface von Solid State Logic. Für einen ansprechenden Preis bietet SSL 18 einige sehr schöne Features.
Das Interface verfügt über acht analoge Ein- und zehn Ausgänge sowie den zusätzlichen Talk-Back-Eingang, der auch für den integrierten Listen Mic Compressor (ein legendärer „Effekt“ aus der SSL 4000-Serie) genutzt werden kann. Dazu kommen digitale Optionen (S/PDIF, ADAT), Anschlüsse für Insert, Send, Return und MIDI sowie Extras wie der zuschaltbare 4K-Modus für Klangfärbungen bei der Aufnahme.
Auf zwei individuell regelbare Kopfhörerausgänge und heute gefragte Funktionen wie Stereo-Loopback verzichtet SSL 18 ebenfalls nicht. Und mit SSL ALPHA 8 hat der renommierte Hersteller sogar noch eine passende (und sehr flexible) Erweiterung vorgestellt! Großartig und ohne Frage ein Recording-Highlight der NAMM 2025.
Neve 88C: 2-Kanal-Kompressor von Neve für Studios von heute
Kommen wir zu einem weiteren Recording-Highlight der diesjährigen NAMM: Neve 88C ist ein sehr kompakter 2-Kanal-Kompressor, der im gleichen Look und Formfaktor wie das 88M Audiointerface (mit Neve Preamps) daherkommt.
Als VCA-Kompressor ist 88C sehr flexibel und eignet sich durch die Bestückung mit gleich zwei Kanälen natürlich auch sehr gut für die Bearbeitung von Stereosignalen oder einzelnen Gruppen. Die Ratio lässt sich so einstellen, dass 88C nicht nur als Kompressor, sondern ebenso als Brickwall-Limiter funktionieren kann.
Attack-Zeiten werden hier adaptiv eingestellt, die Release-Zeiten reagieren abhängig von den Einstellungen am Regler ebenfalls automatisch. Sidechain-Funktionen bietet der Kompressor auch, ebenso praktisch ist die Bypass-Funktion. Interessant ist zudem die Stromversorgung, die hier über USB-C umgesetzt wird – der Kompressor lässt sich so bereits über einen Laptop betreiben! Der Preis ist natürlich nicht ganz ohne – günstiger hast du aber nie einen Kompressor der Marke Neve bekommen!
Harrison 32Classic MS Mix Strip: Hochwertiger Konsolen-Sound in einem kompakten Formfaktor
Heute wollen sich viele kein großes Mischpult in das Studio stellen – trotzdem ist eine hochwertige analoge Signalverarbeitung nach wie vor gefragt. Channelstrips bieten einen sehr guten Kompromiss und liefern wichtige Features in einem kompakten Format. Dessen ist sich auch eine Firma wie Harrison bewusst. Mit 32Classic MS Mix Strip bietet der für seine ausgezeichneten Pulte bekannte Hersteller einen Channelstrip im 19-Zoll-Format an, der mit den Anforderungen mitwachsen kann. Ein weiteres Recording-Highlight der NAMM 2025!
In Harrison 32Classic MS Mix Strip steckt ein Übertrager-basierter Mic-Preamp der Marke Jensen, selbstverständlich lassen sich auch ohne Probleme Instrumente anschließen. Und wie du es von einem amtlichen Kanalzug erwartest, stecken hier Hoch- und Tiefpassfilter und ein parametrischer 4-Band-EQ drin. Klangformung wird bei diesem Channelstrip groß geschrieben!
Features wie zuschaltbare Phantomspeisung oder ein PAD mit -20 dB verstehen sich quasi von selbst. Über das Mixbus-Feature lässt sich 32Classic MS Mix Strip sehr einfach zu einem größeren Recording-Setup ausbauen und gleichzeitig platzsparend und gut transportabel in einem Rack verstauen. Klasse!
WesAudio ngTubeComp: Ein Stereo-Röhrenkompressor mit digitalem Workflow
In diesem Jahr gab es auch mal wieder richtig „schweres“ Gear auf der NAMM zu sehen. Zum Beispiel den sehr beeindruckenden Black Box Analog Design HG-Q oder auch den fantastisch aussehenden API ASM164 Summierer. WesAudio ngTubeComp hinterlässt aber einen besonders großen Eindruck und muss deshalb hier bei den Recording-Highlights noch einmal gezeigt werden.
Denn dieser 2-Kanal-Röhrenkompressor verbindet klassische Konzepte mit moderner Technik auf überzeugende Weise. Wer den Hersteller kennt, hat schon eine Ahnung davon, was hier zu erwarten ist. Der Kompressor eignet sich für Bearbeitungen in Dual-Mono-, Stereo- oder M/S-Modi, ist darüber hinaus aber ebenso sehr flexibel. Die Röhrensättigung lässt sich beispielsweise gezielt kontrollieren, der Kompressor selbst kann zwischen Feedbackward und Feed-Foward umgeschaltet werden. Der Mix-Regler macht Parallelbearbeitungen zu einem Kinderspiel, dazu kommen verschiedene Sidechain-Optionen.
Richtig cool ist aber die vollständig digitale Integration: 100 Presets lassen sich am Gerät speichern, es gibt A/B/C-Buttons zum Umschalten von drei Einstellungen und außerdem können die wichtigsten Parameter über ein Plugin aus der DAW heraus gesteuert und automatisiert werden. WesAudio ngTubeComp ist nicht unbedingt etwas für jedes Studio – aber ohne Frage eine wahnsinnig coole Hardware!
Austrian Audio OC-S10: Kondensatormikrofon mit zwei Ausgängen
Und nun zum fünften Recording-Highlight in diesem Überblick. Mikrofone gab es auf der NAMM 2025 selbstverständlich einige zu sehen, dabei sind uns unter anderem das Peluso P-24 und UT Twin48 von United Studio Technologies aufgefallen. Während sich diese beiden Mikrofone bekannte Klassiker vornehmen, geht OC-S10 von Austrian Audio einen ganz eigenen Weg.
Beim OS-S10 verfolgt der Hersteller aus Wien nämlich das Ziel, ein Großmembran-Kondensatormikrofon anzubieten, das durchaus in einer gewissen Tradition steht, aber nicht zwingend einen Vintage-Sound abliefern will. Wenig Störgeräusche und geringes Rauschen gehören zu den angestrebten Eigenschaften.
Fünf auswählbare Richtcharakteristiken, zwei PAD-Einstellungen und vier Einstellungen für das zuschaltbare Hochpassfilter sorgen für Flexibilität im Studio. Interessant ist außerdem, dass hier gleich zwei XLR-Ausgänge an der Unterseite untergebracht sind. Signale können so ohne Umwege in verschiedene Effekte oder Ketten für die Aufnahme geschickt werden. Und auch eine Spinne mit Kugelgelenk sowie der zugehörige Popfilter vervollständigen das durchdachte Konzept des OS-S10.
- Austrian Audio OC-S10 ist demnächst erhältlich, hier die Großmembran-Mikrofone des Herstellers bei Thomann*.
Weitere Infos
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