Rabbit R1 & Teenage Engineering: Ist das das Ende der Smartphone-Ära?
Mobile Künstliche Intelligenz für die Hosentasche
Rabbit R1 ist ein von KI angetriebenes Gerät, das die Bedienung von Apps für den Nutzer übernimmt. Das Gerät, das lediglich 199,00 US-Dollar kostet, ist weit mehr als nur ein Chatbot. Es ist ein vielseitiges Gerät für nahezu jede Aufgabe. Jesse Lyu, CEO und Gründer des AI-Startups, betont, dass er nicht sofort das allseits beliebte Smartphone damit ersetzen möchte. Das Ziel seiner Firma ist es aber, mit dem R1 ein so ambitioniertes Gerät zu schaffen, dass es irgendwann das Smartphone ersetzen könnte. Übrigens stammt das Design der Hardware von Teenage Engineering – dann muss es wohl ziemlich cool sein!
Rabbit R1: Innovation in Sachen KI-gesteuerte Gadgets
Rabbit R1 erinnert in seinem Aussehen an eine Playdate-Konsole oder eine modernisierte Version eines Handheld TVs der 1990er-Jahre. Es ist ein eigenständiges Gerät, etwa halb so groß wie ein iPhone, mit einem 2,88 Zoll großen Touchscreen, einer drehbaren Kamera für Fotos und Videos und einem Scroll-Rad sowie Buttons zur Navigation und Kommunikation mit dem integrierten Assistenten. Ausgestattet ist es mit einem 2,3 GHz MediaTek-Prozessor, 4 GB Speicher und 128 GB Speicherplatz. Und das alles in einem abgerundeten Gehäuse, das in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Designbüro Teenage Engineering entworfen wurde.
Die Software des R1, das sogenannte Rabbit OS, basiert auf einem „Large Action Model“, das sich als universelle Steuerung für Apps beschreiben lässt. Es kann Musik steuern, zum Beispiel Autos bestellen, Lebensmittel einkaufen, Nachrichten versenden und vieles mehr. Hierfür nutzt es eine einzige Schnittstelle. Die Benutzeroberfläche auf dem R1 wird aus kategoriebasierten Karten bestehen, beispielsweise für Musik oder Transport. Hier arbeitet also keine Art Chat GPT im Hintergrund.
Ist Rabbit R1 ein Meilenstein der KI-basierten Gadget-Entwicklung?
Anstatt zahlreiche APIs zu entwickeln und Entwickler zur Unterstützung des R1 zu bewegen, trainierte (und das weiterhin!) Rabbit sein Modell, bestehende Apps selbst zu verwenden. Das Large Action Model (LAM) wurde von Menschen trainiert, die unter anderem mit Apps wie Spotify und dem Fahrdienst Uber interagierten, um dem Modell deren Funktionsweise zu zeigen. Das LAM lernte, was ein Einstellungs-Icon ist, wie es erkennt, wenn eine Bestellung bestätigt wurde und wo die Suchmenüs sind. Diese Fähigkeiten können laut Lyu auf jede App angewendet und übertragen werden.
R1 hat zudem einen speziellen Trainingsmodus, mit dem Nutzer dem Gerät beibringen können, bestimmte Aktionen durchzuführen, die es dann selbstständig wiederholen kann. Wie gut all dies in der Praxis funktioniert, bleibt zurzeit noch die große Frage. Rabbit geht meiner Meinung nach einen wirklich cleveren Weg, indem es sein Modell lehrt, Apps zu verwenden, statt auf die Unterstützung eines neuen Betriebssystems zu setzen. Rabbit OS könnte zu einer Art Super-App werden. Eben zu einer einzigen Schnittstelle, über die man fast alles machen kann. Ich würde mir die Hardware sehr gerne einmal anschauen. Ist es „nur“ eine mobile Version von Alexa? Oder eher eine Konkurrenz für Humane AI Pin? Ich denke, dass hier viel mehr dahinter steckt! Und das zu einem wirklich attraktiven Preis.
Weitere Informationen über den Hersteller und R1
Rabbit hat angekündigt, dass die erste Serie von 10.000 R1-Einheiten bereits ausverkauft ist und nun Vorbestellungen für eine zweite Lieferung im Frühjahr entgegengenommen werden. Der Preis der Hardware beträgt 199,00 US-Dollar.
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