von claudius | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Peavey Hauptquartier - ist der Regenbogen ein schlechtes Omen gewesen?  ·  Quelle: peavey.com / Charles Anderson

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Heute erreichte mich eine Pressemitteilung von Peavey, dass die (einzige europäische?) Niederlassung in England, geschlossen hat. Ist da mehr im Busch oder werden wir uns nach und nach von Peavey verabschieden müssen?

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Als Hersteller von Verstärkern für Gitarren bekannt, aber auch im Pro Audio und Recording, hat Peavey sich einen sicheren Stand in der Industrie gesichert. Gerade der Vypyr, oder die Metal-Amps 5150 oder der 6505 sind mehr als verbreitet und genießen einen guten Ruf unter Musikern.

Die Schließung wird laut Pressemitteilung als firmeninterne Neudefinition zum 50ten Geburtstag verkauft. Ich glaube eher, dass Peavey aktuell etwas zu kämpfen hat, sich über Wasser zu halten. Peavey produziert bereits, soweit ich informiert bin, in Ländern wie China. Da frage ich mich, was es noch zu machen gilt, um die Preise noch mehr zu senken.

Da Europa aber angeblich ein ‚Key market‘ für die Amerikaner ist, muss da in den nächsten Wochen bzw. Monaten schleunigst etwas passieren. Ich tippe auf neue Vertriebshallen in einem osteuropäisches Land, in dem die Qualität auch gut ist, aber die Lohnkosten weit unter England oder Deutschland sind. Vielleicht machen sie es Amazon nach, die auch erst kürzlich aus Deutschland nach Polen gezogen sind.

Es bleibt also spannend. Ich halte euch bei Neuigkeiten natürlich auf dem Laufenden.

 

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Update: 11.08.2014, 13:30 Uhr: Ich habe gerade aus gut informierten Kreisen erfahren, dass es vor allem für die Händler einige Änderungen geben wird. Es wird vermutet, dass nur noch Containerweise bestellt werden kann. Somit wird es beim Laden um die Ecke (sofern man nicht in Treppendorf wohnt) nur mehr Auslaufware bekommen.

 

Hier noch die originale Proessemitteilung direkt vom Peavey Presseverteiler:

Peavey Electronics Corporation was founded by Hartley Peavey on his passionate commitment to be the most innovative organization in the music and sound industry. As it approaches its 50th anniversary, the company is redefining itself in consideration of the evolving and increasingly competitive market. In order to remain effective, the company announces intentions to restructure its international operations.

Peavey has been a manufacturing force with multiple US factories throughout Mississippi and Alabama as well as having distribution facilities in the US, Europe and Asia. While prices from China lowered the cost of the products in the marketplace, Peavey has continually examined its operating structure and made adjustments to compete with the lower cost structure of its competitors. The company has now determined that it will close the UK distribution facility. The UK facility was originally set up as a manufacturing plant for large items to minimize international shipping expense but with advancing and lower cost Chinese manufacturing, this hasn’t been needed for some time,

It is intended that these changes will improve the international supply chain and the sharing of global resources, bringing manufacturing and international customers closer together. A reduction of complexity in operations will take place over the forthcoming months and will result in a more competitive international market accelerating growth for Peavey and its brands. Peavey are confident that this approach will be a significant benefit to its dealers and customers.

“Europe is a key market for us,” commented Clive Roberts of Peavey Electronics Limited. “The company has been looking closely at the structure of its European operation and what the best fit will be for the business moving forward. Our organisation needs to become more efficient and improve the allocation of international resources, especially if we are to continue the mantra and market niche that Hartley Peavey set in place; providing quality gear at a fair price.”

Peavey will be announcing more details of the restructure over the coming months.

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Eine Antwort zu “Peavey schließt Niederlassung in England. Sind die US-Amerikaner in finanziellen Nöten?”

    RockaRolla sagt:
    0

    Das Ganze lässt sich wohl kaum anders interpretieren. Ich selber war immer ein bisschen Fan von Peavey. Vor allem die Robustheit und Langzeitqualität hat mich überzeugt, und ich habe noch einige Sachen im Fuhrpark, die ich 20 Jahre und länger benutze und die nie eine Reparatur brauchten. Wenn ich mich recht erinnere, hat man bis zum Tod von Melia Peavey (Hartleys erster Frau) ausschließlich in den USA produziert, und das zu Preisen, die eher mit den gehobenen asiatischen Marken konkurrierten. Was man so liest, wehte danach auch gegenüber den Arbeitern ein anderer Wind… Wenn das Image vorher auch eher etwas altbacken war, hatte man doch ein starkes Standing auf dem Heimatmarkt, gerade bei den konservativen Country-Musikern, Southern Rockern und Christian Music-Bands, die viel Wert auf „Buy American“ legen. Ich schätze mal, bei denen hat man durch die Asien-Produktion mehr verloren als man bei jungen Musikern, die noch stärker preisfixiert sind, gewinnen konnte.

    Ich bin kein Wirtschaftsexperte, aber der Versuch, sich um jeden Preis auszudehnen, hat wohl auch mehr Schaden als Nutzen gebracht. Da wurden auf einmal Schlagzeuge, DJ-Kram und Keyboards gebaut, man wollte weg von der Gitarre/Bass/PA-Schiene. Für sowas kann man richtig Geld verbrennen, es müssen ja ganz neue Maschinen, Entwickler und Endorser her. Hinterher ist man immer schlauer, aber ich habe den Eindruck, dass man bei Peavey einfach den Fokus verloren hat. Schade, denn gerade unter den früheren US-Gitarren und Bässen gab es ein paar echte Juwelen, wie den Dyna Bass Unity, die Axcelerator oder die Limited und HP-Serien. Heute ist man nur noch eine Firma unter vielen, die ihre Logos auf Fernost-Ware kleben.

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