von claudius | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Paul Stretch GUI Teaser

Extremgymnastik für Audiodaten  ·  Quelle: Gearnews / Claudius

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Time Stretching ist eine Wissenschaft für sich und jeder DAW-Arbeiter hat seinen Lieblingsweg und -Algorithmus, den er bei Bedarf verwendet, um Audiodaten zu verlangsamen oder beschleunigen. Was aber, wenn es anfängt, die Möglichkeiten des Alltäglichen zu überschreiten? Klare Sache: Paul Stretch.

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Einmal richtig langsam, bitte.

Ihr habt euch nicht verlesen, Paul Stretch bzw. Paul Extreme Sound Stretch ist ein Programm, das Audiodateien extrem verlangsamen kann. 50x langsamer sind kein Problem, das geht über verschiedene Algorithmen sogar „hoch“ bis zu einer Trillion, einer 1 mit 18 Nullen. Aber Achtung: Das Stück geht dann halt unter Umständen ein paar Jahre, so Größenordnung Billion.

Der Clou dabei: Es hört sich danach nicht fehlerhaft an, wie man es vermuten würde oder kennt. Es bröckelt nix, die Töne werden nicht tiefer und es klingt wie so von einem Pad-Synthesizer eingespielt. In DAWs oder anderen Tools kommt man schnell zu digitalen Fehlern.

Nun, wie hört sich ein Tonschnipsel so richtig langsam an? Ich verlinke einfach mal ganz unten ein paar Beispiele. Einmal „Take on me“ von AHA, 800x langsamer als das Original und einmal den Dial Up Klang eines analogen Modems, 700x langsamer. Je nach Quelle klingt es extrem düster (Dark Ambient Fans werden hiermit ihre Freude haben) bis zu Meditationsmusik, vielleicht auch ein wenig noisig. Je nach Einstellungen und angewendeten, zusätzlichen Filtern.

Leider ist das Programm nicht wirklich hübsch und sieht fies altbacken aus. Es hat eben bisher noch niemand eine hübschere Oberfläche gebastelt. Aber nach einer gewissen Einarbeitungszeit sieht man die 2000er Optik gar nicht mehr.

Mögliche Formate + Betriebssystem

Ihr könnt Paul Stretch mit den üblichen Audiodateien füttern: WAV, OGG Vorbis und MP3. Damit sollte jeder etwas anfangen können.

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Das Programm ist Open Source und die letzte Version ist von 2011, es wurde also lange nicht mehr weiter entwickelt. Grundlegend gibt es das Programm für Linux, es gibt dank Open Source Lizenz, aber auch Versionen für Windows und OSX.

Preis

Es ist komplett kostenlos. Heißt: Ihr könnt es direkt von GitHub herunterladen oder für Linux auch aus manchen Repos laden. Ich verlinke auch die Versionen für Windows und OSX – ohne Gewähr auf Funktionalität. Bei mir geht es.

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12 Antworten zu “Audiodateien 1000000000000000000 (eine Trillion!) mal langsamer”

    Pe Bo sagt:
    0

    Oh super! Höre gerade das neue Slowdive Album. Da geht ja einiges mit dem Tool! ;)

    Elias Sinclair sagt:
    0

    Ja cooles Progrämmchen. Probiere es heute Abends mal aus.

    gripsdips sagt:
    0

    Ist eine 64bit Version vorhanden?

    Der Rest sagt:
    0

    Kann man das nicht in eine DAW einbauen please ?

      gearnews sagt:
      0

      Das wäre top, aber das ist aufgrund der Komplexität der Berechnung eh nicht in Echtzeit machbar. Von daher müsste man es eh extern öffnen/bearbeiten.

        Omran Shilunte sagt:
        0

        das ist ja eine gewagte feststellung.
        mal abgesehen davon, dass man schon rein rechnerisch davon ausgehen müsste, dass mal 8-10 mal spectral freezing incl distribution und modulation locker auf jedem G4 machen können sollte … aber paulstretch hat ja in der tat auch einen preview mode… und wieviel prozent rechenleistung man für die beste qualität/höchste einstellung braucht, kann man ungefähr daran messen, wie lange das rendern im vergleich zum input material dauert.

        ehrlich gesagt glaube ich aber, dass man nicht wirklich immer mit plug-ins arbeiten muss. kleine tools wie diese sind genau deswegen so sexy, weil man sie extra umständlich aufmachen muss und von nichts dabei abgelenkt wird. :)

        schön wäre allerdings ein preset management und ein ausbau der modulationsmöglichkeiten – master hüllkurve ist ein bischen sehr wenig.

        wünschenswert wäre ebenfalls, dass man nicht nur zwischen 1.99 und 2.02 wählen kann, wenn man die dauer verdoppeln möchte. :)

          gearnews sagt:
          0

          Und vielleicht eine etwas hübschere Oberfläche, bitte 1x. :)

            Omran Shilunte sagt:
            0

            +1 da bin ich dabei.

            könnte ich eigentlich übernehmen den job,war mein damals erster gedanke beim ersten öffnen. :)

            gearnews sagt:
            0

            Dank Open SOurce dürfte das kein Problem sein. :)

            Omran Shilunte sagt:
            0

            es benutzt wohl das hier http://www.fltk.org .. nicht meine welt.

            Omran Shilunte sagt:
            0

            ouh, die mac version besteht aus einem einzigen dicken binary, da ist vermutlich nicht eine bilddatei drin.
            dann ist das zu viel arbeit, in hochsprachen oder assembler mache ich das bestimmt nicht. da ist es einfacher sich schnell seine eigenen fft effekte zu bauen.

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