Overbridge, Kassetten-Magie und Transit 2: Highlights der Woche
Der Digitakt II kann dank Overbridge endlich sein ganzes Potenzial entfalten, Alex Ball weckt einmal mehr die Nostalgie und eines der besten Plugins der letzten Jahre wird noch besser: Das sind meine persönlichen Highlights der Woche.
Highlights der Woche
Endlich Overbridge für den Elektron Digitakt II
Ich glaube, ich habe noch nie ein neues Gerät so schnell nach seinem Erscheinen bestellt wie den Elektron Digitakt II im Frühjahr dieses Jahres. Noch am Tag der Ankündigung ging meine Bestellung raus. Mit Stereo-Samples, mehr Speicher, mehr Tracks und mehr Steps pro Pattern hatte Elektron viele der Punkte beseitigt, die mich bis dahin davon abgehalten hatten, mir einen Digitakt zuzulegen. Mit MPCs war ich trotz mehrmaliger Versuche nie wirklich warm geworden. Mit dem Wegfall vieler Einschränkungen der ersten Generation schien mir der Digitakt II der Sampler zu sein, nach dem ich lange gesucht hatte.
Einen empfindlichen Schwachpunkt hat er jedoch von seinem Vorgänger geerbt: Nach wie vor hat er keine Einzelausgänge. Egal, dachte ich – es gibt ja schließlich Overbridge! Nennt mich naiv, aber in meiner Euphorie kam es mir gar nicht in den Sinn, vor dem Bestellen mal zu checken, ob die Software-Anbindung mit Mehrkanal-Audio über USB überhaupt schon für die neue Version verfügbar war.
War sie nicht. Wie wohl die meisten Besitzer eines Digitakt II, wartete ich seitdem sehnsüchtig auf den Tag, an dem ich meinen neuen Sampler endlich vernünftig in die DAW einbinden und mehrkanalig abmischen können würde. Gerade weil der Digitakt längst viel mehr als eine Drummachine ist – erst Recht mit den neuen Möglichkeiten der zweiten Generation – wäre es, diplomatisch ausgedrückt, schon ganz schön, die Spuren per Overbridge einzeln weiterverarbeiten zu können.
Deshalb war es für mich das absolute Highlight der Woche, als Elektron vor ein paar Tagen endlich das langersehnte Update für den Digitakt II veröffentlichte, zusammen mit einer aktualisierten Version von Overbridge. Jetzt liegen endlich alle Spuren einzeln in der DAW an und ich kann all die Patterns und Tracks, die ich seit dem Frühjahr damit erstellt habe, vernünftig abmischen. Was lange währt …
Den Elektron Digitakt II gibt es bei Thomann*; das Update und die neue Version von Overbridge bekommt ihr auf der Support-Seite von Elektron.
Kassetten-Mehrspurrecorder: Nostalgie pur mit Alex Ball
Uns allen fällt wohl mindestens ein Gerät ein, bei dem wir es besonders bereuen, es irgendwann verkauft zu haben. Für mich ist das ganz klar mein Tascam-Vierspurrecorder aus den frühen 90ern. Unzählige Stunden verbrachte ich als Teenager damit, meine selbstgeschriebenen Songs auf vier verrauschten Spuren festzuhalten. Und wenn ich mir diese Aufnahmen heute anhöre, werde ich tatsächlich etwas nostalgisch und fast ein bisschen wehmütig. Irgendwie haben sie für mich einen ganz speziellen Zauber, auch wenn sie natürlich keinen professionellen Standards entsprechen.
Damals sah ich das natürlich ganz anders. Kaum hatte ich meinen ersten Computer und eine sehr rudimentäre Cubase-Version, begann der Tascam in der Ecke zu verstauben. So viele Möglichkeiten! Irgendwann vertickte ich den Kassetten-Vierspurrecorder, ohne mir viel dabei zu denken, wahrscheinlich um mir irgendetwas anderes zu kaufen.
Den Recorder habe ich also schon lange nicht mehr, aber bei einem der letzten Umzüge fielen mir die ganzen Tapes in die Hände. Kistenweise, es müssen Hunderte sein. Als ich daraufhin aus Interesse mal nachsah, für was die Dinger heutzutage so gehandelt werden, klappte mir die Kinnlade herunter. Bisher habe ich mich noch nicht dazu durchringen können, so viel Geld für ein funktionierendes Exemplar auf den Tisch zu legen. Aber es ist gut möglich, dass es demnächst passiert.
Schuld daran sind auch Videos wie das, das Alex Ball vor ein paar Tagen veröffentlicht hat – ein Highlight der Woche für mich. Hätte ich diesen Sound und diese Möglichkeiten damals zu schätzen gewusst, hätte ich meinen Tascam natürlich nie verkauft. Wie sagte einst Michi Beck: „Hinterher weiß man immer mehr!“ Als der Song erschien, muss ich den Recorder noch gehabt haben …
Baby Audio x Andrew Huang Transit 2
Anders als Alex Ball gehört Andrew Huang eigentlich nicht zu den Musik- und Synthesizer-YouTubern, denen ich regelmäßig folge. Trotzdem muss ich sagen: Sein in Zusammenarbeit mit Baby Audio entwickeltes Plugin Transit ist definitiv eines der spannendsten und nützlichsten Plugins der letzten Jahre und eine der geglücktesten Kooperationen zwischen einem „Synthfluencer“ und einem Hersteller. Als Makro-gesteuerter Multieffekt erzeugt Transit im Handumdrehen spannende Übergänge, Build-ups und interessante Highlights im Arrangement, ohne dass man dafür eine komplexe Effektkette aus mehreren Plugins zusammenbauen und mühsam automatisieren müsste. Unverzichtbar für alle Produzenten elektronischer Musik!
Mit der vor ein paar Tagen erschienenen zweiten Version setzen Andrew Huang und Baby Audio noch einen drauf. Transit 2 wurde um ganze zehn neue Effekte erweitert, darunter ein Looper, ein Mod Filter, ein Reverser und ein Chorus. Insgesamt stehen jetzt 28 Effektmodule zur Verfügung, die sich durch sechs verschiedene Motion-Modes steuern lassen. Zu den neuen Motion-Modes gehören ein LFO, ein Sidechain-Effekt und ein Gate. So bietet Transit 2 nochmals deutlich erweiterte Möglichkeiten, um in euren Songs für Bewegung zu sorgen und kreative Übergänge zu schaffen.
Noch bis zum 30. Dezember 2024 gibt es Baby Audio Transit 2 bei Thomann* im Angebot für nur 79,- € statt 129,- €.
Auf das Plugin, das auf Knopfdruck einen Übergang wie in diesem epochalen Meisterwerk erzeugt, warte ich jedoch noch vergeblich … 😉
Und damit verabschiede ich mich ins Wochenende! Endlich wieder Zeit, um den Digitakt II anzuwerfen und die neuen Funktionen durch Overbridge voll auszukosten. Bis nächste Woche!
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