Orange AD200: Vierte Auflage der Bassvollröhre
Auch die Bass Cabs OBC115, OBC410 und OBC810 bekommen ein Update!
Man könnte sich ja darüber streiten, ob Vollröhren noch zeitgemäß sind. Ob es nicht bei den Emulationen mittlerweile soundtechnisch weit genug ist. Aber man könnte sich auch einfach vor einen Orange AD200 setzen und sich vom bösesten Bass-Sound umblasen lassen. Nach zehn Jahren hat die Bass-Amp-Legende jetzt ein Update bekommen, inklusive optischer Frischzellenkur. Dazu hat der britische Verstärkerhersteller auch gleich seine beiebten Bass Cabs neu aufgelegt.
Orange AD200: Siebziger-Optik, KT88er und besser reparierbar
Bei so einem Monster an Vollröhre, wie dem Orange AD200, muss man als Hersteller natürlich sachte rangehen, wenn es um Updates geht. Mit Basspuristen spaßt man nicht! Beim AD200 ist sehr viel sehr ähnlich zum Vorgänger. Gleiche Vorstufe mit zwei ECC83ern (12AX7) und einer ECC81 (12AT7), gleiche Position aller Regler, gleiche stattliche 200-Watt-Leistung.
Durch die vier KT88er (6556) in der Endstufe dürfte die Neuauflage etwas mehr drücken. Allerdings hat man sich einen Kniff überlegt, falls es mal nur 6550 zur Verfügung stehen, wenn eine Röhre durchbrennt. Denn jeder Röhren-Slot kommt mit separatem Bias-Regler. So kann ein Service-Techniker den AD200 mit einem Multimeter so einstellen, dass er auch nur mit 6550 oder einer Kombination mit KT88 laufen würde. Das nenne ich mal fortschrittlich!
Rein optisch wird es minimalistisch wie bei den legendären Serien aus den Siebzigern. Beschriftung war gestern, die Bilder sagen doch bei allem aus, was gemeint ist. Nur kurz zum Mitschreiben von links nach rechts: Master, 3-Band-EQ (Treble-Mid-Bass) und Gain. Wer genau hinsieht, wird neben dem Bass-Regler einen kleinen Schalter als Neuheit entdecken. Der Clean Switch soll, falls es mit dem Orange AD200 unverständlicherweise mal NICHT kratzen und zerren soll, das Signal sauber halten.
Bass Cabs Deluxe: Neuauflagen Orange OB810C, OBC410HC und OBC115C
Wenn schon, denn schon, haben sich die Briten gedacht und neben dem Orange AD200 auch gleich ihre Bass Cabs überarbeitet. Größte Neuheit bei allen Modellen: In allen drei Modellen sind jetzt Celestion Pulse XL Bass Speaker verbaut. Dazu hat Orange beim beliebten OBC410HC leicht die Bauweise modifiziert.
Die vertikale Trennwand des 4x10ers hat man entfernt und dafür die horizontale Trennwand verstärkt. Was das bringt? Laut Hersteller eine leichte Gewichtsreduktion und eine verbesserte Reaktionsfähigkeit im Bassbereich. Beim Material setzt man auf 13-lagiges, 18 mm starkes Birkenmultiplex. Bei OB810C und OBC115C hat sich außer den Celestion Speakern nichts weiter geändert.
Was kostet der Orange AD200?
Vollröhre kostet voll viel. Das gilt auch für die Neuauflage des Orange AD200. Denn gibt es klassisch in Orange und dazu in Schwarz. Beide Versionen der Orange AD200* und der AD200 BLK* kosten bei Thomann jeweils 3.198,- Euro
Bei den Bass Cabs, gibt es von allen drei Ausführungen auch jeweils eine Variante in Orange und eine in Schwarz. Die kleinste Ausführung OBC115C mit 1×15 liegt preislich bei 1.198,- Euro. Der erwähnte OBC410HC kommt dann schon auf 1.798,- Euro. Und wenn dann doch einfach der 8x10er-Kühlerschrank OBC810C sein soll, bekommt ihr den bei Thomann* für 3.298,- Euro.
Infos über die neuen Produkte von Orange
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