Update für den Nonlinear Labs C15: Doppelte Stimmenzahl, polyphoner Aftertouch und mehr!
[22. Januar 2025] Zur NAMM 2025 bekommt der Nonlinear Labs C15 ein großes Firmware-Update! Der Hersteller hat es geschafft, dem Synthesizer die doppelte Stimmenzahl zu entlocken. Was ist sonst noch neu am Nonlinear Labs C15?
Großes Firmware-Update für den Nonlinear Labs C15
Seit er vor zehn Jahren vorgestellt wurde, hat der Nonlinear Labs C15 sich einen Namen als ebenso einzigartiger wie leistungsstarker Synthesizer gemacht. Zur NAMM 2025 präsentiert der Hersteller nun ein großes Firmware-Update. Und das hat es wirklich in sich!
Die wichtigste Neuerung: Mit der neuen Firmware-Version erhält der C15 die doppelte Stimmenzahl. Keine Ahnung, wie der Hersteller das mit der vorhandenen Hardware geschafft hat, aber jetzt kann der C15 48 Stimmen statt wie bisher 24 produzieren. So lassen sich noch vielschichtigere Sounds und fette Unison-Klänge erzeugen. Die Sample-Rate verbleibt im 48-Stimmen-Modus bei den bisherigen 48 kHz.
Warum ich die Sample-Rate erwähne? Nonlinear Labs hat noch einen zweiten neuen Modus integriert, in dem die Polyphonie bei 24 Stimmen verbleibt, die interne Sample-Rate aber auf 96 kHz verdoppelt wird. Dies verbessert nicht nur die Klangqualität, sondern reduziert auch die Gefahr von Aliasing.
Darüber hinaus unterstützt der Nonlinear Labs C15 nun polyphone Modulationsquellen zur expressiven Steuerung einzelner Noten. Zum Beispiel kann der Synthesizer damit auf polyphonen Aftertouch reagieren. Dies funktioniert jedoch nur über MIDI, da die Tastatur des C15 dieses Feature nicht unterstützt.
Der Bender und der Aftertouch können nun nicht mehr nur den Macro-Controls zugewiesen werden, sondern auch als globale Modulationsquellen genutzt werden, wie es bei anderen Synthesizern üblich ist. Dabei lassen sich auch asymmetrische Wertebereiche einstellen.
Auch die Funktionalität des Sustain-Pedals wurde angepasst. Während das Pedal beim C15 bisher auf eine frei definierbare Gruppe von Parametern wirkte, kann es nun auch als herkömmliches Sustain-Pedal eingesetzt werden. Auch eine Sostenuto-Funktion steht zur Verfügung.
Zu den weiteren Neuerungen des Nonlinear Labs C15 Updates gehören die Preset- und Bank-Auswahl per Fußschalter, ein verbesserter Recorder mit einer Kapazität von 500 MB im FLAC-Format und Workflow-Verbesserungen wie das Kopieren von Modulationszuweisungen und neue Zoom-Buttons zur einfacheren Navigation.
Das Update für den Nonlinear Labs C15 steht ab sofort auf der Website des Herstellers zum Download bereit.
Den Synthesizer bekommt ihr ebenfalls direkt beim Hersteller für 4300,- € (schwarz) bzw. 4800,- €(Kirschholz).
Mehr Infos zum Nonlinear Labs C15
Von Native Instruments zu Nonlinear Labs – Der C15 ist bereit für mehr…
[23. Oktober 2015 / Moogulator] Stephan Schmitt, Gründer von Native Instruments, hatte vor einiger Zeit sein Projekt Nonlinear Labs vorgestellt. Er bildet ein neues Team, unter dem sich auch der Stekgreif-Macher befindet mit vier weiteren Mitstreitern und geht einen anderen Weg. Ein Bündel von Studien und Synthesizerkonzepten lief dem C15 voraus, welche jedoch essentielle Basisforschung für die neue Idee hinter dem neuen Hardware-Synthesizer sind:
Wie muss ein Instrument nach Reaktor aussehen? Wie kann man die Erfahrung aus der absolut freien Welt der Algorithmen totaler offener Strukturen wieder zurück in die Welt der Musiker holen? Clavia versuchte das mit dem G2 und Nord Modular auf eine modulare Weise. Der C15 und seine Software peilt einen anderen Weg an.
Die Technik basiert zwar auf Reaktor, aber der C15 ist nicht einfach eine Hardware. Er wird für sich selbst stehen können und besteht nahezu vollständig aus Tastern. Die Taster können mit magnetischen Beschriftungen versehen werden und wählen vor, was zu ändern ist. Ein Knopf verändert dann den Wert. Wer einen Studio Electronics ATC-X kennt, kennt damit auch den C15, nur ist dieser prinzipiell offen und kann alles sein, nur nicht direkt modular. Aber 96 Parameter direkt abzurufen ist leicht. Es gibt dafür auch ein Tablet-Edit-System für Android und iOS, zumindest ist das möglich. Reaktor sollte man hier jedoch „vergessen“, denn man sieht ihn nicht. Wer einen Eindruck der Konzepte anschauen möchte, sollte sich „Kontour“ von NI ansehen. Theoretisch könnte man mit 96 Tastern auch Quellen und Ziele eines Modulsystems adressieren, jedoch bräuchte man dazu irgendeine Darstellung. Um diese „Krücke“ zu vermeiden, lässt man das System kompakt. Es wird ein eigenes Leben haben, es hat eigene Elektronik und ein jetzt festes und klares Aussehen. Die Technik stammt von Fatar und wird in Berlin ausgedacht. Das wirklich wichtige Innenleben und die Konzepte zukünftiger Synthesizer, die auf ihm laufen oder den C15 eigentlich ausmachen, werden wir in Kürze zu sehen bekommen.
Das Gerät hat auf der Rückseite zwei spezielle Mehrpin-Anschlüsse, die andeuten, dass noch mehr kommen könnte, wir sehen Audioausgänge, 4 Pedalanschlüsse und eine Hands-On Oberfläche mit großen Ribbons als Controller. Die aktuellen Overlays zeigen die Struktur eines „normalen“ Synthesizers, welcher hier recht einfach und schnell zu editieren ist. Ein Display zeigt die Werte an, jedoch nicht wesentlich mehr als ein wenig Organisatorisches. Das einzige was nicht klappen wird, ist das Spielen an mehreren Parametern. Der Preis für das Gerät ist noch nicht bekannt, aber mit den Tastern müsste er vergleichsweise niedrig ansetzbar sein. Optisch jedoch ist durch Holz-Konstruktion und Look eher ein höherer Preis zu erwarten. Dies ist weder ein umverpackter PC wie das NEKO, noch ist es ein Chameleon. Es wird auf die genauen Synthesizerkonzepte ankommen, wie gut sich das Gerät in der Praxis bewähren kann. Wir bleiben dran.
Update: Das Gerät kommt nun auf den Markt (1.4.2017) für €4000. Das ist schon eine Stange Geld. Der Focus bleibt, die Optik ebenso. Die Software hingegen wird und kann verändert werden und weitere Modelle hinzugefügt werden. Es ist also durchaus ein offenes System.