Nicht mehr allein: GG Sync Up und GG Play Together verbindet Musiker online
Masken und Abstandspflicht bestimmen weiterhin unseren Alltag, bei ungünstigen Entwicklungen ist vielleicht sogar wieder mit erneuten Lockdown-Maßnahmen zu rechnen. Für Musiker, DJs und Producer ist Streaming eine der verbleibenden Möglichkeiten, den Kontakt zum Publikum aufrechtzuerhalten. Und auch das gemeinsame Musizieren, Proben und Jammen kann über das Internet geschehen. Dabei ist eine möglichst niedige Latenz die größter Herausforderung. Der Streaming-Spezialist Groovy Gecko hat zwei Angebote in petto: GG Sync Up bringt Musiker aus unterschiedlichen Locations online zusammen und ermöglicht das Streamen einer gemeinsamen Performance in bestmöglicher Qualität, GG Play Together soll eine kostengünstige Alternative darstellen.
Groovy Gecko bietet Lösungen für Online-Kollaboration
Craig Moehl, der Gründer von Groovy Gecko (früher bei MTV Networks) war wegen der vielen abgesagten Konzerte und des Lockdowns frustriert und mit den bisherigen Lösungen für Online-Kollaboration nicht zufrieden. Besonders die zu hohe Latenz, das Fehlen von Möglichkeiten für Feedback in Echtzeit sowie die Audioqualität waren Moehl ein Dorn im Auge. Wie praktisch, dass sein Unternehmen Groovy Gecko auf Streaming spezialisiert ist und mit Amazon, Facebook, Microsoft, Universal, dem BBC und vielen weiteren Kunden so einige Erfahrung gesammelt hat.
Das interne Team für Forschung und Entwicklung hat gezielt an Software und Diensten gearbeitet, die sich besonders auf Livemusik und die Interaktion mit Zuhörern konzentrieren. Da viele der Entwickler selbst Musik machen, konnten diese ausgiebig testen. Zwei Lösungen sind bei den Bestrebungen herausgekommen:
GG Sync Up
GG Sync Up richtet sich eher an die Industrie und ist quasi ein Rundumpaket, das aus Software, Hardware und dem zugehörigen Service besteht. Die GG Hub ermöglicht Processing und Produktion in Echtzeit und kontrolliert permanent die variable Latenz für jede einzelne Verbindung. Verzögerungen des Audiosignals fängt dieses System laut Hersteller bereits im Vorfeld ab. Auf Details dieser Technik geht Groovy Gecko leider nicht ein.
Neben dem Audiostream spielen hier auch Visuals eine große Rolle, die über „High-End-Laptops“ und 4K Webcams kommen. Als Stream stehen eine Main Stage, eine Videogalerie, Bild-in-Bild-Funktionen und weitere interaktive Features zur Verfügung.
Neben der Software werden die Musiker außerdem mit kompatiblen Audiointerfaces ausgestattet. Für die Streams dienen Plattformen wie YouTube oder Facebook.
Preise nennt Groovy Gecko nicht, bei der Liste der Features könnt ihr euch aber bestimmt schon ausmalen, dass dies ein kostspieliges Angebot ist, das sich wie eingangs erwähnt mehr an Plattenfirmen oder erfolgreiche Bands richtet. Vielleicht ist das auch für einige Studios oder Locations interessant, die daraus eine Dienstleistung für Solokünstler oder Bands zusammenstricken wollen.
GG Play Together
Eine kostengünstige Lösung will GG Play Together darstellen. Dabei wird eine Open-Source-Software verwendet, die das gemeinsame Spielen von Musikern in Echtzeit ermöglicht. Diese Software funktioniert mit gängigen Audiointerfaces, über die Cloud wird eine Verbindung mit möglichst niedriger Latenz hergestellt.
Musiker wechseln zwischen einem virtuellen Proberaum, einem Green Room und der Main Stage, auch Moderationssitzungen sind vorgesehen. GG Play Together kümmert sich automatisch um die Synchronisation von Bild und Ton, die gemeinsamen Jams streamt ihr auf Plattformen wie Facebook, YouTube oder auf Community-Websites wie TheFloor.com.
Leider verrät Groovy Gecko auch hier keine Preise. Wann die einzelnen Services verfügbar sind, ist auch nicht so richtig ersichtlich. Mit ein paar Streams auf der TheFloor.com wurde die Technik aber bereits getestet und vorgeführt.
Praktikable Lösungen für Online-Kollaborationen sind notwendiger denn je, zuletzt hat Elk mit Aloha für Aufmerksamkeit gesorgt. Da kommt bestimmt noch mehr in nächster Zeit — es bleibt spannend!
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